62 >Unfall

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POV Manu

Wir warteten im Wartezimmer und Palle zog mich nach kurzer Zeit auf seinen Schoß. Ich strich ihm durch die Haare und lächelte leicht.
"Was ist?" fragte mich Palle.
"Ich habe niemals damit gerechnet, so glücklich zu sein." lächelte ich und drückte Palles Kopf an meine Brust.
"Süß, dass du mir das hier sagst." sagte er sanft und küsste meine Brust. Dann wurde ich aufgerufen und Palle ging mit mir in ein größeres Zimmer, wo wir meine Brille aussuchten.
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Zuhause angekommen hatte ich mich noch nicht getraut die Brille aufzusetzen und hatte sie die ganze Zeit über in meinem Etui. Ich setzte mich mit dem Etui in der Hand aufs Sofa und zog die Beine einigermaßen an mich. Das Etui hielt ich in meiner Hand und Palle ließ sich neben mir nieder.
"Ich hasse Brillen." schnaubte ich.
"Gib her." sagte er und ich reichte ihm das Gefäß. Er öffnete es, schaute sich die Brille genau an und holte sie heraus. Das Etui legte er auf die Seite und er schaute mich kurz an. Palle strich mir meine Haare hinter meine Ohren und setzte sie mir sanft auf meine Nase.
"Wunderschön." hauchte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich wurde leicht rot und richtete nochmal kurz meine Brille.
"Alles gut, Baby." Er fuhr mir einmal durch die Haare und stand auf.
"Ich hatte auch mal eine Brille, komm, ich denke, es ist besser wenn wir nochmal rausgehen. Du wirst etwas brauchen um dich daran zu gewöhnen." Ich blickte ihn zu erst sehr skeptisch an, aber als er mir seine Hand reichte, nahm ich sie lächelnd an. Wir gingen also wieder raus und fanden am Weg einen Einkaufswagen.
"Hehe, komm, setz dich mal rein." lachte Palle und zeigte auf diesen.
"Bist du dumm? Ich geh da nicht rein!" Und schon saß ich drinnen. Palle hatte mich gehoben und hinein gesetzt. Wir fuhren nur ganz langsam und machten und über die Blicke der anderen Menschen lustig.
"Guck mal!" Er zeigte auf eine Art 'Rutsche'. Einfach nur ein Stück Boden, welcher hinunter führte.
"Lass da mal runter fahren." lachte er und ich stimmte mit ein, was er als eine Zustimmung auffasste. Wir gingen an den Rand und Palle flüsterte:
"Bereit?" Ich nickte.
"Daddy hat dich nicht gehört, Kleiner."
"Ja, ich bin bereit, Daddy." Er lächelte zufrieden. Jetzt hatte ich Angst. Es sah viel steiler aus, als das es war, aber unten grenzte eine Steinwand. Das konnte ich jetzt ganz gut erkennen, da ich ja meine Brille trug. Er nahm ein wenig Anlauf, sprang auf den Wagen und wir fuhren hinab. Die Räder vom Wagen waren locker und wir rutschten auf die Seite hinab. Palle fiel in die Wiese und ich fiel volle Kanne gegen die Steinwand. Ich spürte, dass meine linke Hand ganz kalt wurde und ich konnte für eine kurze Zeit nichts sehen. Ich öffntete schwach meine Augen und sah, dass mein Gips aufgebrochen war, und mein Knochen verschoben war. (Das tut schon weh beim schreiben)

 (Das tut schon weh beim schreiben)

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Ich spürte im ersten Moment nichts. Aber augenblicklich verspürte ich stechen, reißen und ziehen zugleich und wusste nicht mehr wohin mit meinen Nerven. Ich begann zu weinen und verzog mein Gesicht. Dann begann es auch noch zu bluten und ich sah nicht mehr klar. Ich sah Palle im Augenwinkel, wie er sich langsam aufsetzte und als er mich erblickte, sofort auf mich zugerannt kam. Er war komplett durch den Wind.
"Warte." Er zog seine Weste aus und band sie mir um meine Hand.
"Es wird alles gut." flüsterte er und rief den Notruf an. Er kam wieder zurück und setzte sich neben mich hin. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig, ich wollte kotzen und meine Schmerzen waren beinahe unerträglich.
"Du musst jetzt ganz stark sein." flüsterte er und griff nach meiner anderen Hand. Noch mit letzter Kraft nickte ich und spürte, wie alles in meinen Gedanken ineinander verschwamm und ich nicht mehr klar sehen konnte.

POV Palle

Ich saß da. Neben Manu. Meinem Baby. Die Schuldgefühle prägten mich bis ins innerste meines Herzens. Wieso tat ich ihm immer weh? Habe ich eine Störung? Wenn ja, wie hieß sie? War ich geil darauf andere Menschen zu verletzen? Ich blickte ihn an. Er war verschwitzt und in seinem Gesicht war eine kleine Schürfwunde zu erkennen. Mir rann eine Träne die Wange herunter. Dann sah ich auch schon den Wagen, der oben bei der Klippe stehen blieb. Ich ließ Manus Hand los, stellte mich auf und winkte sie hierher. Einer der insgesamt 4 Ärzte kam auf mich zu und ich erzählte was uns gerade passiert sei und auch, dass Manu davor eigentlich den Gips noch 4 Wochen tragen müsste. Er machte sich Notizen und nickte. Es war mir schon ein wenig peinlich, da ich mir dachte, dass es wahrscheinlich nicht gerade oft passiert, dass 2 Männer mittleren Alters in einem Einkaufswagen auf die Fresse fallen. Sie trugen den mittlerweile bewusstlosen Manu auf einer Trage hinauf in den Wagen und ich fragte, ob ich mitkommen dürfte. Er nickte und ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Die ganze Fahrt über knetete ich meine Finger und ließ sie gelegentlich knacksen.
-
Als wir dort angekommen waren, erklärte mir Manus Arzt, dass er notoperiert werden müsste. Ich begann automatisch zu schwitzen, da ich wusste, dass jede Operation ein weiteres Risiko bedeuten würde. Ich wartete vor dem Raum indem Manu operiert wurde. Ich fuhr mir nervös durch die Haare. Mindestens alle 2 Minuten, rieb ich mir meine Beine oder wischte mir meine Hände an meiner Hose ab, da sie voller Schweiß waren. Nach ungefähr 10 Minuten kam diesselbe Frau aus dem Raum, die auch Manu auf der Trage ins Auto getragen hatte.
"Ihr.."
"Freund."
"Freund wird jetzt operiert, es kann sein, dass sie in 20 Minuten fertig sind, es kann aber auch sein, dass sie erst in 3 Stunden fertig sind. Ich würde ihnen einfach raten, wenn sie warten wollen, sich zu beruhigen und sich einen Kaffee zu holen." Während sie das sagte, zog sie sich Handschuhe aus und deutete auf einen Platz nah an einem Automaten.
"Dank-e." sagte ich mit zittriger Stimme und stand langsam auf. Sie ging weg und ich kaufte mir einen Kaffee. Die Farbe des Pappbechers erinnerte mich an Manus Haare. Dunkelbraun. Ich blickte nochmal kurz in die Richtung des Zimmers, indem Manu, mein Baby, operiert wurde und kehrte dann Richtung Ausgang hinaus. Meine Zigaretten hatte ich noch, sie waren in meiner Hosentasche und waren nur ein wenig zerdrückt. Ich hockte mich hin, stellte meinen Kaffee vor mich hin und zündete meine Zigarette an. Als ich draußen meinen Kaffe ausgetrunken hatte und meine Zigarette zu Ende geraucht hatte, ging ich wieder hinein und setzte mich auf einen der Stühle im Wartezimmer. Ich lehnte mich nach Hinten und schloss die Augen.
Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn eine junge Frau stand vor mir. Der Rest des Raumes war dunkel und es sah alles ziemlich verlassen aus.
"Entschuldigen Sie, sind sie eingeschlafen?" Ich gähnte und öffnete schwach meine Augen.
"Ähh... ja, denke schon." Mir war das irgendwie extrem peinlich.
"Kein Problem, wollen Sie mir sagen, wegen wem sie hier sind?"
"Manu... Äh.. Manuel Büttinger."
"Kommen Sie mal bitte mit." Sie ging weg und ich folgte ihr nur sehr langsam, da mein Kopf zu dröhnen begann.
"So viel ich weiß, hat er die Operation bestanden und ist gerade noch in Nakose und wird voraussichtlich erst nächsten Morgen aufwachen." erklärte sie mir, als sie eine Akte durchlas. Ich bedankte mich und verlies das Gebäude mit einem sehr schlechtem Gewissen. Ich würde morgen früh um 6 Uhr sofort da sein, dass wusste ich. Etwas fiel aus meiner Tasche. Es war ein Baggie mit Weed. Es war dunkel und so gut wie niemand war draußen. Also verkroch ich mich mit Kopfschmerzen und sämlichen anderen Schmerzen in eine Ecke und drehte mir einen Joint. Vielleicht würde mir das helfen meine Schuldgefühle abzubauen. Ich wusste, dass sowas nicht gehen würde, aber es war schön sich das zu versuchen einzureden. Nachdem ich meinen Joint fertig geraucht hatte, fiel mir auf, dass ich zwar nicht mehr klar denken konnte, dafür aber trotzdem Kopfschmerzen hatte.
Patrick, du hast seit über 10 Stunden nichts mehr gegessen.
Ja, stimmt. Kann es daran liegen?
Ja.
Aber ich will nichts essen.
Manu würde es wollen.
Ich ging also high zu einer Tankstelle und kaufte mir eine Nudelbox. Angewiedert saß ich auf einer Bank und aß. Ich hörte ungefähr auf, nachdem ich ein dreiviertel der Box gegessen hatte. Ich ließ sie dort stehen und fuhr dann mit einem Taxi nach Hause.
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Heyo Freunde! :D
Ajajajaj, was denkt ihr? wird Manu die dumme Idee verzeihen? was wird Palle jetzt tun? wird er wieder in seine down phase geraten? wird er seinen termin morgen beim therapeuten abblasen? wird manu überhaupt aufwachen? es in die kommies!
entschuldigt Rechtschreibfehler
lg
nadine

Nicht so easy | Kürbistumor Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt