Kapitel 2

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Überarbeitet ✓

Luke

Als wir im Klassenzimmer standen, konnte ich meinen Augen nicht trauen was hier tatsächlich abging. Stühle lagen auf dem Boden, es wurden wild Papier Kugeln durch die Luft geworfen und in der hintersten Ecke saßen drei Jungs, die sogar rauchten und die zwei, die in der Mitte saßen waren Zwillinge.

„Durchgeknallt und eigenartig" war da noch ziemlich untertrieben.

"Ey Leute! Passt mal auf!", rief Caitlyn und klopfte zweimal fest auf das Pult, worauf ich kurz erschrak und die Klasse ihre Aufmerksamkeit Caitlyn schenkte.

Okay, wow. Hätte ich jetzt echt nicht gedacht.

"Das ist Luke, unser neuer Mitschüler. Stell dich vor.", sagte sie lächelnd und deutete auf mich, sodass alle Augen nun auf mir lagen und mich neugierig musterten.

Damn it. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen!

"Ehm, also ich bin Luke und mit meinen Eltern hier her gezogen, weil-",

"Langweilig!", unterbrach mich plötzlich eine tiefe Stimme die aus der hintersten Ecke kam, wo die drei rauchenden Typen saßen. Der, der mich unterbrochen hatte musterte mich einmal von unten bis oben, was mir ziemlich unangenehm wurde und pustete langsam den Rauch seiner Zigarette aus.

Natürlich sah er richtig gut aus, mit seinen schwarzen, zu einem Undercut geschnittenen Haaren, seine muskulösen Arme voller Tattoos und diesem besonderen Blick. Was auch sonst.

Typisches Bad Boy-Traumaussehen und so.

"Caity, was hast du uns für ne Pussy hier her gebracht.", fing der Junge, neben dem hotten Bad Boy an zu lachen und schlug mit diesem ein.

Pussy?!

„Erstens Brian; Halt einfach deine Klappe. Zweitens Ethan; Deine Meinung wollte niemand wissen.", lächelte sie den Zweien zu, worauf ich grinsen musste und sie zog mich dann einfach mit zu einem langen Tisch, was wohl mein neuer Sitzplatz werden würde.

Der Lehrer kam dann auch zum Glück und gab der Klasse erst noch einen deftigen Anschiss, bevor er mit seiner Stunde begann.

Also wenn das immer so ist, na dann gute Nacht.

-

"Leg dich aber besser nicht mit Ethan und den anderen an. Sie gehören hier zu den „Baddies" und letztes Jahr haben sie sogar einen Jungen so zusammengeschlagen, dass er ins Krankenhaus musste weil er ausversehen Ethan anrempelte und sich nicht entschuldigt hatte.", teilte Caitlyn mir mit, als wir nach der Stunde in der Kantine saßen und das mehr oder weniger leckere Essen verdrückten.

"Dieser Ethan hat wohl ein sehr großes Aggressionsproblem.", stellte ich fassungslos klar und Caitlyn stimmte mir zu.

"Der müsste in Therapie gehen oder am Besten-".

"Luke.", unterbrach sie mich plötzlich und deutete mir an leise zu sein, worauf ich sie fragend musterte und dann auch schon fest am Kragen zurück gezogen wurde.

Und ich konnte mir schon denken, wer es war.

"Am Besten wäre es, wenn du ganz schnell deine kleine, hässliche Fresse hälst, bevor ich sie dir noch stopfe.", zischte die tiefe Stimme gefährlich nah an mein Ohr und aus irgendeinem Grund bekam ich darauf Gänsehaut, auch wenn es absolut der falsche Moment war.

Direkt am ersten Tag schon Stress, klasse Leistung Luke.

„Achja? Ihr findet es also geil unschuldige Menschen zusammenzuschlagen, sodass sie im Krankenhaus landen! Und nein, ich werde sicher nicht meine wunderschöne Fresse halten!", gab ich Konter und spürte wie dieser Ethan seinen Griff verstärkte.

Lieber werde ich geschlagen als meinen Stolz zu verlieren. Ich lasse mich definitiv nicht von diesen Idioten einschüchtern!

„Wie du willst.", hörte ich ihn noch sagen und ehe ich mich versah, lag ich mit einem heftigen Pochen an meiner Schläfe auf dem Boden.

Armselige Hunde.

„Luke! Oh gott, gehts?", Caitlyn stürmte auf mich zu und half mir aufzustehen.

„Ja, geht schon. Hab zwar jetzt Kopfschmerzen aber das war es mir Wert.", ich rieb mir die schmerzende Stelle und besorgt musterte Caitlyn mich.

„Du hattest noch echt Glück. Ethan hätte dich auch richtig schlagen können.", Zusammen ging sie mit mir zur Schulkrankenschwester, die mir ein Kühlpack für meinen Kopf gab und mich soweit noch versorgte.

Danach gingen wir zurück in den Unterricht, wo Mr. Dawson mich natürlich ausfragte was mit mir passiert sei. Und weil ich keine Person bin, die andere gleich zur Sau macht, sagte ich nur dass ich meinen Kopf an einem Spind gestoßen hatte.

Und so tollpatschig wie ich manchmal bin, hätte mir das wirklich passieren können.

Ethan hätte ich natürlich auch verpfeifen können, aber auf diesen ganzen Stress hatte ich echt keine Lust und außerdem war ja nichts dramatisches passiert, worum man ein großes Drama machen müsste.

So bin ich wirklich nicht.

Loving Him Is 𝐑ed |bxb| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt