|| Kapitel Fünfzehn ||

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|| Kapitel Fünfzehn ||

~ Kane ~

Genervt schmiss ich meine Klamotten in die verschiedenen Wäschekörbe. Vor einer halben Stunde, war ich zu Hause angekommen und wollte einfach nur ins Bett. Es war drei Uhr in der Nacht oder am Morgen. Der Flug ging leider erst später, da der Flughafen evakuiert werden musste. Ein herrenloser Koffer. Wie fast jeden Monat.

„Bist ja auch wieder da", hörte ich Tina sagen. Ich blickte auf und zu ihr. Sie stand an der Tür zum Waschraum und blickte mich an.

„Ja, wäre eigentlich um 22 Uhr zu Hause gewesen. Aber es stand mal wieder ein herrenloser Koffer herum."

„Oh man", bemerkte sie. „Jetzt bist du bestimmt platt, was?"

„Aber richtig."

„Wieso machst du das nicht morgen, oder besser gesagt nachher. Ich meine, die Wäsche sortieren."

„Bin das gewohnt, dass ich das so mache. Hab ich dich wach gemacht?"

„Nee, muss eh gleich zur Arbeit. Und wie lief es für die neue Mannschaft?"

„Habe heute Nachmittag grünes Licht bekommen und gleich den Vertrag unterschrieben. Vor Weihnachten, bin ich hier weg und für die Rückrunde laufe ich schon für Bochum auf. Das erste Mal überhaupt Erste Liga."

„Das ist doch gut und irgendwann Dortmund. Na dann, wir können in acht Stunden noch mal reden."

„Ja, stimmt. Wir müssen auch gucken, wie es mit dir jetzt weiter geht."

„Eben", nickte Tina und winkte mir noch mal zu, ehe sie aus der Wohnung verschwand. Mein Weg führte direkt ins Bett, wo ich in meinen Straßenklamotten sofort einschlief.

***

Training. Darauf freute ich mich ausnahmsweise auch mal. Erstens, habe ich hier eh bald nichts mehr zu suchen und gerade deshalb, war ich irgendwie motiviert.

„Ich will nicht, dass du gehst", bemerkte Joshua niedergeschlagen.

„Ich hab den Vertrag schon unterschrieben und wenn. Ich bin froh wieder nach Deutschland zu gehen."

„Darf ich nicht mit?"

„Ich dachte, du willst dich so sehr mit Mohammed anfreunden?"

„Ja, eigentlich schon."

„Eigentlich? Aber?"

„Junge, der isst absolut kein Schweinefleisch."

„Weltuntergang", sagte ich ironisch und machte mich weiter warm.

Nachdem das Training beendet war, machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Na gut. Ich war nicht sofort zu Hause, ich hatte mir ein paar Umzugskartons aus einem Baumarkt besorgt und wollte schon mal ein wenig das unnötige Zeugs packen.

Ja, ich weiß. Es ging erst vor Weihnachten los und wir hatten gerade erst Oktober. Aber ich war so heiß, hier endlich weg zu kommen, dass ich es nicht mehr abwarten konnte. Moment. Oktober. Und nochmals Moment. Irgendwas habe ich doch vergessen. Heute war doch irgendwas. Ich kratzte mein Kinn und ließ mein Hirn arbeiten.

Oha!

Mina hat doch heute Geburtstag und ich hatte noch nicht angerufen und gratuliert. Ich Dummkopf. Ich schmiss die Kartons einfach auf die Couch und zog mein Handy aus der Hosentasche.

Schnell wählte ich die Nummer von meiner Schwester und hielt mir das Handy auf die Ohren. Wartete nur auf eine Antwort.

„Ja?", hörte ich Mina nach einer gefühlten Ewigkeit sagen.

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt