|| Kapitel Sechs ||

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||Kapitel Sechs ||

~ Kane ~

Am nächsten Tag, machte ich mich wieder auf dem Weg zum Training. Die Trainingseinheiten vergingen heute gar nicht wie im Fluge. Ganz im Gegenteil. Sie zogen sich wie Kaugummi und dazu kam noch diese widerliche Hitze. Senior ignorierte mich die ganze Zeit und ich weiß nicht, wie dolle meine Mutter zugehauen hatte, aber der Handabdruck schimmerte noch auf der Wange von ihm. Die Jungs hatten sich auch schon gefragt, was passiert ist. Selbst Bale hatte ein riesiges Fragezeichen vor der Stirn, als er seinen Kollegen sah.

„Kann es sein, dass der schöne Abdruck von deiner Mutter kam?", fragte Bale mich, als ich mich zu ihm stellte.

„Kann sein", sagte ich und konnte mir kein Grinsen verkneifen.

Bale schmunzelte. „Hat er dich beleidigt, oder was?"

„Eher meine Mom."

„Inwiefern?"

„Meine Mutter sollte mit ihm schlafen, damit ich keine Anzeige bekomme."

„An ihrer Stellte hätte ich ihn mit einem Tritt in die Eier abgespeist", lachte Bale leise, während Ronaldo die anderen Jungs anfeuerte mehr Gas beim Training zu geben. „Und du willst hier wirklich weg?"

„Nichts lieber als das."

„Nur damit du es weißt, Kleiner", sagte Bale. „Wäre ich hier der erste Trainer, dann würden hier ganz andere Takte spielen. Und du würdest sogar mehr Minuten auf dem Feld bekommen. Ich finde das auch lächerlich, was hier gerade passiert. Aber ich hab hier nichts zu melden."

„Wer hat das hier schon?", schnaubte ich.

„Dann lauf mal weiter, Senior guckt dich schon so an, als ob er dich gleich mit Haarspray besprühen will." Bale lachte und klopfte mir auf die Schulter. Dann schloss ich mich wieder beim Training an.

Als ich mit einem Handtuch um die Hüfte, aus der Dusche kam und an mein Handy ging, staunte ich nicht schlecht, dass ich eine Nachricht von Solin hatte.

Solin: Alles gut. Bei dir?

Auch wenn die Nachricht kurz war, war ich froh, dass sie mir trotzdem geschrieben hatte. Sofort schrieb ich ihr zurück.

Ich: Auch gut. Wie läuft die Ausbildung?

Ich machte die Tastensperre rein und legte das Handy wieder in meine Trainingstasche. Ich zog mich um und blickte zu Joshua, der genervt auf sein Handy blickte.

„Was ist?", wollte ich wissen.

„Weiber sind so stressig", bemerkte er und seufzte.

„Hast du schon wieder eine Neue?", fragte Mini Özil. Der kam echt nach seinem Vater. Ihr könnt euch doch schon denken, woher nach seinem Vater kam. Richtig, die Nase. Wer jetzt an die Augen gedacht hatte, hat damit auch ein wenig Recht. Okay, er kam total nach seinem Vater. Von dieser Grace Caprisonne, oder wie die Olle hatte, hatte er nur seine Haarmähne und das Muttermal über der Lippe.

„Nein. Immer noch Jula. Die will heute etwas mit uns unternehmen."

„Uns?", fragte ich und fuhr mir durchs Haar.

„Ja, mit mir, mit dir, mit du weißt schon wem. Sie scheint sie echt zu mögen."

„Wer ist, du weißt schon wem?"

„None your business", sagte ich.

Mohammed verdrehte die Augen und nickte dann. „Okay, dann sagt es mir nicht. Wir sind hier die einzigen die ansatzweise Deutsch sprechen, wieso werde ich ausgegrenzt?"

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt