|| Kapitel Einundzwanzig ||

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|| Kapitel Einundzwanzig ||



~ Kane ~

Ich hätte nicht damit gerechnet, aber die Wochen vergingen tatsächlich wie im Fluge. Das Training verging wie im Fluge, die Spiele vergingen wie im Fluge, selbst die Zeit in der ich schlief, gingen so schnell rum. Unglaublich. Wir hatten den 21. Dezember und das letzte Ligaspiel hatten wir gestern hinter uns. Jetzt war ich eigentlich frei. Was heißt eigentlich. Ich war frei. Kaum kam ich vom Abschlusstraining nach Hause, machte ich mich auch schon daran, alle meine Sachen zusammenzupacken. Eigentlich nur Klamotten und persönliches Zeug. Mama hatte mit Papa meine neue Wohnung bereits fertig eingerichtet und jetzt stand mir nichts mehr im Weg. Mietvertrag ist gekündigt und Tina hat ihn wieder unterschrieben.

„Du kannst es kaum erwarten, hier wegzukommen, oder?", fragte sie mich, nachdem ich meine letzte Kiste mit Klamotten, neben die anderen stellten.

„Sau froh", nickte ich. „Wenn du noch irgendwas findest, schreib mir, damit ich Bescheid weiß, ob ich das wichtig ist, oder nicht."

„Bleib doch ruhig", sagte sie lachend. „Noch ist deine Mutter nicht da. Kaum zu glauben, dass sie die Fahrt auf sich nimmt. Fast 18 Stunden Fahrt hin und dann wieder 18 Stunden Fahrt zurück."

„Sie fährt gerne mit dem Auto durch die Gegend und ich auch", sagte ich. „Und wir machen Zwischenstopps, um irgendwo schlafen zu gehen."

„Kommt die mit einem Anhänger, oder nicht?"

„Nein, die sieben Kartons passen ins Auto", sagte ich. „Hinten die Sitze umgeklappt und das läuft dann schon. Sie hat einen Geländewagen und ich habe noch meinen Aston Martin."

„Na gut", sagte Tina. „Mal gucken wie die Frau aussieht, die sich getraut hatte, CR7 eine zu pfeffern."

„Für eine alte Frau mit stressigen Kindern ziemlich hübsch. Die hat sich gut gehalten."

„Wow, bist du nett."

„Ich weiß", nickte ich und schaute mich noch mal um, ob ich auch alles habe, während Tina Pizza und Salat machte. Sie bestand darauf, dass meine Mama etwas zwischen die Rippen bekam, sonst würde sie die nicht fahren lassen.

„Mami", quietschte ich, als es an der Tür klingelte.

„Bleib doch ruhig", lachte Tina und vermischte den Salat. Ich lief zu Tür und drückte auf den Summer herum. „Muttiii", meinte ich und breitete meine Arme zu einer Umarmung aus.

„Hast du gekifft?", fragte Mama mich lachend und kam in meine Arme. Sie drückte mich kurz, während ich sie erdrückte. Ich war einfach saufroh, hier weg zu kommen.

Mama und Tina verstanden sich gut, sie lästerten über Senior und Junior und quatschten über Klamotten, während wir am Essen waren. Mama hat es grinsend begrüßt, als sie die Pizza sah und haute fleißig rein. Nach dem wir uns vollgefressen hatten, schleppten wir die ganzen Kisten nach unten in die Tiefgarage. Eher, gesagt Tina und meine Wenigkeit, während Mama am Organisieren war, wie alles in das Auto reinpassen könnte. Während Mama einen Weg gefunden hatte, pfiff sie die Tetrismelodie vor sich hin. Tina und ich räumten die Kisten nach ihren Wünschen ein. Es passten gerade mal sechs Kisten in den Geländewagen- vorne auf den Beifahrersitz passte er nicht mehr hin, also musste ich ihn wohl irgendwie bei mir reinquetschen.

„Abschied", meinte Tina.

„Ja."

„Machs gut und lass Bochum stehen."

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt