Kapitel 1

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Überarbeitet ✓

—Luke—

Das laute Klingeln meines Weckers weckte mich aus meinem heiligen Schlaf und genervt brummte ich in mein Kissen, da ich es eigentlich hasste so früh aufzustehen. Doch ich musste es, denn heute war mein erster Schultag an der East Wood Highschool hier in New York.

Wir sind von Miami nach New York umgezogen, ganz klischeehaft, da mein Dad hier ein neues Job Angebot bekommen hatte. Deshalb musste ich natürlich mein altes Zuhause und meine ganzen Freunde in Miami zurücklassen, was mir überhaupt nicht gepasst hat.

Ich war definitiv sauer auf meine Eltern, bin es immer noch ein bisschen, aber was solls. Ändern kann ich es eh nicht mehr.

Ich strampelte meine geliebte, warme Bettdecke von den Beinen und schwang meine Füße über die Bettkante, um gähnend in mein anliegendes Badezimmer zu gehen wo ich mir erstmal kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, um überhaupt mal irgendwie wacher zu werden.

Zurück im Zimmer, zog ich einfach irgendwelche Kleidungsstücke aus meinem Schrank und warf sie mir schnell über, denn ich hatte nicht wirklich Zeit zum Überlegen was ich heute genau anziehen wollte.

Mit einem kurzen Blick in den Spiegel machte ich mich dann runter zu meinen Eltern in die Küche, wo schon mein Frühstück fertig auf dem Tisch stand.

„Guten Morgen, Schätzchen! Ich hoffe du hast gut geschlafen.", empfing mich meine Mom auch schon fröhlich wie immer, nachdem ich mich an den Tisch gesetzt hatte und meinen Kaffee nahm.

Wie konnte man an einem Montag Morgen nur so gut gelaunt sein? Ich werde meine Mom nie verstehen.

„Ja, und ich hätte auch gern noch weiter geschlafen.", murmelte ich und biss ein großes Stück meines Toasts ab. „Wo ist Dad?", fragte ich kauend, da mein Dad normalerweise immer um die selbe Uhrzeit wie ich aufstand und wir zusammen frühstückten.

„Der musste heute schon früher raus weil sie sehr viel zu tun haben.", meinte Mom und kam ebenfalls mit einem Kaffee seufzend an den Tisch.

„Hier muss er viel mehr arbeiten als in Miami. Man bekommt ihn fast gar nicht mehr zu Gesicht. Das ist echt zum kotzen.",

Seitdem mein Dad hier seine neue Arbeitsstelle als Mechaniker gefunden hatte, war er nur noch mit Arbeit beschäftigt und kam meistens immer erst spät nach Hause.

Ich vermisste es mit ihm Dinge zu unternehmen wie früher, als wir noch in Miami wohnten und er mehr Zeit hatte. Auch wenn es nur Football war, was wir ab und zu zusammen im Garten gespielt hatten. Oder unseren Vater- Sohn Tag, an dem wir beide alleine auf ein Football Spiel gingen oder uns die neusten Sportwagen angeschaut hatten, was einen als Mann eben so interessiert.

Aber hier hat sich alles verändert und dazu kam noch, dass ich meine alten Freunde zurücklassen musste. Wir haben zwar noch einigermaßen Kontakt, aber es ist eben nicht das selbe, wie wenn man sich jeden Tag in der Schule gesehen hat.

"Ich weiss, Schatz. Aber er kann leider auch nichts dazu. Und er hat dir ja auch versprochen, dass er sich bald extra nur für dich Urlaub nimmt, damit ihr wieder etwas unternehmen könnt. Und mit diesem Gedanken gehst du jetzt zur Schule und hast einen schönen Tag.", lächelnd strich sie mir durch meine braunen, kurzen Locken und streichelte kurz über meine Wange.

"Schule und schöner Tag. Ganz schlechte Kombination.", prustete ich, zog mir nach dem Essen meinen schwarzen Hoodie, so wie meine Sneaker an und nahm meinen Rucksack.

„Schule kann auch Spaß machen wenn man es wirklich will.", Mom warf mir einen vielsagenden Blick zu, worauf ich nur schmunzelnd meine Augen verdrehte und sie grinsend den Autoschlüssel von der kleinen Ablage nahm.

"Und jetzt hopp, wir wollen ja nicht dass du direkt am ersten Tag schon zu spät kommst.",

-

"Mom, lass das!", meinte ich und strich mir murrend über die Wange, als sie mir einen Kuss zum Abschied gab. Das machte sie jetzt schon seit 18 Jahren so und langsam wurde es mir peinlich, vor allem weil wir auf dem Schulparkplatz standen und eine Gruppe von Schülern uns direkt gegenüber war.

„Ich drücke eben so, meine Liebe für dich aus und das wird sich auch nicht ändern.", lächelnd pickte sie mir in die Wange und seufzend fuhr ich mir durch die Haare.

„Na los jetzt Großer, rein da und hab ganz viel Spass!", rief sie, als würde sie mit einem kleinen Kind reden, als ich grade aussteigen wollte und ein Mädchen, welches an uns vorbei lief mich mit einem komischen Blick musterte.

Fängt ja schon gut an.

„Mum, ich liebe dich zwar aber bitte fahr jetzt nach Hause.", sagte ich und lachend nickte sie, worauf ich die Tür schloss und sie winkend vom Parkplatz fuhr.

Beste Fähigkeit von Eltern: Peinlich sein.

Kopfschüttelnd lief ich gradewegs auf den Eingang zu und mit einem Blick auf meine Schuhe fiel mir auf, dass ich zwei verschiedenfarbige Socken trug.

War ich wohl doch noch verschlafener als gedacht.

Jedenfalls bemerkte ich erst zu spät, dass mir jemand im Weg war und ich mit voller Wucht gegen diese Person knallte.

„Pass doch auf!", rief eine zierliche Stimme und beugte sich auf den Boden, um ihre Bücher aufzuheben.

"Sorry, tut mir leid! Alles gut?", fragte ich das blonde Mädchen, während ich ihr half und wir uns wieder aufrichteten. "Denke schon. Vielleicht solltest du besser eine Brille tragen.", lachte sie, worauf ich verwundert schmunzeln musste weil ich dachte, dass sie mich komplett zur Sau machen würde.

„Ich bin übrigens Caitlyn. Du bist neu oder? Ich sehe dich nämlich heute zum ersten Mal hier.", fragte sie und strich sich eine blonde Haarsträhne zurück.

„Ja, genau. Luke.", stellte ich mich vor und fuhr mir, wie sehr oft, durch meine braunen Locken. „Cooler Name. Komm, wir gehen rein und dann zeige ich dir alles.", schlug Caitlyn vor und zusammen betrat ich mit ihr die Highschool, wo sie mir soweit alles erklärte und mit mir zum Sekretariat ging, wo ich außerdem meine Unterlagen bekam.

„So, hier wären wir. Deine neue Klasse. Ich sag nur zwei Wörter; durchgeknallt und eigenartig.", lächelte sie mir unschuldig zu und leicht panisch betrat ich dann mit ihr den Raum.

Loving Him Is 𝐑ed |bxb| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt