|| Kapitel Acht ||

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|| Kapitel Acht ||

~ Kane ~

„Was guckste denn so?", rief mir Joshua rüber, der gegenüber von mir saß. Ich saß in einem roten Sessel und blickte sauer meinen Kumpel an. Dann exte ich den Tequila weg, ohne mit der Wimper zu zucken. Grinsend blickte er wieder zu der leicht bekleideten Dame an der Stange, die gerade dort runterrutschte. Als sie mit den Oberschenkeln über die Stange rutschte, quietschte es und ich runzelte die Stirn. Ich schüttelte meinen Kopf. Nie wieder lasse ich den entscheiden, wo wir feiern gehen. Wo werden wir das nächste Mal landen? In einem Puff, oder was?

Jetzt saß ich hier wirklich in einem Stripclub mit den Namen „Vanilla Unicorn" und wäre am liebsten rausgerannt. Normalerweise bin ich gar nicht verklemmt, aber ich hasse sowas. Was sollen denn die Eltern der Mädels denken. Ist doch ekelhaft. Und wer weiß, ob das nur beim Ausziehen für manche hier bleibt.

„Zieh doch nicht so eine Gesicht, Kani", hörte ich Janu sagen. Sie schlich sich in irgendwelchen Dessous an mich heran und fuhr mir aufmunternd durch das Haar. „Wow, sind die weich. Benutzt du eine Kur?"

„Jo."

„Super. Und wieso guckst du denn so grimmig?", fragte sie mich und stellte sich vor mich hin. Für drei Sekunden hatte ich das Gefühl von gemachten Brüsten erdrückt zu werden, aber ich lehnte mich nach hinten, damit ich ihr besser ins Gesicht sehen konnte.

„Ist nicht gerade mein Lieblingsplatz hier", meinte ich.

„Soll ich dich da umstimmen? Ich kenne da eine super süße Maus, die bringt dich ganz schnell auf andere Gedanken und dann findest du das hier nicht mehr so schlimm."

„Nein, danke", winkte ich ab.

„Mehr als anbieten kann ich dir das auch nicht", sagte Jula und hob die Hände hoch. „Ich hab's versucht. Willst du noch was trinken?"

„Nein, ich hab noch die ganze Tequilaflasche."

„Okay." Sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ging zu Joshua. Die beiden schienen sich zu unterhalten. Hundertprozentig über mich. Joshua schüttelte nachdenklich seinen Kopf und blickte dann zu mir. Während Jula zu einen anderen Mann ging, kam mein Kumpel zu mir.

„Was denn los?", fragte er mich und setzte sich auf den Rand des Sessels. Er haute mir leicht auf den Oberarm und ich schnitt nur eine Grimasse.

„Können wir gehen?"

Er verdrehte die Augen. „Jula, wollte mir noch nen Privatedance geben, wenn du verstehst, was ich meine."

Ich nickte. „Wie lange dauert das?", fragte ich.

„Eine halbe Stunde musst du hier noch aushalten", munterte er mich auf.

„Lässt sich einrichten", nickte ich. Joshua ließ mich alleine und ging zu Jula. Er schlich sich von hinten an sie heran und drehte sie in seinen Armen zu sich. Dann hob er sie über ihre Schulter und ging mit ihr ins Séparée. Und meine Wenigkeit saß da und nuckelte an der Tequilaflasche.

„Du weißt, dass du den falsch trinkst?", wurde ich von einer jungen Blondine – ach was ein Wunder, sie war auch nur in Dessous gekleidet – angesprochen. Sie blickte mich an und hielt in ihren Händen eine kleine Schale mit Zitronen und einen kleinen silberneren Salzstreuer in der Hand.

„Ach nö, ich finde das hat schon seine Richtigkeit", sagte ich und trank wieder aus der Flasche. Sie lachte nur.

„Na, hör mal. Du bist hier in einem Stripclub. Du müsstest hier mit großen Augen und einer Beule in der Hose sitzen, oder bist du vom anderen Ufer?"

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt