Kapitel 4

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__Luke__

"Nicht dein Ernst. Ethan hat ausgerechnet dich zur Nachhilfe gefragt?", meinte Caitlyn kauend und musterte mich noch immer überrascht.

Wir waren in der Kantine und ich erzählte ihr was Alles die Tage als sie krank war, so passierte. Und dass sie so reagieren würde, hatte ich mir schon fast gedacht.

"Ja! Er meinte, dass ich ihm Nachhilfe geben soll, weil er sonst sitzen bleibt und seine Mutter ihn auch damit nervt. Glaub mir, ich hätte auch nicht erwartet dass er „nur" damit kommt. Aber wenn er mich oder uns in Ruhe lässt, dann soll's mir nur recht sein.", meinte ich schulterzuckend.

Aber warte. Was, wenn das alles nur eine Masche von ihm war und er mich dann verprügelt? Oh man. Und das fiel mir erst jetzt ein? Ich war wirklich dämlich.

"Wann musst du denn heute zu ihm?", fragte Caitlyn, wobei sie sich eine volle Gabel mit dem Essen in den Mund stopfte.

"Um 14 Uhr und das jetzt jeden Freitag.", seufze ich und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Selbst Schuld, du Vollidiot!
Wieso sagst du auch direkt zu!

"Vielleicht wird es gar nicht so schlimm. Wart's ab.", zwinkerte sie mir aufmunternd zu.

Hoffen wir es.

"Ja. Wahrscheinlich hast du Recht.", zuckte ich die Schultern und sah sie an.
"Natürlich, das hab' ich immer.", meinte sie und warf gespielt arrogant ihre Haare zurück.

"Jaja.",

„Urgh, wenn ich das sehe könnte ich mich direkt in deren Gesichter übergeben." erwähnte Caitlyn plötzlich und schaute angewiedert an mir vorbei.

Ich tat es ihr gleich und sah, wie Tiffany auf Ethans Schoß saß. Wie immer also.

Ethan flüsterte ihr ab und zu etwas ins Ohr, woraufhin sie noch lauter kicherte und damit fast die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.

Liebe Damen und Herren, hier sehen sie zwei seltene Exemplare einer dauerreudigen Tiffany und eines Ethan.

Keine Überraschung.

Die Schulklingel unterbrach dann meine Gedankengänge, sodass ich mich wieder Caitlyn zuwendete, die schon aufgestanden war.

„Gehen wir?" meinte sie nur und nickend folgte ich ihr.

-

"Bin Zuhause!",

Ich zog meine Schuhe samt Jacke aus und sofort kam Anouk, mein Hund auf mich zugerannt und bellte los. Ich streichelte sie kurz und ging danach in die Küche.

"Hallo Mum.", begrüßte ich sie und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.

"Hey Schatz, wie war Schule?",

Wieso fragen Eltern immer das Gleiche?

Wie soll es schon gewesen sein, es ist eben Schule.

"Wie immer.", antwortete ich deshalb schulterzuckend und nahm mir etwas zum Trinken aus dem Kühlschrank.

"Wie kommst du später eigentlich zu diesem Freund? Ich habe nämlich kein Auto und Dad ist arbeiten." erwähnte Mum beiläufig und legte ihre Zeitschrift beiseite.

„Ich laufe natürlich. Er wohnt nur drei Straßen von uns entfernt.", meinte ich und nahm einen Schluck.

"Ach, okay. Sag mal, wie heißt dieser Freund, dem du Nachhilfe geben sollst? Wie ist er so drauf?", fragte sie nach und musterte mich neugierig.

"Er heißt Ethan und ist nur ein Klassenkamerad der Nachhilfe braucht. Nichts weiter."

Wenn sie wüsste, wie Ethan wirklich drauf ist und mich schon 'geschlagen' hatte, würde sie mich niemals zu ihm gehen lassen.

Sie ist bei sowas ziemlich empfindlich.

"Und? Magst du ihn? Sieht er gut aus?", wollte sie natürlich wissen.

Oh nein.

"Man Mum. Wie gesagt, er ist nur ein Freund und ja, er sieht gut aus."

Ziemlich gut sogar. Aber sagt es niemand.

"Na wenn das so ist, dann versuch doch dein Glück bei ihm. Deine letzte Beziehung ist jetzt schon 4 Jahre her. Willst du nicht langsam mal wieder eine Neue anfangen? Wenn dieser Ethan wirklich so nett ist und auch noch dazu gut aussieht, warum nicht? Ihr wärt bestimmt ein tolles Paar!", meinte sie und klatschte entschlossen in die Hände.

Guter Witz. Ethan hasste mich und würde mich am liebsten umbringen. Wäre also keine gute Idee.

Und ja, dass ich homosexuell bin, wissen meine Eltern.

Sie haben es überraschenderweise sogar ziemlich gut aufgenommen. Ich dachte Anfangs, dass sie mich abstoßen würden und nichts mehr mit mir zutun haben wollen aber ganz im Gegenteil. Sie sagten, dass sie mich immer lieben und unterstützen werden und dafür bin ich ihnen wirklich dankbar.

Sowas konnte leider nicht jeder von seinen Eltern erwarten.

"Mum. Bitte hör auf. Aus uns kann nichts werden, weil er Erstens nicht auf Jungs steht und Zweitens eine Freundin hat. Also mach' dir bitte keine Hoffnungen." sprudelte es aus mir.

"Na schön, du hast gewonnen. Ich werde nichts mehr sagen, versprochen.", meinte sie und hob abwährend ihre Hände. „Du solltest dich aber lieber beeilen. In 10 minuten musst du zu Ethan.", warf sie ein und stand zwinkernd auf.

„Was?!", geschockt schaute ich auf die Uhr, stand sofort auf und rannte in mein Zimmer, packte mein Geschichtsbuch und mein Schreibzeug in meinen Rucksack und sprintete die Treppen wieder hinunter.

In Windeseile zog ich meine Jacke samt Schuhen an und checkte nochmal mein Aussehen.

Ich musste gut aussehen für Eth- Ich meinte natürlich seine Familie.

Sie sollten ja nichts schlechtes von mir denken.

Is' klar, und ich bin Obama.

"Bye Mum, bis später!", rief ich ihr noch und verließ somit eilig das Haus.

Loving Him Is 𝐑ed |bxb| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt