Vierundzwanzig

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Die Osterferien waren schnell verflogen, ebenso wie der Rest des Schuljahres. Ich hatte mich von dem verbotenen Wald ferngehalten und hatte meine freie Zeit gemeinsam mit Lily in der Bibliothek verbracht.

Und wie ich merkte verging der Tag schnell, wenn man lernte. In allen Fächern stand ich mittlerweile auf der Bestnote, sogar in Geschichte der Zauberei. Das ich fast nur noch beim Lernen war, bedeutete allerdings, dass ich kaum noch etwas mit meinen Freunden zu tun hatte...Abends kam ich erst in den Schlafsaal, wenn Madam Pince, die strenge Bibliothekarin mittleren Alters, ihre Tochter ging in unseren Jahrgang und war in Rawenclaw, mich vertrieb, da sie ihre Ruhe wollte.

Diesen Drang nach draußen zu gehen hatte ich monatelang erfolgreich unterdrückt. Natürlich fühlte ich mich noch immer eingesperrt im Schloss, aber der Gedanke an die schwarze Gestalt hielt mich davon ab wieder draußen umherzustreifen.Müde legte ich die Feder nieder. Heut konnte ich mich einfach nicht konzentrieren... Der Wald "rief" mich. Ich konnte und kann dieses Gefühl bis heute nicht richtig beschreiben. Es ist so ein Gefühl als müsste man an diesen Ort um Frieden zu finden. Und es er wahr, ich liebte den Wald und fühlte mich fast immer sicher.

"Hey, alles okay?", fragte mich Lily aufmerksam, welche mittlerweile auch die Feder niedergelegt hatte. "Ja... Ich war nur schon seit Monaten nicht mehr draußen... Egal" Schnell steckte ich mein Gesicht wieder in mein Buch. Morgen waren Prüfungen und in einer Woche konnte ich dann wieder zurück nach Hause, also... Das würde ich schon aushalten.

Endlich würde ich meine Eltern wiedersehen. Lily würde auch eine Woche vorbeikommen und so gerne ich Lexie eingeladen hätte, sie fuhr mit ihren Eltern und Rose nach Südkorea. Warum sie auch immer ausgerechnet dahin wollten. Ist in Ordnung. Sev war zwar traurig, das er nicht die gesamten Ferien etwas mit Lily machen konnt, aber ich war auch eine Freundin von ihr und hatte ebenfalls das Recht darauf, das ich mich mit ihr traf. Er hatte ja noch diese komischen anderen mit denen er immer rumhing.

Wenn ich ganz ehrlich war... Dann fand ich, das sie definitiv nicht der richtige Umgang für ihn waren. Ich freute mich schon auf Zuhause. Vor allem hoffte ich das ich etwas aus meiner Mutter herausquetschen konnte, was diesen Ring anging. Ich hatte zwar mittlerweile das Gefühl das ich geschärfte Sinne hatte, aber ich glaubte nicht, das dieser Ring nur die Sinne verschärfte.

Ich schüttelte den Kopf um meine Gedanken zu vertreiben. Morgen waren Prüfungen! Ich musste lernen! Nur leider... Konnte ich bereits den gesamten Text aus dem Buch auswendig und könnte, wenn ich müsste jede Zeile mitsprechen... Dennoch lernte ich weiter, wie Lily immer sagte, sicher ist sicher.

Wie jeden Abend fiel ich total erschöpft ins Bett. Ich ignorierte die Panikattacke von Mieze, welche anscheinend noch nichts gelernt hatte und versuchte zu schlafen. Was nicht wirklich leicht war, denn Lexie versuchte ihr den gesamten Stoff zu erklären, nur das das eben nicht mal in einer Stunde erklärt werden konnte, denn es war ja der Stoff des gesamten Schuljahres.

Ich hörte nicht auf ihre Stimmen, sondern versuchte zu schlafen. Irgendwann bekam ich gar nicht mehr richtig mit das Lexie irgendwas erzählte, sondern hörte nur noch Stimmengemurmel.

Ich hielt die Nase dicht über dem Boden und versuchte ihre Spur zu behalten. Wenn ich vorher richtig gehört hatte, was ich doch stark vermutete, dann steckten wir in Schwierigkeiten. An MInerva musste ich mich gar nicht erst wenden, die hatte ihnen ja nicht geglaubt. Also musste ich hinterher. Hoffentlich kam ich nicht zu spät. Wäre Severus nur früher zu mir gekommen, dann hätte ich ihn viel früher aufhalten können und die drei wären jtzt sicher. Doch kaum war ich in der Eingangshalle, es fühlte sich komisch an. Seit wie vielen Jahren war ich zuletzt in Hogwarts gewesen? Ich hielt mich seit JAhren von dem Schloss fern und nun betrat ich es freiwillig. Doch in dem Moment als ich die mir ebenso verhassten Treppenstufen erklimmen wollte, wie ich das gesamte Schloss hasste, öffnete sich das Schlossportal abermals. "Amy, das ich dich jemals hier antreffen würde, doch keine Sorge, ich mach das." Dumbledore lächelte mir durch seine Halbmondbrille zu. Ich senkte den Kopf erfürchtig und sprang mit große Sätzen zurück in die Freiheit.

Ich erwachte zitternd. Warum fürchtete ich mich so?! Ich meine... Das war kein schlimmer Traum, nein imGegenteil, ich war mal zur Abwechslung nicht gestorben und das hieß doch auch was.

"Die waren doch voll einfach oder Lily?", fragte ich das rothaarige Mädchen. Sie grinste: "Ja, aber ich meine, für wie dumm halten die uns?! Ich wette das mit dem Bezoar wusste sogar der dümmste Slytherin." Gemeinsam ginen wir zum See.

Nach all der Paukerei hatten wir uns auch mal eine Pause verdient und immerhin hatten wir, im Gegensatz zu anderen Personen, ordentlich gelernt. Auch wenn ich nun ein schlechtes Gewissen hatte... Ich meine... Wann habe ich mich zuletzt richtig mit Lexie oder Mieze unterhalten?! In den Ferien würde ich wieder mehr machen... Zumindest mit Mieze, Lexie war ja nicht da...

Der Tag am See verging zu schnell. Wir lachten eine Menge und als sich gen Abend die "Rumtreiber" blicken ließen, verschwanden wir einfach zurück ins Schloss.

Als ich noch einmal über die Schulter zurück zu meinem Bruder blickte, wirkte der etwas bedrückt, aber obwohl ich mich fragte was los war, ging ich einfach weiter. Ich weis, ich sollte zu ihm gehen, aber... Er war auch herzlos mir gegenüber, also war ich das auch...

Wolf (Rumtreiber FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt