|| Kapitel Zweiundzwanzig ||

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|| Kapitel Zweiundzwanzig ||

~ Kane ~

„Das letzte Mal, als ich auf einem behinderten Parkplatz geparkt habe, hat mich ein Rollstuhlfahrer bis nach Hause verfolgt, nur um mich „Arsch" zu nennen. Dann ist er einfach weitergefahren", erklärte Curt mir, als er mir dabei half, die Babybornsachen von Aleyna in den Kofferraum zu pfeffern. Die Tüte mit den Gutscheinen, der Karte zum neuen Auto, der Kette und Spraydosen schmiss ich hinter her. Die Gutscheine hatten einen schönen Briefumschlag bekommen, Aleynas Sachen waren schon im Geschenkpapier verpackt, Solins Kette sowieso. Und selbst das Geschenk von Curt, der wusste, was ich ihn schenken wollte war verpackt. Da ich auch so nett war, hatte ich auch eins für Nico gekauft, da er mir auch immer was schenkte. Mit zwölf hatte ich ein gebrauchtes Pornoheft von ihm bekommen und all die Jahre darauf auch das, plus irgendetwas was pervers war.

„Dann bin ich mal gespannt, was du mir schenkst", meinte Curt und schnitt eine Grimasse, nachdem er die Tüte mit seinem Geschenk in den Kofferraum legte.

„Und ich, was du mir schenkst", lachte ich und haute den Kofferraum zu.

Ich hatte ihn einen Elitekontroller für die Konsole gekauft – und zwar in dunkelblau. Er mir den Kontroller in dunkelrot. Für Nico hatte ich den Kontroller in dunkelgrün gekauft und Curt für ihn eine aufblasbare Sexpuppe aus Orion, plus Fesselspielzeug.

„Wann treffen wir uns denn?", fragte er mich zur Bescherrung.

„Ich denke mal, zweiter Feiertag bei mir zu Hause", sagte ich.

„Du willst kochen?", fragte er mich und lachte.

„Nein, ich will nicht kochen. Ich mach einfach Pizza und dann kommt ihr beiden zu mir."

„Solin auch?", fragte er mich.

„Ja", nickte ich.

„Und dann zocken wir FIFA und GTA und Call Of Duty und den Lastkraftwagensimulator, oder was?"

„Alles bis aufs Letztere", lachte ich. „Ja, ihr kommt einfach am ersten Feiertag alle nach Bochum zu mir. Ich schick euch die Adresse durch."

„Klar, können wir machen. Papa und ich feiern morgen alleine. Er hat keine Lust mit der Familie in Frankreich zu feiern. Die stressen gerade ein bisschen rum, wieso er keine neue Frau findet und der Bullshit. Das nervt ihn halt, beziehungsweise die Jobsache. Die denken, dass er mir auf der Tasche liegt. Aber Papa pokert und das kann der Typ."

„Weiß ich, dass er damit ziemlich viel Geld verdient", nickte ich. „So, Alter. Dann wünsche ich dir schon mal vorzeitig, frohe Weihnachten. Bis die Tage", wir beide verabschiedeten uns mit dem alten Handschlag. Curt machte sich auf die Suche nach seinem Auto und ich wollte gerade einsteigen, als ein Mann in einem elektrischen Rollstuhl auf mich zukam. So wie er aussah, würde er mich auffressen.

Schnell stieg ich meinem Auto und machte mich auf den Weg nach Hause, oder besser gesagt, zu meinen Eltern. Was aber auch wieder mein zu Hause war.

„Soll ich dir helfen!", rief Mina. Ich erschreckte mich immer wieder, wenn ich sie sah. Ihre Hüftlangen Haare waren weg und jetzt hatte sie einen „frechen Bob", wie Tugba es nannte.

„Dein Geschenk kannst du eh nicht sehen", sagte ich und drückte ihr die Tüte mit dem Babybornzeug in die Hand.

„Wollte ich noch nicht mal", sagte Mina und schnitt eine Grimasse.

„Was willst du mit Spraydosen?", forschte sie nach, nachdem ich das Auto abgeschlossen hatte und wir zum Haus gingen.

„Wollte im Keller wieder sprühen. Darf ich ja laut Mama und Papa", antwortete ich und klingelte es an der Tür.

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt