Kapitel 14- Der 29. November

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,,ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG YUURI!'' Mit einem knallenden *Bumm* rieselten bunte Papierfetzen auf mich herunter. Aus den Konfettikanonen stieg Rauch, dessen Geruch sich sich mit dem Geruch von Zitrone vermischte. Auf einem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes stand ein herzförmiger Kuchen der ringsum mit weißem Zuckerguss überzogen war. Auf ihm drauf ragten zwei Kerzen die zusammen die Zahl ''17'' formten. Im ganzen Raum waren Partyschlangen und Luftballons in den verschiedensten Farben an der Wand und auf dem Boden verteilt. In dieser bunten Mischung hing eine Kette aus aneinander gereiten Buchstaben von der Decke, die zusammen die Worte ''Happy Birthday'' formten.

Ich saß direkt vor dem Kuchen und um mich herum meine Familie, bestehend aus meiner großen Schwester Mari, die extra ihre Arbeitszeit für diesen Tag hatte verlegen lassen, meine Mutter und mein Vater und zuletzt auch Fräulein Minako. ,,Mensch die Zeit vergeht echt schnell. Jetzt is mein kleiner Bruder schon 17. Dabei kann ich mich noch so gut dran erinnern, wie du in Windeln durch die Wohnung gerannt bist, als wäre es erst gestern gewesen.'' Meine Schwester legte ihren Arm um meine Schulter und verstrubbelte mit der anderen mein noch ungekämmtes Haar. ,,Mari, sag doch so was nicht.'' antwortete ich darauf leicht rot werdend, was alle zum Lachen brachte. ,,Jetzt aber Yuuri,'' meldete sich meine Mutter, ,,musst du die Kerzen ausblasen.'' ,,Genau. Und überleg dir einen guten Wunsch.'' Ergänzte mein Vater. ,,Wie wärs, wenn du dir wünschst das du dieses Jahr ne Freundin kriegst? Junge Leute wie du müssen in deinem Alter mindestens eine Beziehung gehabt haben, hahaha.'' Witzelte Fräulein Minako, worauf meine Schwester mit einstimmte. Die Beiden schwebten einfach viel zu sehr auf einer Wellenlänge.

Ich richtete meinen Blick auf die zwei flimmernden Kerzen. Meine Wünsche waren jedes Jahr ziemlich simpel verpackt gewesen, wie ''Ich wünsche mir, dass dieses Jahr wieder viele Besucher ins Yutopia kommen.'' oder ''Ich wünsche mir, dass jeder gesund bleibt.''. Jedes Jahr hatte ich mir eher etwas für andere gewünscht als für mich, was einzig und allein daran lag, dass ich nichts zum Wünschen hatte. Ich war mit den Sachen so glücklich, wie sie waren. Aber dieses Jahr hatte ich das Gefühl, dass mir ein besonderer Wunsch unter den Fingernägeln brannte. Ein Wunsch der ein bisschen schwer war in Gedanken zu fassen aber mich gleichzeitig in eine wohlige Wärme hüllte. Ich schloss meine Augen und faltete meine Hände zusammen, während ich mich bereit machte die Kerzen auszublasen. Als ich es geschafft hatte, beide Kerzen auf einmal aus zu pusten, fasste ich einen Gedanken und wünschte mir diese eine Sache. //Ich wünsche mir, dass Viktor und ich noch bessere Freunde werden.//

Voll gegessen mit Kuchen, ging ich wieder in mein Zimmer und trug meine Geschenke mit mir. Eigentlich wollte ich meinen Eltern mit aufräumen helfen, aber sie meinten ich solle nicht mal daran denken, da heute mein Geburtstag war. Mari und Minako waren noch ein bisschen da geblieben und hatten angefangen zusammen zu trinken und sich zu unterhalten.

In meinem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen und überprüfte mein Handy auf neue Nachrichten. Es war 10:43 und ich hatte sechs Nachrichten und einen verpassten Anruf. Zuerst überprüfte ich die Nachrichten. Sie waren von den Leuten aus dem Eislaufverein und von Phichit. Allesamt wünschten mir alles gute zum Geburtstag. Danach schaute ich nach, von wem der eine Anruf gewesen war. Er war von Viktor gewesen und hastig versuchte ich ihn anzurufen. //W-Was tu ich jetzt nur. Immerhin haben wir für heute noch keine Zeit oder einen Ort festgelegt. Zuerst sollte ich ihn vielleicht zurück rufen.// Sagte ich zu mir selbst und gerade als ich auf den grünen Hörer tippen wollte, um Viktors Nummer zu wählen, erhielt ich eine neue Nachricht. Sie war von Viktor und als ich sie durchlas, waren die Sorgen von gerade eben schon wieder verflogen. ,,Yuuri, wir treffen uns heute um 11:30 im xPark vor dem großen  Brunnen.'' Kurz und knapp. Während ich mich fragte, was er überhaupt vor hatte, zog ich mich an und machte mich auf den Weg.

Im Park angekommen, setzte ich mich auf eine Bank. Vor mir erstreckte sich ein großer, runder Springbrunnen, das Herzstück dieses Parks. Er schoss eine drei Meter hohe Fontäne hoch und wenn die Sonne schien und die Wassertropfen herunterfielen, konnte man aus dem richtigen Winkel einen wunderschönen Regenbogen erblicken.

Yūri! in SchoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt