Kapitel 8- Zwei Tage Segen und.. ein neuer Gegner?

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~~zwei Tage später~~

Phichit hatte recht behalten. Seit Montag waren nunmehr zwei Tage vergangen und die auf mich gerichteten Blicke hatten sich halbiert. Und was Viktors ,,Fanclub'' anging, da ich es seitdem mied, in seine Nähe zu kommen, war die Aktion von Montag das Letzte gewesen, was mir passiert war und damit hatte sich das Thema gefressen. ...Dachte ich jedenfalls.

Wir hatten gerade Englisch gehabt und unseren Test geschrieben bei dem ich, davon war ich fest überzeugt, wieder einmal versagt hatte. Am Anfang hatte ich nur Sachen beantwortet gehabt, die ich wusste, aber das machte leider gerade mal geschätzte 10% des ganzen Test aus und die restliche Zeit hatte ich einfach nur wie ein Block da gesessen. Und als wäre das nicht genug gewesen, hatten wir gleich danach auch noch Sport. Auch wenn ich Eisläufer bin, ich konnte mich nur wiederholen, jegliche Art von Sport, der nicht auf dem Eis oder Ballett war, war mir zuwider. Dazwischen lag aber zum Glück die Pause.

Da es mir immer noch unangenehm war, mit so vielen Leuten zusammen in der Pause zu sein, nahm ich mir mein Frühstück und verzog mich wieder an meinen Lieblingsplatz in der Bibliothek. In Animes, die ich mir von Zeit zu Zeit, wenn auch eher selten, mal ansah, gingen die Protagonisten meistens auf das Schuldach. Nun ja, weder war ich ein Protagonist noch hatte ich das Verlangen gehabt mich auf das Dach zu schleichen, und erst recht nicht bei diesem Wetter. 

Wieder war hier so gut wie niemand, also schnappte ich mir ein Buch und blätterte es durch, während ich mein Essen aß, auch wenn das in der Bibliothek nicht ganz erlaubt war. Plötzlich wurde mir ein bisschen kälter und ein Schatten viel auf mich und das Buch. Als ich auf guckte, bemerkte ich, dass sich etwas, oder besser gesagt jemand, zwischen mich und das Fenster gestellt hatte.

Es waren zwei Mädchen, eine trug einen braunen Bob, wobei sie eine Seite mit einer Haarklammer an der Seite fixiert hatte, und die andere hatte lange blonde Haare, offensichtlich gefärbt. Ihrer Uniform nach zu urteilen, waren sie wahrscheinlich im gleichen Jahrgang wie ich, aber irgendetwas an ihnen gefiel mir nicht. Sie hatten ihre Arme vor ihren Oberkörpern verschränkt und blickten von oben auf mich runter, als ob ich ihnen untergeordnet wäre. Mich beschlich ein ungutes Gefühl. Gerade als ich sie fragen wollte, ob ich ihnen irgendwie behilflich sein könne, kamen sie mir schon zuvor. ,,Hey Rina,'', fing die eine mit dem Bob an zu reden ,, das ist doch der Loser, der sich an Viktor-senpai ran gemacht hat, nicht wahr?'' Also doch, mein Gefühl hatte sich bestätigt. //Ich bin seit Tagen nicht einmal mehr in seine Nähe gekommen, also was wollen die Beiden jetzt von mir?// Noch bevor ich nach einer Antwort auf meine Fragen suchen konnte, unterbrach mich die schrille Stimme des anderen Mädchen. ,,Stimmt. Da hast du recht.'' Gab die mit den langen, blonden Haaren zurück. ,,Hey Mika, denkst du nicht auch, dass der einfach nur widerlich ist?'' Kurz waren meine Gedanken schon dabei, den Rücktritt anzutreten, aber ich wusste, dass das genau das war was er  wollte und riss mich zusammen. Ich schloss das Buch, stellte mich ein bisschen unentschlossen vor die Beiden und fing an zu reden. ,,Also...hört zu. Es tut mir leid wenn ich euch in irgendeiner Weise gekränkt haben sollte, aber es ich nicht so, als hätte ich mir ausgesucht nach vorne gedrängt zu werden. Und außerdem'', ich ballte meine Fäuste, die sich dicht an meinem Körper pressten, zusammen. ,, außerdem ist es nicht so, als ob Viktor euch gehört.'' Autsch. Das Letzte hätte ich wohl nicht sagen sollen. Zuerst blickten sie mich richtig angepisst an und dann entwickelte sich ihre Mimik auf einen Schlag zu einem höhnischen Grinsen. ,,Heeh~ Hör mal wer da spricht. Sag mal, Mika, es scheint als ob er nicht weiß in was für einer Lage er sich gerade befindet.'' ,,Vielleicht sollten wir ihm noch eine kleine Lektion erteilen, was meinst du Rina?'' Der Blonden entwich ein Kichern und noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, spürte ich etwas Nasses auf mir. Eine von beiden hatte mir gerade wirklich ein Getränk über den Kopf gekippt, wahrscheinlich Fanta oder Sprite, denn das Zeug klebte ganz schön. Und als wäre das nicht genug war auch ein bisschen auf das Büchereibuch gespritzt. Meine Fäuste ballten sich noch mehr zusammen und krallten sich schon fast in meine Hände, während ich weiter versuchte mich zu kontrollieren. ,,Hahahaha, sie dir den mal an. Nass wie ne Made.'' ,,Das war es aber noch nicht.'' Nun hob die mit dem Bob ihre Hand und ich machte mich wie ein Feigling bereit, eine geklatscht zu kriegen und kniff meine Augen zusammen. Im Dunkeln gelassen wartete ich, und wartete und... da kam nichts. ,,Aua, lass mich los. Das tut weh.''

Yūri! in SchoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt