A/N: //text// = Yuuris Gedanken ; \\text\\ = Yuuris innere Stimme
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Dichte, graue Wolken fingen an sich über dem Himmel zusammen zu ziehen. Ich war weggelaufen. Weg von dem, was da gerade um mich herum in der Schule passiert war. Noch immer hatte ich nicht wirklich begriffen, was ich gerade getan hatte, doch fürs Erste dachte ich einfach nicht daran. Ich wollte einfach nur nachhause und sprintete praktisch den ganzen Weg, während das Meer unruhig in meinen Ohren hin und her schwappte ohne eine Sekunde zu ruhen. Im Yutopia angekommen riss ich mir praktisch die Schuhe von den Füßen, warf sie und meinen Mantel einfach in eine Ecke und rannte nach oben in mein Zimmer. Meiner Mutter blieb noch nicht mal Zeit, mich zu grüßen und zu fragen warum ich schon zurück sei, was wahrscheinlich aber besser so war. Denn ich wollte nicht, dass sie mich, so aufgelöst wie ich wahr, sah. Selbst als ich mir an den Treppen den Zeh stieß, ignorierte ich den physischen Schmerz und ging ohne langsamer zu werden weiter. In meinem Zimmer ließ ich prompt die Jalousien runter nachdem mein Rucksack in einer Ecke gelandet war, schloss ich die Tür ab und sperrte alles Licht aus meinem Zimmer. So, dass nur noch das dimme Licht meiner Tischlampe ein paar Silhouetten in der sonstigen Dunkelheit flimmern ließ, ich mich noch gerade so an mein Bett tasten und ich mich unter meiner Decke verkriechen konnte. Für ein Paar Momente saß ich einfach nur da. Mein Rücken an die kalte Wand gelehnt, meine Knie dicht an meinen Körper gezogen und meine Arme, die sich um diese schlossen. Mein Kopf, der fast auf meinen Knien ruhte, tief runter hängend und über mich eine Decke gezogen. Wieder schloss ich meine Augen und versuchte tief in mich zu gehen. In meinem Inneren tobte gerade ein Sturm von Emotionen aus Verzweiflung und Angst. Die Art von Emotionen, die längst nichts mehr in mir zu suchen hatten. Die Art, die mich wieder wie ein verzweifelter Grundschüler fühlen ließ. Zwar versuchte ich an nichts zu denken, aber immer wieder schweiften meine Gedanken ab, so als würde mich mein inneres Ich dazu zwingen an etwas zu denken, was schon längst vorbei war und jedes Mal, als ich mich fing, schlang ich meine Arme ein bisschen noch fester um meine Beine. Doch als ich bemerkte, dass das nicht funktionierte, probierte ich etwas Anderes. Mein Kopf ruhte nun ganz auf den Knien und meine Augen waren geöffnet, die Decke lag jetzt neben anstatt auf mir und ich fing an tief in meinen Brustkorb ein und aus zu atmen. Noch Mal und noch Mal und noch Mal und... mit jedem Atemzug fühlte ich mich schon ein bisschen leichter. Ein Kichern entfuhr mir, jetzt jedoch freier als vorhin auf dem Jungs Klo in der Schule. ,,Ich bin echt ein Idiot. Was sollte das vorhin. Ich bin ja total ausgeflippt.'' Ich lehnte meinen Kopf gegen die kühle Wand. ,,Wie ein kleines Kind.'' murmelte ich noch hinzu. ,,Natürlich weiß ich das meine Reaktion vorhin total überzogen war. Aber-'' \\Das war sie nicht.\\ Da war sie wieder, meine innere Stimme. Jahrelang hatte ich sie nicht mehr gehört, doch seit vorhin kreiste sie wieder in meinem Kopf herum. Was nichts gutes verheißen konnte. \\Das weißt du ganz genau. Es war deine Schuld, dafür, dass du so dumm warst.\\ //Nein, das stimmt nicht.// Versuchte ich gegen sie anzukommen. //Der Grund,warum ich so außer Kontrolle geraten bin, war nicht die Situation vorhin an sich, aber...// Für einen Moment hielt ich inne. \\Es hat dich an damals erinnert. Deswegen solltest du den gleichen Fehler nicht nochmal begehen. Deswegen-!\\ Doch wieder unterbrach ich sie. //Es stimmt, ja es hat mich an damals erinnert und genau deswegen habe ich die beiden Geschehnisse für einen Moment lang vertauscht, aber das heißt noch lange nicht, dass diese beiden Geschehnisse die selben sind. Damals habe ich mich dir hingegeben und es wäre fast schrecklich geendet. Natürlich hat das bis zu meinem jetzigen Ich Narben hinterlassen, trotzdem werde ich nicht wieder so davonlaufen. Diesmal werde ich nicht in deine... nein, in meine eigene Falle tappen.// Einen Augenblick lang wartete ich auf eine Antwort meiner inneren Stimme, doch da kam nichts. //Hoffentlich.// Fügte ich meinen Gedanken hinzu.
Nach einer gefühlten Dreiviertelstunde kam ich endlich aus meinem Zimmer. In meinem Kopf war zwar manches zwar noch immer ein bisschen wirr und ungeordnet, aber ich wusste jetzt viel besser wohin mit mir. Dadurch, dass ich relativ früh aus der Schule gekommen war, hatte ich auch noch relativ viel vom heutigen Tag übrig. Auch wenn ich noch keine Erklärung für meine Eltern hatte, warum ich so überstürzt zurückgekommen war, machte ich mich auf den Weg nach unten. Überraschenderweise begrüßten sie mich nur mit einem herzlichen Lächeln. Keine Fragen, so als ob sie wüssten, dass es besser wäre mich nicht darauf anzusprechen.
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Yūri! in School
FanfictionYūri ist ein ganz normaler Schüler der internationalen xSchule und lebt Tag für Tag ein und aus. Als aber eines Tages der neue und schon äußerst beliebte Schüler Viktor Nikiforov in seine Schule kommt, erwachen in Yuuri für ihn anfangs noch unbekann...