|| Kapitel Einunddreißig ||

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|| Kapitel Einunddreißig ||


~ Kane ~

„A lalalala long, alalalala long long li long dong dong", trällerte Papa in das Mikrofon, während er mehr oder weniger am Karaoke singen war. Okay, nein, er schien gerade ein bisschen einen Todeskrampf zu haben. „Giiiirl, I'm gonna make you sweat..."

„Buh!", schrie ich und bewarf meinen Vater mit Erdnüsse.

Papa blickte mich sauer an und ließ wie eine kleine Diva das Mikrofon fallen. Dann zeigte er auf mich. „Sing du doch!", pampte er mich an.

„Okidoki", sagte ich und sprang von der Couch auf, während Mama und Mina nur am Lachen waren. Aleyna lag auf der Couch und kuschelte mit Pua. Ich schnappte mir das Mikrofon und den Kontroller der XBOX, ehe ich nach einem perfekten Lied für mich suchte. Ah, da ist das Lied ja.

„Oh Gott, nö", sagte Papa und vergrub seine Hände im Gesicht.

„Wir zieh'n durch die Straßen und die Clubs dieser Stadt. Das ist unsre' Nacht, wie für uns beide gemacht, oho oho", schrie ich ins Mikro. Meine Eltern und meine Schwester konnten sich gar nicht mehr vor Lachen halten, als ich die behinderste Tanzshow hinlegte, die die noch nie gesehen hatten. „ATEMLOS DURCH DIE NACHT! BIS EIN NEUER TAG ERWACHT!", gröhlten meine Eltern mit.

Nachdem mein wundervoller Auftritt vorbei war, hielt ich meiner Mutter das Mikrofon hin. „Du bist dran, Mama", sagte ich und grinste sie an.

„Wenn ihr danach noch meine Kinder sein wollt und du noch mein Mann", sie blickte von uns dreien Kindern zu Papa und schnappte sich dann das Mikrofon, nachdem Papa gesagt hatte, dass sich nichts an der Liebe zu ihr ändern wird. Mama suchte nach einem Lied und ließ sich da erstmal richtig Zeit.

„Say it ain't so, I will not go. Turn the lights off, carry me home. Na, na, na, na

Na, na, na, na, na, na, na, na, na, na, na", sang Mama vor sich hin. Im Lied hatte sie keine Lust mehr und hörte einfach auf zu singen.

„Ich will", quietschte Aleyna und sprang von der Couch. Sie riss Mama das Mikrofon aus der Hand und sang einfach los. „Ich hab ein Döner auf Kopf, ich bin ein Blume", trällerte sie los.

Wir fingen alle an zu lachen und Leni grinste nur, ehe sie weiter sang.

Nach dem kleinen Karaokeeinlauf lag Aleyna schlafend auf der Couch, weil sie unbedingt das Feuerwerk mitbekommen würde. Und da sie es bis dahin nicht durchhalten würde, sollte sie jetzt ein wenig schlafen. Und sie schlief wie immer schnell ein. Wir vier saßen in der Küche und spielten ein wenig Stadt, Land, Fluss. Karaoke oder irgendwas Lautes war nicht drinnen, da sonst Aleyna wach wurde.

„Was hast du Kane?", fragte Mama mich.

„Tier: Elefant, Name: Elefantina, Blume: Elefantenblume, Job: Elefantengynäkologe, Fluss: Elefantmissippi."

„Für deine Kreativität bekommst du ein Mitleidspunkt", meinte Papa. „Zwei Punkte. May?"

„Tier: Einhorn, Name: Elisa, Blume: Einhornbutterblume, Job: Einhornfußpfleger, Fluss: Einhornsee."

„Wow, echt jetzt?", fragte Papa.

„Ja", nickte Mama.

„Alter Schwede", murmelte Mina und schüttelte ihren Kopf. „Ihr beiden tanzt ja euren Namen. Ihr versteht das Spiel nicht, oder?"

„Doch. Aber normal kann jeder", sagte ich schulterzuckend. Mama nickte zustimmend. „Okay, Mama ist dran mit den Buchstaben zählen. Papa sagt wieder „Halt Stopp", oder wie?"

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt