|| Kapitel Siebenundzwanzig ||

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|| Kapitel Siebenundzwanzig ||


~ Solin ~

Die Musik verstummte plötzlich, als ein lautes Scheppern und Klirren zu hören war. Erst da lösten wir beide uns aus dem Kuss und sahen uns mit leicht geröteten Wangen an. Jawohl. Der Knall war wie an Silvester und auch noch genauso bunt und farbenfroh.

„RAUS! UND ZWAR ALLE!", kreischte Ciara und sah Kane und mich wutentbrannt an. Vor allen Dingen meine Wenigkeit. Autsch. Eigentlich war die Situation nicht lustig, aber ich konnte nichts machen. Ein Kichern entfuhr mir, während ich immer noch an der Wand gelehnt stand. Wie eine wild gewordene Furie schmiss sie die Gläser von der Theke und lief rot an.

„Das war nicht gerade prickeld. Wirklich nicht. Grauenvoll", brachte ich grinsend hervor.

„Danke schön. Bis jetzt habe ich noch nie zu hören bekommen, dass ich angeblich so grauenvoll bin", brummte Kane.

Hä? Wovon redet der denn jetzt bitte? Fragend hob ich eine Augenbraue und sah ihn zweifelnd an.

„Was hat das denn jetzt mit dir zu tun?", fragte ich und sah wieder in Ciaras Richtung, die gerade von ihren Neben-Barbies beruhigt wurde. „Ich meinte die da."

Lachend boxte ich ihm in die Seite.

„Achso."

„Also der sah echt heiß aus. Einen Moment länger und ihr hättet euch ein Zimmer nehmen können", meinte Saskia, die sich mit einer Schüssel Chips neben uns stellte.

Sofort schoss Kane Blut ins Gesicht und ich merkte, dass mir selber warm wurde.

Saskia blickte lachend zu Kane. „Jetzt kann man genau sehen, wie das Blut von unten wieder in deinen Schädel läuft."

„Wir sollten gehen", sagte ich und machte eine Kopfbewegung in Richtung Ciara, die immer noch komplett am ausflippen war.

„Dann gehen wir mal", sagte Saskia und ging vor.

„Dann komm", Kane schnappte nach meiner Hand und zog mich an Ciara und ihrem Gesindel vorbei zur Garderobe, wo er mir schon meine Jacke reichte. Ein leises Dankeschön brachte ich hervor.

„Und? Wollen wir noch was machen?", fragte Saskia, die draußen auf uns gewartet hatte. Ich sah Kane fragend an, jedoch schüttelte er nur den Kopf.

„Dann machen wir wann anders mal was zusammen. Der Tag war ziemlich anstrengend."

„Ich komme darauf zurück", meinte Saskia und drückte mich kurz zum Abschied. Kane winkte sie zu, ehe sie zu ihrem alten VW Polo ging.

Während der Fahrt herrschte Stille. Und es war eine peinliche Stille. Niemand wusste, was er den jetzt sagen sollte, also war Schweigen besser. Mein Blick war starr an den Seitenrand geheftet. Oh man. Wir hatten uns tatsächlich wieder geküsst.

Zum Glück war die Fahrt nicht allzu lange, sodass ich endlich aussteigen konnte.

„Nacht", murmelte ich nur und schmiss die Tür hinter mir zu. Aus meiner Jackentasche kramte ich den Haustürschlüssel heraus. Als ich den Motor starten hörte, drehte ich mich noch einmal um, um zu sehen wie Kanes Auto am Ende der Straße in der Dunkelheit verschwand.

Ich hätte damit gerechnet, um 23 Uhr mit Stille begrüßt zu werden, aber Jacky war wieder dabei irgendwelche Beckenübungen durchzuführen. Ich schlich mich in mein Zimmer, um schnell in meine Schlafklamotten zu schlüpfen.

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt