Kapitel 30

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Ethan p.o.v

"Wie kannst du es wagen?!", erschrocken zuckte ich zusammen und sah, wie Caitlyn wütend aus Luke's Zimmer kam.

"Wegen dir ist alles kaputt! Luke hat dir vertraut und du machst sowas?
Ich hätte dich echt klüger eingeschätzt, Ethan.", zischte sie und versuchte mich gradezu mit ihren Blicken zu töten.

Ich stand einfach nur da und brachte kein Wort heraus.

Feigling!

"Du widerst mich grade einfach nur an. Sieh zu, dass du aus diesem Haus verschwindest, du Mistkerl!", rief sie und kaum hatte ich mich versehen, spürte ich schon einen brennenden Schmerz an meiner rechten Wange.

Geschockt starrte ich sie an und hielt meine Wange.

Mit einem letzten giftigen Blick zu mir, drehte Caitlyn sich um und ich konnte Luke noch an der Türe stehen sehen, bevor diese mit einem lauten Knall geschlossen wurde.

Einige Minuten stand ich einfach nur regungslos da, bevor ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte und langsam die Treppen nach unten ging.

"Was ist denn da oben los, Ethan?", wurde ich von Elizabeth aufgehalten, die mich mit besorgten Augen musterte.

Ohne eine Antwort zu geben, lief einfach an ihr vorbei und verließ somit das Haus.

Draußen ließ ich mich an der kahlen Mauer hinuntergleiten und lehnte meinen Kopf an diese.

Ich spürte, wie mir die Tränen aufstiegen und biss mir auf die Lippe.

Fuck. Was soll ich jetzt tun?
Wo soll ich jetzt hin?
Meine Mutter hasst mich, Luke hasst mich jetzt auch.

Ich hab niemanden mehr.

"Fuck!", rief ich in die stille Nacht und kickte einen Stein vor mir weg.

Schniefend richtete ich mich langsam auf und sah gradewegs in die Dunkelheit vor mir. Die Straßen und Wege wurden nur von schwachem Licht beleuchtet und es war keine Menschenseele zu sehen.

Ohne groß nachzudenken, lief ich einfach los und entfernte mich immer weiter von Luke's Haus.

Irgendwann kam ich dann an einer Gasse vorbei, aus der ich plötzlich einen lauten Schrei vernahm, der nur von einer Frau kommen konnte.

Daraufhin hörte ich noch, wie zwei männliche Stimmen irgendwas riefen und einen lauten, schallenden Knall.

Aprupt blieb ich stehen und starrte in die Gasse hinein.

Schnell griff ich zu meinem Handy und wählte die Nummer der Polizei, der ich kurz alles erklärte und dann wieder auflegte.

Zur Sicherheit.

Vorsichtig, um nicht aufzufallen, ging ich die Gasse entlang und sah dann zwei Männer, die an einer Wand um eine zierliche, kleine Person standen, die ängstlich an der Wand kauerte.

Langsam ging ich noch weiter an das Szenario heran, um genauer erkennen zu können, was da vor sich ging.

Vor Schock weitete ich meine Augen, als ich sah, dass einer dieser Männer die junge Frau an den Haaren packte und sie brutal gegen die Wand drückte.

Heilige Scheiße!

Ich muss irgendwas unternehmen!

"Ey, lasst die Frau in Ruhe!", rief ich mit tiefer Stimme und die Männer drehten sich blitzschnell zu mir um.

"Was, wenn nicht? Willst du uns dann fertig machen, du Hampelmann?", fragte einer mit belustigtem Ton und sah mich herausfordernd an.

Hampelmann? Really.

Was besseres hat der nicht drauf.

"Ne, das brauch' ich nicht. Hab' ja schon die Polizei informiert. Ups.", meinte ich, verschränkte meine Arme und grinste ihn provozierend an.

"Jax, kümmer dich um ihn. Der kommt nicht so leicht davon!", hörte ich den anderen Typen rufen und sah, wie dieser Jax dann auf mich zugerannt kam und sich auf mich schmiss.

So schnell konnte ich garnicht reagieren, da hatte mir dieser Schlappschwanz auch schon in's Gesicht geschlagen. Kurz wurde mir schwindelig, doch dann knurrte ich wütend auf, schubste ihn von mir und trat ihm mit voller Wucht in den Magen.

Er keuchte auf und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Bauch.

Was 'ne Pussy.

Plötzlich wurde ich wieder zu Boden gerissen und dieser scheiß Kerl rammte mir seine Faust direkt auf meine Nase, die sofort anfing heftig zu bluten und ein ungesundes Knacken von sich gab.

"Du Wichser!", rief ich und rammte ihm mein Knie direkt in seine Weichteile, woraufhin er einen Schrei losließ und auf den Boden sackte.

"Ich hoffe du bist jetzt Zeugungsunfähig, du Spast!", spuckte ich ihm die Worte entgegen und trat ihm nochmal fest an den Kopf, sodass er jetzt regungslos auf dem Boden lag.

Ich hielt mir meine pochende Nase und merkte, wie das Blut immer mehr hinuntertropfte.

Auf einmal spürte ich zwei Hände an meinen Schultern, die mich herumrissen und brutal an eine Mauer schubsten.
Mein Kopf knallte mit voller Wucht daran und ich gab ein leises Zischen von mir.

Das wird ne' fette Beule geben.

Vor mir sah ich diesen anderen Typ stehen, der mich mit wütenden Augen musterte und fest in seinem Griff hatte.
"Na, wollen wir mal zusammen ausgehen, Hübscher?", fragte ich provozierend und kassierte damit einen Schlag in meinen Magen.

"Mehr hast du nicht drauf?", machte ich weiter und bekam gleich drauf noch einen harten Schlag an meine Schläfe.

"Is' ja wirklich süß.", lachte ich, der Typ packte mich an den Haaren und schlug meinen Schädel so hart gegen die Mauer, dass mir schon schwarz vor Augen wurde.

Wooow.

Ich sollte vielleicht besser aufhören.

"Traurig, dass man sowas mit Gewalt lösen muss.", sagte ich und ehe ich mich versah trat dieser Husson mir in den Bauch, was mich aufkeuchen ließ.
"Dass ihr euch an Frauen vergehen müsst. Echt erbärmlich.", meinte ich kopfschüttelnd und bekam noch einen harten Schlag in mein Gesicht, sodass ich schon kleine Sternchen vor meinen Augen sah.

Ich kann's aber auch nicht lassen. Hah.

Dann hörte ich ein leises Wimmern, das von der Frau, aus einer Ecke kam.
"Los, lauf!", rief ich ihr zu und versuchte mit all meiner Kraft den Kerl von mir zu stoßen.

Ich sah, wie sie sich ängstlich erhob und schnell aus der Gasse flüchtete. Naja, oder eher humpelte.

Dann hörte ich auch schon die Polizei Sirenen und konnte das Blaulicht erkennen.

"Hier, das sind sie.", meinte ich und hatte den Typ die ganze Zeit an der Mauer festgehalten, damit er nicht abhauen konnte, als die Polizisten zu uns kamen.

"Das haben Sie gut gemacht.", meinte die Kommissarin und legten dem Kerl die Handschellen an. Danach führte sie ihn zum Wagen und setzte ihn hinein. Das Gleiche taten sie auch mit dem Anderen und kamen dann wieder zu mir.

"Brauchen Sie einen Krankenwagen?", fragte mich der Kommissar und musterte mich besorgt.

"Nein,... nein. Es geht schon.", lehnte ich mit rauer Stimme ab und hielt meine blutige Nase. "Na gut. Aber wo ist die Frau jetzt?", warf die Kommissarin fragend ein.

"Ich hab' gesagt, dass sie schnell weglaufen soll. Keine Ahnung wo sie jetzt hin ist.", zuckte ich die Schultern und spürte einen heftigen Stich in meinem Kopf, der mich laut aufstöhnen ließ.

"Ist bei Ihnen wirklich alles okay? Sie sehen garnicht gu- Oh Gott, Junge!", hörte ich noch schwach, bevor mir schwarz vor Augen wurde, ich zusammen sackte und die Dunkelheit mich erfasste.

Loving Him Is 𝐑ed |bxb| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt