Kapitel 2- Ein Tag wie jeder Andere

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Um 8:11 kam ich in der Schule an. In neun Minuten würde der Unterricht beginnen und, wie erwartet, war ich einer der Ersten in unserer Klasse. Außer mir war im Klassenzimmer nur noch die Klassensprecherin, Sara Crispino. Vom Charakter her war sie eigentlich ziemlich normal, doch sie nahm ihre Aufgaben immer ernst, war nett zu Schülern und Lehrern und obendrein war sie auch noch hübsch. Kein Wunder also, dass sie schon in unserem ersten Jahr hier an der Schule zur Schülersprecherin gewählt worden war.

Als sie bemerkte, dass jemand in die Klasse gekommen war, löste sich ihr Blick von den Papieren, die anscheinend irgendeinen schulischen Wert hatten, und begrüßte mich mit einem ,,Guten Morgen, Katsuki-kun." Überrascht, oder eher unvorbereitet, darauf, plötzlich angesprochen zu werden, entwich ein leises ,,Morgen." meinem Mund. Nicht sicher, ob sie mich überhaupt gehört hatte, saß ich mich an meinen Platz in der Klasse und packte meine Englischsachen aus.

Im Raum herrschte gerade totale Stille. Ich richtete meinen Blick Richtung Fenster. Selbst von hier aus konnte man das Meer sehen. Während ich meine Gedanken um die verschiedensten Sachen kreisen ließ, verging die Zeit und um mich herum füllte sich der Raum mit immer mehr Leuten, Gelächter und Getratsche. Alle redeten mit jemandem oder machten andere Sachen, während ich weiter vor mir hin döste ohne beachtet zu werden. Es war nicht so, dass ich von den Anderen ''ausgeschlossen'' oder ''ignoriert'' wurde, nein, ganz im Gegenteil. Wenn ich mit ihnen redete, entgegneten sie mir freundlich. Es war einfach nur so, dass ich etwas zurückgezogen war und ich mich nicht wirklich für sie interessierte.

Das war alles.

Durch das schrille Klingeln der Schulglocke wurde ich wieder ins Hier und Jetzt gerissen. Sobald auch schon unser Klassenlehrer, Celestino Cialdini, in den Raum kam und sich hinter den Lehrerpult stellte, kehrte Ruhe ein und jeder stellte sich zwischen seinen Stuhl und Tisch. Die Klassensprecherin stimmte zum ,,Aufstehen, Verbeugen, Grüßen'' an und wir begrüßten unseren Lehrer im Chor. ,,Haha, guten Morgen, Klasse. Ihr dürft euch hinsetzen. Nun dann, fangen wir mit dem Unterricht an.''

Der Unterricht verging ziemlich schnell. Am Ende der Stunde erfuhren wir, dass für nächste Woche ein Test anstand. Ein lautes Raunen ging durch die Klasse und erfasste auch mich. Zwar machte ich gut im Unterricht mit und verstand auch alles, aber Englisch gehörte nicht zu meinen Stärken. Auch die nächsten zwei Stunden vergingen wie im Flug. In der ersten großen Pause blieb ich in der Klasse. Ich wühlte in meiner Tasche, bis ich den Wipfel des Tuches, das um mein Essen gewickelt war, zu fassen kriegte. Hervor trat eine blau-weiße Frühstücksbox, in dessen inneren eine verhältnismäßig große Portion Reis, daneben Oktopus förmige Würstchen und Hasen förmige Äpfel und darauf ein Zettel mit der Aufschrift ,,Viel Spaß in der Schule, Mama<3'', lag. Ein Schmunzeln entwich mir, als ich anfing zu essen. Danach folgten Bio und Mathe und danach wieder eine große Pause. Dieses Mal kam mein Freund Phichit zu uns in die Klasse um mit mir zu tratschen, wobei ich ihm meistens das Sprechen überließ und einfach nur zuhörte. Das war praktisch jeden Tag so, trotzdem freute ich mich mich jedes mal. Ganz im Kontrast zu mir, liebte er es Bilder von sich und dem, was er gerade tat, auf sozialen Websites zu posten und er war immer auf dem Laufenden. Außerdem war er der Einzige, denn ich schon seit meiner Kindheit kannte, zu dem ich noch Kontakt hatte. Seine Familie war aus Thailand hier nach Hasetsu gezogen und da er anfangs noch kein Japanisch sprechen konnte, war er sehr schüchtern. Dennoch hatten wir uns irgendwie angefreundet ohne ein Wort miteinander sprechen zu müssen. Für mich war er schon fast so eine Art Bruder und das, obwohl wir so verschieden waren, was aber auch wahrscheinlich daran lag, dass er immer für mich da gewesen war. Heute in der Pause unterhielten wir uns wieder über viele Dinge wie beliebte Lieder oder berühmte Eisläufer und, anscheinend, hatte es neuen Zuwachs in der 12-C gegeben. Das war zwar nichts besonderes an unserer Schule gewesen, aber Phichit meinte, diese Person wäre seit ihrer Ankunft hier letzte Woche schon echt beliebt geworden. Kurz danach musste er wieder in seinen Unterricht und auch der Rest des Tages verlief mittelmäßig schnell. 

Nach Ende des Unterrichts verließen alle außer dem Ordnungsamt recht zügig den Raum. Der Weg nach Hause war jetzt viel angenehmer, als er es am Morgen gewesen war. Nachmittags waren die Temperaturen eh immer höher als früh morgens. Den Rest meines verbliebenen Tages verbrachte ich mit Hausaufgaben und lernen, bis ich mit meiner Familie zu Abend aß und mich bettfertig machte. Ohne irgendetwas zu ahnen, ging ich ins Bett und schloss meine Augen. Ohne die Erwartung, dass morgen eine ''unbedeutende'' Begegnung ein für mich großes Ereignis auslösen würde, sondern mit der, dass morgen genauso sein würde wie heute. Meine Augenlider wurden immer schwerer und ich schlief ein.

Morgen sollte nicht so werden wie heute.

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A/N: Hallölleeeee~ Ich hoffe euch hat dieses Kapi genauso gut gefallen wie das Letzte und wenn nicht sogar noch besser. \(^o^)/

Tja mit diesem Kapi habe ich jetzt mal nen Einblick in Yuuris Alltagsleben verschafft. Ziemlich öde, nicht wahr? (Auch wenn mein Alltag nicht gerade andersverläuft)*schäm*

Naja aber jetzt hatten wenigstens zwei Personen aus dem Anime, außer Yuuri, die ich hier eingebaut habe, ihren ersten Auftritt. Bleiben nur noch... öhmm ja wie viele bleiben da eigentlich noch? xD Naja egal. Phichit habe ich auf jedenfall sofort in der Rolle des Kindheitsfreuendes gesehen, hehe. Ich shippe YuurixPhichit als Freunde so hart. Die beiden sind mein Friendship goal. ^^

Dann mal bis zum nächsten Kapi, ich hoffe ihr seid gespannt drauf. bye-bye \(^w^)

Yūri! in SchoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt