|| Kapitel Fünfundzwanzig ||

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|| Kapitel Fünfundzwanzig ||


~ Solin ~

„Ich habe keine Lust, dass du mitkommst, Saskia", meinte ich und verdrehte die Augen, als ich mich für das erste Date mit Kane fertig machte. Als Saskia davon Wind bekommen hatte, dass ich heute ein erstes Date mit meinen Ex hatte, stand sie auch schon auf der Matte. Nein, sie wollte es mir nicht ausreden. Sie wollte mit und Kane und mich im Auge behalten, damit es ja nicht zu einem Kuss oder so kam.

„Ich halte mich im Hintergrund", brabbelte sie weiter drauf los und kramte in ihrer Handtasche herum, wo sie eine braunhaar Perücke und eine Nerdbrille rauszog. „Und dann spiele ich die Enthaltsamkeitspolizei."

„Bitte nicht", meinte ich. „Da wird schon nichts passieren. Wir werden es langsam angehen."

„Wieso hast du dir dann die Beine rasiert? Im Winter?"

„Frisch rasiert steigert das Selbstbewusstsein."

„Oh man, ach komm schon, Soso."

„Nein, Sasel. Du fährst nach Hause und ich treffe mich mit Kane."

„Was ist mit den ganzen behinderten Fans, hier in Dortmund, hm? Wenn die Kane Reus sehen, flippen die aus. Und so schnell ihr gar nicht gucken konntet, seit ihr auch schon wieder von denen belagert."

„Was willst du machen?", fragte ich und runzelte die Stirn, als ich mir einen Pferdeschwanz band. „Die Leute mit Pfefferspray bespritzen?"

„Meine Güte, ich halte schon abstand. Und außerdem, welchen Film guckt ihr überhaupt?"

„Monsieur Claude und seine Töchter."

„Hä? Das ist aber kein Film aus dem Jahr, oder?"

„Nein, 2013, oder so. Aber du hast es ja mitbekommen. Die ganzen Filme heutzutage sind einfach zum kotzen."

„Stimmt auch wieder."

„In welche Vorstellung geht ihr?"

„Die um 18 Uhr."

„Okay."

„Du kommst nicht mit, Saskia."

„Doch", meinte sie und stampfte sauer mit den Füßen auf den Boden auf. „Ich behalte euch nur im Auge und halte die ganzen behinderten Menschen von euch weg. Ihr werdet mich gar nicht sehen. Versprochen."

„Meinetwegen", nickte ich. „Und jetzt will ich mich umziehen."

„Ich dachte du gehst so?"

„Nein, ich finde das doch nicht so toll."

„Alter Schwede, bist du anstrengend."

„Immer."

***

Nachdem ich mein Auto zum parken abgestellt hatte, war ich weiter am Grübeln. Deshalb lief ich auch ziemlich gedankenverloren zum Kino. Das erste Date also mit meinem Exfreund. Wie das wohl ablaufen wird und ob das mit uns in der Zukunft besser laufen würde –wenn wir wieder von vorne anfangen sollten.

Doch plötzlich wurde ich eher unsanft aus meinen Gedanken gerissen. Sowohl das Quietschen von Autoreifen, als auch ein Reißen an meinem Arm, ließen meinen Puls auf 180 schnellen.

„Hey, du musst aufpassen."

Moment, die Stimme kannte ich doch. Als ich mich umdrehte, sah ich ein paar braune Augen. Na sieh an. Kane.

{3}»Kane♥« ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt