|| Kapitel Zweiunddreißig ||

1K 86 10
                                    

|| Kapitel Zweiunddreißig ||


~ Kane ~

Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich im Halbschlaf kalte Füße an meinen Waden spürte. Brummend zog ich meine Beine näher an mich heran und öffnete meine Augen. Es war bereits hell draußen und die Uhr auf meinem Handy verriet mir, dass es bereits halb elf war. Ich legte mein Handy weg und blickte auf den Haarschopf mit den dunkelbraunen Haaren. „Hey, aufstehen!", sagte ich und tippte auf Soso's Gesicht herum. Diese gab irgendwelche undefinierbaren Worte von sich und streckte sich. Sie setzte sich auf, machte ihre Haare aus dem Gesicht und blickte zu mir. „Morgeeen", gähnte sie und lächelte.

„Morgen", grinste ich. „Gut geschlafen?"

„Hm-mm", nickte Soso und deutete an mich küssen zu wollen. Grinsend wollte ich den Kuss erwähnen, doch zog eine Schmollschnute auf, als sie über mich rüber kletterte, um ihre Klamotten vom Boden aufzusammeln. „Hast du gut geschlafen?", fragte sie mich, als sie in ihre Unterwäsche schlüpfte. Ich musterte sie und grinste.

„Ja, ich wurde ja irgendwie in den Schlaf gevögelt."

Sie hielt mir den Mittelfinger hin und zog sich weiter an, ehe sie vollkommen angezogen und ohne weitere Worte mein Zimmer verließ.

Ich setzte mich auf und runzelte die Stirn. „Okay?", ich zog die Decke von mir weg und stand auf.

„Oh! Oh Gott!", rief Mama und riss die Tür zu. Erschrocken fuhr ich zusammen und blickte zur Tür. „Tut mir leid."

„Ist doch okay, Mama. Du warst einer der ersten die mich nackt gesehen hat, bevor ich mich überhaupt nackt sehen konnte."

„Ja, da warst du ein Baby und du konntest dir nicht selber die Windeln wechseln. Du bist zwanzig, dass ist ein ganz anderes Thema. Ich gehe mich begraben."

„Mom", sagte ich und schlüpfte in meine Boxershorts, ehe ich mir dann eine Jogginghose anzog und die Tür auf machte. Ich hätte damit gerechnet, dass meine Mom schon unten war. Aber sie schlug leicht ihren Kopf gegen die Wand. Ich schob meine Hand dazwischen und blickte in das knallrote Gesicht meiner Mutter. „Ist dir das so peinlich?"

„Jepp."

„Muss es dir aber nicht." Mama drückte ihre Stirn gegen meine Hand und nickte nur. „Du bist doch sonst nicht so verklemmt."

„Du bist mein Sohn. Da bin ich ein bisschen verklemmt, wenn... frühstück ist fertig. Und ich weiß nicht, wie ich Saskia wachbekomme. Die hat Pfefferspray in ihrer Hand. Wo ist Solin?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung", sagte ich. „Wenn die nicht unten bei Saskia ist, muss die im Bad oder so sein."

„Na dann", sagte Mama und konnte dann doch wieder grinsen.

„Siehste, die Peinlichkeit ist wieder verschwunden."

„Hm", machte Mama nur und verschwand nach unten. „Zieh dir ein Shirt an."

Ich verschwand in mein Zimmer und zog mir ein frisches T-Shirt an, ehe ich nach unten ging und mich an den Küchentisch setzte, wo Papa schon mit Aleyna saß.

„Morgen."

„Moin."

„Hui", machte Aleyna und biss von ihrem Aufbackbrötchen ab.

„Guten Morgen", hörte ich Solin sagen, die mit Saskia in die Küche kam.

„Willst du damit deine Eier würzen?", fragte Mama, als Saskia die Pfeffersprayflasche auf den Tisch stellte.

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt