50 >Planänderung

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POV Palle

"Du musst denken, dieser Rucksack ist schon einige Jahre alt..." begann Manu zu erklären.
"Das ist ein Brief von meiner Mutter an mich.(...) Den hat sie an mich geschrieben, als.." Manu kullerte eine Träne die Wange herunter. Gerade als ich zu ihm gehen wollte, deutete er mir das ich wegbleiben soll.
"Geht schon." schluckte er seine Tränen herunter.
"Ich habe dir ja erzählt, dass meine Schulzeit nicht so die geilste war..." Ich nickte.
"Ach, lies doch selbst." gab er bei dem Versuch auf es mir erneut zu erklären. Er hielt mir das quadratische Blatt Papier in die Hand und ich begann zu lesen.
"Hey mein Schatz,
hör nicht auf die anderen. Ich habe gelesen was sie dir auf dein Handy getextet haben. Egal wann du das liest, du musst wissen, dass ich dir nicht ohne Grund das Leben schwer gemacht habe. Ich liebe dich."
Sogar mir rann mittlerweile eine Träne die Wange herunter.
"He, Manu..." Er schaute mich mit funkelden Augen an.
"Komm mal her." Ich öffnete meine Arme und Manu kam langsam auf mich hingetrottet. Zu viele Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Was war dieses 'Leben schwer machen'? Wusste jemand davon? Wieso hatte er es mir nicht erzählt?
"Manu? Willst du es mir erzählen?"
"Ja warte bitte nur kurz." flüsterte er mir in meine Schulter. Wir standen noch eine Weile so da, bis er sich langsam von mir löste.
"Also.." begann er und machte ein paar Schritte zur Theke, wo ich die Nudeln liegen gelassen hatte.
"Ich hab dir ja gesagt, dass mich dieser Raum an meine Schulzeit erinnert hat. Da waren diese Jungs, die gemeint haben, ich soll mir meine Haare abschneiden, weil ich doch kein Mädchen bin und so eine Scheiße. Aber zu dieser Zeit war ich noch ziemlich selbstbewusst, also hat mich das nie wirklich gestört was sie mir gesagt haben." Er unterbrach seine Erzählung mit einer Frage.
"Wo ist dein Topf?" Als Antwort ging ich zu einem meiner Schränke und holte einen Topf heraus. Ich hielt ihn Manu hin und er nahm ihn dankend an. Manu räusperte sich einmal und begann weiter zu erzählen.
"Nur mit der Zeit ist mir alles zu viel geworden. Dann kam noch die Sache mit meinem Vater, der uns immer geschlagen hat. Das hat sich dann natürlich auf meine schulischen Leistungen ausgewirkt. Ich hatte nur noch schlechte Noten, konnte mich nie konzentrieren, musste fast das letzte Schuljahr nachholen. Dann hatte das auh mit dem 'ritzen' angefangen. Aber genau zu dieser Zeit hab ich gefallen an Youtube und dem drehen gefunden." Manu stand da und starrte das kochende Wasser im Topf an.
"Hat dir Youtube geholfen?" fragte ich ihn vorsichtig, da er gerade sehr in seinen Gedanken vertieft war.
"Ja, schon. Es war einfach irgendwann so, dass ich nichts mehr fühlen konnte. Weder Schmerz, noch Hass, noch Freude. Ich war einfach der monotone Manuel. Und als ich mit Youtube angefangen habe, hatte ich nach langem wieder etwas worüber ich ein wenig lachen konnte. Ich hatte eine Community, die für mich wie eine zweite Familie war. Und ich habe auch wundervolle neue Menschen kennengelernt, die mir die schönen Seiten des Lebens gezeigt haben. Darunter warst auch du." Als er das Letztere aussprach, musste ich ein wenig Schmunzeln. Ich hatte ihm geholfen. So ein Gefühl ist wunderbar.
"Mir ist nie auffgefallen, dass es dir so schlecht geht... oder ging." krächzte ich mit schwacher Stimme.
"Ich habe das immer überspielt. Ich wollte nie, dass davon auch nur einer ansatzweise was davon erfährt. Aber davon muss ich dir ja nichts erzählen.."
"Wie meinst du das?" Ich war verwirrt.
"Du wolltest doch auch nie, dass davon jemand was erfährt." erklärte er mir und machte eine Geste die soviel aussagte wie 'dieses-eine-thema-was-zwar-da-ist-aber-über-das-du-nicht-reden-willst.' Er meinte meine, mehr oder weniger, Krankheit. Ich denke, dass Manu auch ein großer Grund dafür war, dass ich diese 'Krankheit' so intensiv durchlebe. Ich will perfekt für ihn sein. Aber ich bin es nicht im geringsten. Immer wieder stehe ich vor dem Spiegel und frage mich wie man soetwas wie mich lieben kann.
"Aber wir schaffen das schon, ich krieg das schon hin." sagte Manu und strich mir über meinen Bauch.
"Ich hab eine Frage." begann ich. Manu schaute mir in die Augen. "Was war dieses 'Leben schwer machen' von dem deine Mutter erzählt hat?" Sofort blickte er zu Boden.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich es gar nicht so genau."
"Was heißt 'nicht so genau'?"
"Naja, zwar ist mir was aufgefallen, aber nie so direkt. Sie war ab einem Moment an einfach mega ignorant zu mir. Aber ich hab mich einfach daran gewöhnt." Ich wusste, dass es da noch was gab was ihn bedrückte.
"So, würdest du bitte kurz auf die Nudeln aufpassen? Ich gehe kurz telefonieren." fragte mich Manu und ging zugleich. Ich nahm den Kochlöffel und rührte in den Nudeln herum. Keine Ahnung, ob das was gebracht hat, aber so hatte ich wenigestens was zu tun. Mir stieg der Dampf in die Nase und ich atmete ihn ein. Es tat irgendwie gut. Ich weiß nicht wieso, aber es fühlte sich irgendwie gut an, diesen Dampf einzuatmen. Manu kam gerade rein und legte ihm selben Moment mit einem 'Auf Wiedersehen' auf.
"Wen hast du angerufen?"
"Schatz, du hast in 3 Tagen einen Termin."
"Wo?"
"Beim Therapeuten." Ich stoppte meine Aktion und schaute Manu in seine Augen.
"Ich hab dir gesagt, dass ich da nicht hin will." sagte ich still aber ernst.
"Und ich habe Angst um dich. Mehr als das. Ich sehe doch, wie du dich ekelst. Du guckst in den Spiegel und denkst im selbem Moment wie hässlich du bist. Ich habe dir nie umsonst gesagt, dass du wunderschön bist. Du bist perfekt und das ist die Wahrheit. Aber solange du mir nicht glaubst, wirst du wohl leider dahin gehen müssen." erklärte mir Manu. Irgendwo konnte ich ihn ja verstehen.
"Wieso kannst du mich immer wieder zu Sachen überreden, die ich eigentlich nicht will?" fragte ich und gab im selben Moment auf auch nur irgendetwas gegen Manus Vorhaben zu tun. Er würde seinen scheiß Sturkopf solange durchsetzen bis er seinen Willen bekommt.
"Vielleicht, weil ich der Manuel bin?" fragte er und grinste mich an. Eigentlich war ich ja angepisst auf Manu, aber als er da stand und mich anlächelte, konnte ich nicht anders als ihn ebenfalls anzulächlen. (wer stellt sich das auch cute vor?)
"Manu... Ich zeige dich an."
"Warum?"
"Du hast mir mein Herz gestohlen." sagte ich liebevoll und Manus Augen begannen zu funkeln.
"Klau mir meinen Nachnamen und wir sind quitt." meinte er und im selbem Moment schmelzte ich innerlich. Ich ging auf ihn zu und küsste ihn kurz.
"Nichts lieber als das." hauchte ich, drehte mich wieder zu den Nudeln und gab Manu noch einen leichten Schlag auf seinen Hintern bevor ich ganz umgedreht war. Manu lachte kurz dreckig auf und wandt sich zu einem meiner Schränke zu und holte die Soße heraus. Wir deckten gemeinsam den Tisch und begannen zu essen. Zu meiner Verwunderung schmeckte es überraschend gut. Was mich aber noch mehr verwunderte war, dass ich fast den ganzen Teller aufgegessen hatte. Manu war genauso überrascht wie ich, sagte aber nichts dazu.
"Komm wir gehen aufnehmen." sagte Manu und griff nach meiner Hand nachdem er unsere Teller in die Spühlmaschine brachte. Wir gingen Hand in Hand in mein Aufnahmezimmer und Manu ließ sich auf meinem Sofa nieder. Ich hingegen setzte mich auf meinen Drehstuhl.
"He, solange ich nicht aufnehme, kannst du ruhig herkommen." meinte ich klopfte auf meinen Schoß.
"Was drehst du für ein Video?" fragte mich Manu als er sich gerade auf meinen Schoß setzte.
"Ich denke ein kleines Q & A wäre gut." sagte ich und verfasste im selben Moment einen Tweet mit einem Selfie von mir, indem ich meine Zuschauer aufforderte mir Fragen zu stellen.
"So, ab jetzt darfst du mein Handy haben." sagte ich und gab Manu mein Handy.
"Hä? Wieso?"
"Weil du hinter der Kamera stehst und mir die Fragen stellen wirst, die Fragen, die du dir aussuchen wirst."
"Ähhh, ok?.." meinte er verwirrt und nach kurzer Zeit hatte er schon ein paar Fragen zusammengesucht.
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Heyo Freunde! :D
Das wars mit diesem Kapitel. Ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat und ihr euch auf Dienstag freut! ^^ schreibt mir mal eure Meinung, eure Wünsche und Feedback in die Kommies! :P Was denkt ihr sucht Manu für Fragen raus?
Entschuldigt Rechtschreibfehler
lg
nadine

Nicht so easy | Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt