Kapitel 11- Aller Anfang ist holprig

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//Das ist ein riesen Problem!//  Viktor und ich waren seit vorgestern mit einander befreundet. Ich weiß es klingt lächerlich, aber dieser einzige Fakt hatte mich schon längst vergessen lassen, was mir an diesem Tag alles widerfahren war. Viktor hatte gesagt, dass Christina mich von jetzt an in Ruhe lassen würde und... aus irgendeinem Grund vertraute ich ihm. Jedenfalls war mir bis jetzt außer dem Ergebnis meines Englischtestes nichts schlimmes passiert. Und trotzdem! Es waren schon vier Schulstunden und eine Hofpause vergangen, also warum hatte ich es bis jetzt nicht geschafft gehabt ihn anzusprechen? Immerhin wusste ich jetzt in welche Klasse er ging und es war ja nicht so wie letzte Woche, als ich ihn noch nicht wirklich kannte. Jetzt waren wir schließlich Freunde, da war es also doch nichts seltsames, wenn ich in seine Klasse gehen würde um mich mit ihm zu unterhalten, oder? Auf der anderen Seite; konnte ich denn einfach so in eine andere Klasse laufen und mich mit einem der beliebtesten Schüler unterhalten, als wäre es nichts? Es war so zum Haareraufen, dass ich heute mehrmals Seufzen musste. //Vielleicht sollte ich jetzt erst mal in die Bibliothek gehen und anfangen, meinen Test zu korrigieren.// Gesagt,getan.

,,Hmm, wenn ''I am in Disney Land'' im past proggresive nicht zu''I was in Disneyland'' wird, zu was dann?'' fragte ich mich während mein Stift auf dem Tisch Kreise zog. Ich saß am gleichen Platz, an dem ich gestern noch eine Fanta dusche kassiert hatte. Zwar wusste ich, dass es sich nicht gehörte, aber das Buch was ich gestern gelesen hatte und nass geworden war, hatte ich in meiner hast einfach in irgendein Regal gestopft. Als ich heute hier reinkam, hatte ich mich zwar danach umgeschaut um für die Schäden aufzukommen, aber gefunden hatte ich es nicht. ,,Yuuuuuriiiiiiiii~ Hier bist du also,ich habe dich gesucht.'' Aus heiterem Himmel erschien plötzlich Viktor hinter mir und drückte mich. ,,V-Viktor?'' Lächelnd ließ er sich auf den Stuhl gegenüber von mir plumpsen. ,,Echt, ich habe dich die ganze Zeit gesucht. Der letzte Platz der mir eingefallen ist, war dieser. Dabei hatte ich eigentlich gehofft das du zu mir kommst.'' Er blies seine Wangen leicht auf, was ihm etwas von einem bockigen Kind gab aber auch wiederum niedlich aussehen ließ. ,,Ah, e-entschuldige.'' ,,Ha ha, schon gut, immerhin sind wir ja Freunde.'' Bei dem Wort ''Freunde'' machte mein Herz einen kleinen Sprung. ,,Was machst du da eigentlich? Liest du ein Buch?'' ,,W-Was,äh, nein.'' Hektisch versuchte ich meinen Test unter meinen Armen zu begraben, damit Viktor meine Errungenschaft von 3 von 100 Punkten nicht zu Augen kam. Allerdings machte ihn das nur noch neugieriger und so zog er ihn geradewegs unter meinen Armen hinweg. ,,Waaah Yuuri, das ist ja erstaunlich. Ich habe noch nie jemanden gesehen,der so wenig Punkte in einem Test hatte, haha.'' Wie üblich sagte Viktor das mit einem Lächeln auf den Lippen, was irgendwie noch mehr wehtat und mir die Schamröte ins Gesicht trieb. ,,Tut mir ja leid,dass ich so eine Niete in Englisch bin. Ich streng mich zwar an aber trotzdem kommt nie etwas dabei raus.'' Nuschelte ich vor mir hin,während Viktor noch immer seine Augen über meinen Test schweifen ließ. Nach einer Weile legte er das Blatt wieder auf den Tisch und funkelte mich an. ,,Yuuri, wie wärs, wenn ich dir Englisch beibringe?'' ,,Hääh.'' Das überraschte mich jetzt schon fast sosehr wie Viktors plötzliche Freundschaftsanfrage von gestern. Jedoch erkannte ich in seinen Augen, dass er es ernst meinte. ,,Immerhin ist mein Englisch ziemlich gut und wenn das so weiter geht mit deinem Englisch, fällst du durch deine Prüfungen.'' //Uugh, ich habe das die ganze Zeit versucht zu verdrängen in der Hoffnung, dass ich besser werden würde. Aber wo er recht hat...// ,,Dann gerne,wenn es okay ist.'' Viktor nickte nur zufrieden zu. ,,Yuuri, du bist so niedlich. Natürlich ist das okay, immerhin hab ich das ja vorgeschlagen.'' Leicht errötet blickte ich auf meinen Test und dann klingelte es auch schon wieder zum Unterricht. Viktor stand als erstes auf. ,,Nachher, wenn die Schule zu ende ist, warte vor dem Schultor auf mich, ja? Dann können wir darüber reden, während wir nachhause gehen. Davidson~'' ,,Mome-'' Ohne auf meine Antwort zuwarten, war er auch schon weg. //Ha-Hat er gerade gesagt, das wir zusammen nachhause gehen? Ich kann echt nicht mehr.// Gleichzeitig fröhlich wie überrascht von Viktor, packte ich meinen Test in meine Tasche.

Die letzten drei Stunden waren schnell vergangen. Wie versprochen wartete ich also am Schultor auf Viktor. Gleichzeitig glücklich und nervös schaute ich eine ganze Weile auf die Türen, aus denen ganze Fluten von Schülern heraus strömten. Da ich Viktor nicht verpassen wollte, war ich als einer der Ersten aus der Klasse gestürmt, was mir eigentlich nicht ähnlich war, da ich mir sonst immer Zeit ließ,um nicht mit so vielen Leuten gleichzeitig den Heimweg antreten zu müssen. Immer mehr Schüler verließen das Gebäude und mein Puls erhöhte sich stetig, Wärme floss in meine Hände. //Vielleicht sollte ich mich morgen wärmer anziehen. Es wird ja auch wirklich immer kälter. Da fällt mir ein, habe ich denn überhaupt wärmere Pullis?...// Langsam drifteten meine Gedanken immer weiter ab,sodass ich nicht bemerkte, dass sich jemand neben mich stellte und mein Gesicht beobachtete. Erst als langes, Silber schimmerndes Haar mich blendete, bemerkte ich, dass Viktor sich neben mich gestellt hatte. ,,Ah Entschuldigung! Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht gesehen habe, dass du hier bist. Warum hast du denn nichts gesagt?'' Aufgeregt versuchte ich mich zu fangen. ,,Hmm, "warum"fragst du. Nun ja, ich denke ich liebe einfach das Gesicht das du machst, wenn du in Gedanken vertieft bist.'' ,,A-ach-achso...",beschämt wendete ich meinen Blick ab ,,wollen wir dann gehen?"

Auf dem Weg erzählte mir Viktor von seinem Tag und was er alles gelernt hatte. Dabei erfuhr ich auch ein paar Sachen über ihn selbst. Zum Beispiel hatte er, entgegengesetzt meiner Erwartungen, außer mir nur noch einen Freund hier in Japan und anscheinend war er wegen seiner Oma aus Russland hierher gezogen. Mit ihm zu reden machte unerwartet viel Spaß und an seiner Seite fühlte ich mich wohl. Wäre da nur nicht eine Sache. Das hier war immerhin ein Schulweg, was bedeutete dass hier viele Schüler unserer Schule waren. Und wo auch immer Schüler aus unserer Schule waren, erkannten sie Viktor sofort. Und eine graue Maus wie ich, die offensichtlich gut mit ihm auskam, viel dabei auf. Wieder einmal blickten uns einige eine etwas längere Zeit an. Natürlich war das nicht schlimm, trotzdem reichte das allein schon für, dass ich mich anspann. Für eine Weile druckste ich rum, was Viktor wahrscheinlich auffiel. ,,Yuuri, ist was?" Ich holte Luft, versuchte meine Schultern hängen zu lassen und blieb stehen. ,,Es ist nur... stört dich das nicht, dass du so mit mir in der Öffentlichkeit gesehen wirst?'' Viktor neigte seinen Kopf fragend zur Seite und warf mir diesen Blick zu, bei dem man eindeutig verstand, dass er nicht wusste was ich meinte.,,Hä, wovon redest du?'' ,,Immerhin bist du beliebt! Also wenn dich jemand mit mir sieht dann... wirkt sich das denn nicht schlecht darauf aus?" Er starrte mir ungläubig ins Gesicht, hatte ich was falsches gesagt? Ohne das ich wirklich darüber nachdenken konnte, trat er einen Schritt näher an mich heran. Um ihm weiterhin in die Augen schauen zu können, war ich praktisch dazu gezwungen, nach oben zu sehen. Seine Hände hielten meine Schultern fest, sodass ich eh praktisch keine andere Wahl hatte. Sein Haar fiel nach vorne und löste eine Welle mit seinem Duft aus. ,,Denkst du wirklich, dass mich schert, was die anderen denken?" Die Atmosphäre um ihn hatte sich schlagartig geändert. Wieder einmal hatte er in Sekundenschnelle von fröhlich und leicht naiv auf selbstbewusst und unwiderstehlich geschaltet. So sehr, dass sogar ein Junge wie ich das unmöglich verneinen konnte. ,,So lange'', unerwartet umarmte er mich in der Öffentlichkeit und nun waren selbst die Blicke normaler Passanten auf uns gerichtet ,,So lange ich mit dir zusammen sein kann." Beendete er seinen Satz. //D-d-d-das!!// Für einen kurzen Moment setzte sich die Farbe meines Gesichts gleich mit der einer Tomate. ,,I-i-ich habs verstanden, ich habs verstanden. Deswegen, Viktor, lass mich jetzt bitte los, okay?" ,,Ha sorry,war das ein bisschen zu aufdringlich?" Es viel mir echt schwer ihn einzuschätzen, bei so vielen Gesichtern, die er mir zeigte. Es weckte den Anschein als wäre das gerade für ihn gar nichts gewesen,aber... es machte mich trotzdem glücklich.

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A/N: Gott oh gott, jetzt habe ich schon seit fast zwei Wochen nichts mehr geschrieben... also irgendwie, sorry( ̄▽ ̄*)ゞ Aber naja, kann ich dann wenigstens hoffen das sich die Vorfreude dafür erhöht hat? (nein? Naja, man kriegt ja nicht alle Wünsche erfüllt). (〜 ̄▽ ̄)〜
Auf jedenfall hoffe ich dass ihr wieder viel Spaß bei diesem Kapi hattet. Wie immer, Eure FujoshiTrash🗑💕

Yūri! in SchoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt