Kapitel 18

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"Luke, ich habe die Milch vergessen. Wärst du so lieb?", fragte mich Mum kurz vor der Kasse. Ich war grade mit ihr einkaufen und wie ich sie natürlich kenne, hat sie mal wieder etwas vergessen.

"Ähm.. ja, natürlich", antwortete ich und lief zum Gang, wo ich die Reihen durchsah und schließlich an der Milch ankam.

Ich streckte mich, um an eine Packung heranzukommen und nahm mir eine aus dem Regal.
Grade als ich wieder zurück zu meiner Mum gehen wollte, vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche. Ich nahm es heraus und sah, dass ich eine Nachricht bekommen hatte.

Unbekannt.

Verwirrt öffnete ich sie und was ich dann laß, ließ mich schwer schlucken.

Heute Abend pünktlich und alleine um 19:00Uhr an der Dexterstreet 45.
Ich hoffe du hast es nicht vergessen.

~A.

Schluckend schloss ich sie wieder und steckte mein Handy weg. Ich sah mich kurz im Laden um und ging dann langsam wieder zurück zu meiner Mum.

Shit. Ich bin am Ende wenn ich nicht hingehe. Sie hat etwas gegen mich in der Hand, gegen uns.
Ich darf nicht zulassen dass jeder unser Geheimnis erfährt.

"Hier ist die Milch..", meinte ich stotternd und legte sie auf das Band.

"Danke. Alles in Ordnung mit dir mein Schatz, du wirkst so - och Luke. Jetzt hast du die falsche Milch genommen. Wir nehmen doch immer die fettarme. Mensch, das weißt du doch.", seuftze sie und gab der Kassiererin den passenden Betrag für die Einkäufe.

"Tut mir leid.", murmelte ich, nahm eine Tüte und räumte die Sachen hinein.
"Ist okay. Nächstes mal einfach besser aufpassen, ja?", sagte Mum lächelnd und wir verließen den Supermarkt.

~

"Mum, ich gehe jetzt zu Caiti!", rief ich vom Flur aus und band noch schnell meine Schuhe zu. „Okay, viel Spaß! Bis dann!",
Ich verließ das Haus und sofort kam mir die kalte Herbstluft entgegen.

Spaß werd' ich ganz bestimmt nicht haben.

Meiner Mum erzählte ich natürlich, dass ich zu Caiti gehe weil ich ihr ja schlecht sagen kann, dass ich erpresst werde und mich heute mit dieser Person treffe. Sie würde wahrscheinlich sterben vor Sorge und sofort die Polizei informieren. Und das kann und will ich einfach nicht riskieren. Wer weiß, was dieses verrückte Weib dann noch alles anrichtet.

Ich lief den beleuchteten Weg am See entlang und zog meinen Schal enger um mich, da es arschkalt war und auch echt unheimlich.

Jep, an einem Montag Abend alleine sich mit einem Erpresser zu treffen, ein total gestörtes Mädchen was noch dazu deine Ex ist die mit der Trennung nicht zurechtkam und dich einfach nicht in Ruhe lässt.

Genau, sowas wünscht sich doch jeder.

Um Punkt 19:00 Uhr stand ich dann also in einem Menschenleeren Park hier in der Dexterstreet und kann nicht glauben dass ich das wirklich getan habe. Ich meine, ist ja nicht so dass dieses Mädchen schon eine Anzeige wegen Körperverletzung hat. Und mich eventuell auch verletzen könnte. Aber jetzt ist es eh zu spät.

"Du bist tatsächlich gekommen. Hätte ich nicht von dir gedacht.", erschrack mich die bekannte Stimme fast zu Tode und schluckend drehte ich mich um.

"Was willst du Amanda?", fragte ich und schaute das blauhaarige Mädchen vor mir an. „Oh du erinnerst dich noch an mich, was für eine Freude. Was ich will mein lieber Luke? Das liegt doch wohl auf der Hand, oder nicht?", lächelte sie, verschränkte ihre Arme vor der Brust und kam weiter auf mich zu.

"Nein. Ich weiß nicht was du meinst.", tat ich auf unwissend und ging die Schritte zurück, die sie auf mich zumachte.
"Komm, tu' nicht so. Du weißt es ganz genau. Und du weißt auch, was passiert wenn man mich anlügt.", meinte sie und holte plötzlich ein Messer aus ihrer Tasche.

Toll gemacht Luke. Echt ganz große Klasse.

"Das... das kann ich nicht machen. Ich liebe Ethan und werde mich nicht von ihm trennen.", stotterte ich und mit zusammen gekniffenen Augen musterte psycho Amanda mich jetzt.

"Achja? Also willst du dass euer Geheimnis die ganze Schule erfährt und auch dass du ne kleine Schwuchtel bist hm? Oder willst du etwa dass deinem Freund etwas passiert? Ich glaube eher nicht. Aber du hast die Wahl...", stoppte sie und kam mir mit dem Messer gefährlich nahe.

"... entweder ich, oder morgen weiß die ganze Schule über dich und deinen neuen Lover bescheid.", lächelte sie gefälscht und strich mir mit dem Messer über die Brust.

Scharf zog ich die Luft ein und biss mir auf die Lippe.

"Okay. ich werd' Ethan verlassen und mit dir zusammen sein.. aber bitte, sag der Schule nichts.", schluckte ich.
"Geht doch. Und ich werde nichts sagen, bist ja jetzt schließlich wieder mein Freund. Aber wenn ich herausfinden sollte dass du mich angelogen hast und noch mit Ethan zusammen bist, dann wird das nicht gut enden. Für euch beide. Verstanden?", drohte sie und ich nickte schnell.

"Gut. Dann haben wir das ja geklärt. Also sehen wir uns dann morgen Schatzi. Ich liebe dich, bye!!", rief sie und gab mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie dann verschwand.

Dieses Mädchen ist einfach nur krank!

Verzweifelt ließ ich mich die Wand hinuntergleiten und vergrub meinen Kopf in die Arme.

Loving Him Is 𝐑ed |bxb| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt