|| Kapitel Siebzehn ||

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|| Kapitel Siebzehn ||


~ Kane ~

„Hey, hast du kein Training?", wurde ich am nächsten Morgen von Solin geweckt. Sie schlug mir auf den Hintern und ich fuhr erschrocken hoch. Sie hatte die Nacht in meinem Zimmer geschlafen, während ich auf die Couch musste und ich hatte kein Auge zubekommen, da meine schwitzige Haut andauernd auf der Ledercouch festklebte und jedes Mal, wenn ich mich gedreht hatte, hätte ich am liebsten geheult. So konnte man auch überschüssige Haut am Körper loswerden. Top- nicht.

Vielleicht hatte ich jetzt mal für zwei Stunden Schlaf bekommen und wurde schon wieder geweckt.

„Bitte was?", wollte ich wissen und blickte zu Solin.

„Hast du heute kein Training?"

„Was haben wir denn heute?"

„Sonntag."

„Heute nicht. Erst Morgen wieder."

„Habt ihr nur Obst und Gemüse da?"

„Nein, kein Toast mit Erdbeermarmelade. Wir können auch gleich Frühstücken gehen, wenn du magst?", schlug ich vor.

„Ja, dann lass mich aber fahren, Kane", sagte Solin. „Du siehst aus, als hättest du noch nicht mal wirklich geschlafen."

„Geht schon."

„Ich kann für diese Nacht auch ins Hotel gehen?", schlug sie vor.

„Nein, brauchst du nicht", sagte ich und drehte mich auf der Couch. „Jesus, mein Rücken."

„Du kannst ja bald wieder in dein Bett. Ich fliege morgen Abend doch eh wieder." Aufmunternd klopfte sie mir auf die Schulter. „Dann mach ich mich kurz fertig und dann kannst du ins Badezimmer. Wo willst du denn frühstücken gehen?"

„Ikea. Die bieten seit einem Jahr ein Frühstücksbüffet an."

„Was Hotdogs, oder was?"

Ich lachte. „Nein, die gibt es erst ab elf Uhr. Richtig behindert."

„Na sowas, an einem Sonntag?", die Badezimmertür fiel zu und ich quälte mich auch mal auf.

„Ja, willkommen in Spanien!", rief ich hinter her.

„Na sowas!", rief Soso. Ich ging in mein Zimmer und machte mich so schnell fertig. Wenn Solin Hunger hatte, war mit der nicht zu spaßen. Und bevor ich wieder einen Tritt gegens Schienbein, oder einen Nippeltwister bekam, sprühte ich mich lieber mit Deo ein. Duschen war ich gestern schon. Schnell schlüpfte ich in frische Klamotten und ging wieder ins Wohnzimmer. Ich zog mein Handy vom Ladegerät und machte den Flugmodus wieder aus und schon schien mein Handy fast vor Whatsapp-Nachrichten zu explodieren. Diese behinderte Real-Gruppe. Wir hatten zwei. Eine mit unseren Trainern und eine ohne. Das muss man bei der behinderten Truppe eh nicht erklären, wieso es zwei Gruppen gab. Aber die meisten posten alles doppelt. Weshalb ich über Nacht in beiden Gruppen mehr als 500 Nachrichten hatte. Joshua schickte mir wieder irgendwelche behinderten Videos und Fotos, diese komischen Memes. Ein Trend der wieder aufgelebt wurde. Und da war eine Nachricht meiner Mutter dazwischen. Mal gucken, was die von mir wollte.

Mama: Ja, hab morgen einen Besichtigungstermin. Wenn diese Wohnung zusagen sollte, soll ich mich dann um die Möbel kümmern?

Ich: Ja, ich lasse die Möbel hier. Die waren auch schon vorher in der Wohnung. Hab sogar schon eine Nachmieterin gefunden. Willst du dich da austoben, oder soll ich mich nach Möbeln umschauen?

Mama: Du kannst ja gucken. Wenn du nicht schlau aus der Sache wirst, sag mir Bescheid. Und wenn du irgendwelche Möbel für dich gut findest, machste davon ein Foto und schickst es Papa oder mir. Laut dem Vermieter hat man von der Dachterrasse einen klasse Blick in die Stadt, oder auf das Stadion, oder direkt gegenüber zum Nachbarn. Also, wenn du die Wohnung haben willst, kauf dir einen Sichtschutz. Gibbes im Baumarkt, kannste meinetwegen auch noch Blumen und den Müll ranklatschen.

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt