Kapitel 5

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Überarbeitet ✓

__Luke__

Zum Glück hatte ich Ethan damals noch gefragt wo er wohnt, sonst hätte ich jetzt richtig dumm da gestanden.

Ich war ziemlich überrascht, dass er 'nur' drei Straßen von uns entfernt lebte, da er mir hier vorher noch nie aufgefallen war, warum auch immer.

Irgendwann kam ich dann endlich an einem großen, braunen Haus an, welches noch eine Veranda hatte und eigentlich ganz schön aussah.

Langsam ging ich auf die große Massivtüre zu und wollte am Liebsten wieder umdrehen und wegrennen.

Ich mein, was wenn seine Kumpel auch hier waren und sie mich zusammen verhauen, weil das seine Masche ist?

Ich war wirklich richtig dumm.

Hoffentlich würde ich das heute überleben. Wenn nicht, sagt meinen Eltern dass ich sie liebe.

Gott, jetzt sei keine Pussy! Er wird schon nichts tun.

Zögernd legte ich also meine Hand an die Klingel, auf der mit geschwungener Schrift Dearing stand und drückte sie kurz.

Sicher kommt einer seiner Freunde und macht mich fertig. Hilfe.

Nach ca. 50 Sekunden öffnete komischerweise ein kleines Mädchen, ich schätzte sie so 4 Jahre, die Türe und sah mich verwirrt aus ihren braunen Augen an.

Was zum-

Das ist sicherlich keiner seiner Freunde. Hä?!

"Ehm Hi, ich bin Luke. Wer bist du denn?", lächelte ich die Kleine unsicher an und wollte mich zu ihr hinunter hocken, doch da kam Ethan plötzlich hinter ihr vor und stellte sich neben sie.

Oh dear god.

"Das ist Avery, meine Schwester. Komm rein.", meinte er und nahm die Kleine auf seinen Arm, wobei er mir einen auffordernden Blick zuwarf, worauf ich schließlich zögernd sein Haus betrat.

"Komm, wir gehen direkt in mein Zimmer.", wies er mich an und immer noch unwohl, folgte ich ihm den Flur entlang, wo er dann vor einer Tür stehen blieb.

„Ich gebe Avery nur was zum spielen, warte.", er betrat das Zimmer mit der Kleinen, welches anscheinend ihr gehörte und kam nach kurzer Zeit wieder zu mir.

„Ist deine Klappe heute zugeklebt oder wieso sprichst du nicht mit mir? Letztens konntest du mir auch noch Konter geben.", belustigt hob er seine Brauen und öffnete die Türe zu seinem Zimmer, wo mir erstmal eine Duftwolke seines Parfums entgegenkam.

Wie viel sprühte er sich denn bitte drauf, da erstickt man doch!

„Da hattest du mich auch ziemlich abgefuckt. Und wie viel Parfum benutzt du bitte? Man bekommt fast ne Vergiftung.", kopfschüttelnd legte ich meinen Rucksack auf seinem Bett ab und musterte ihn.

Jetzt war ich definitiv tot. Wieso konnte ich nicht einmal meine Schnauze halten?!

„Und da ist der alte Luke wieder. Jedenfalls, willst du was trinken?", fragte er auf einmal und komplett verwirrt sah ich ihm dabei zu, wie er zwei Gläser mit Cola füllte und mir eins entgegenhielt.

Er hatte doch mit Sicherheit irgendwas geraucht. Wieso sonst, sollte er auf einmal so nett sein? Vor allem zu mir.

Misstrauisch sah ich ihn an und verschränkte meine Arme.

„Was? Meinst du etwa ich hab was reingemischt?", lachte er und schüttelte den Kopf. „Das verletzt mich aber sehr, dass du so von mir denkst. Aber Nein, guck.", meinte er und trank als Bestätigung einen Schluck von seinem Glas.

„Alles sicher", grinste er und augenverdrehend nahm ich schließlich das Getränk an.

Hier lief doch gewaltig was falsch.

Wo waren die versteckten Kameras?

„Weisst du, ich vertrau dir immer noch nicht.", sagte ich ehrlich und mit einem Schluck nehmend, holte ich mein Mathezeug aus dem Rucksack und drückte es ihm in die Hand.

„Deshalb lass uns jetzt besser mit der Nachhilfe anfangen, bevor ich mirs doch noch anders überlege.", Ethan sah mir zu, wie ich mich auf sein Bett setzte und ihn abwartend musterte.

Ganz ehrlich, ich hatte doch selbst keine Ahnung was ich hier überhaupt tat.

„Ich weiss, dass du mir nicht vertraust, das will ich auch gar nicht. Aber wäre ich nicht nett, würdest du mir sicherlich nicht helfen. Und ich hab kein Bock wegen einer scheiss 5 in Mathe sitzen zu bleiben und mir das nervige Gelaber, meiner Mum reinzuziehen. Bild dir auch wegen heute bloß nichts ein, ich tu das nur damit ich ne bessere Note bekomme, klar.",

Ich hatte es doch geahnt. Aber was erwartete ich auch von ihm?

Einmal Arschloch, immer Arschloch.

Kann mich bitte jemand wegen meiner großartigen Dummheit schlagen? Ich hab es definitiv verdient.

„Gut, dann lass es uns hinter uns bringen damit ich endlich wieder nach Hause kann.", prustete ich abwertend und riss ihm mein Buch aus der Hand, wo ich die passende Seite aufschlug und meinen Block zur Hand nahm.

Loving Him Is 𝐑ed |bxb| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt