Kapitel 3

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Mitten in der Nacht wache ich auch auf fühle mich, als wäre alles zu eng. Als würden meine Zimmerwände immer näher auf mich zu kommen. Auf zitternden Beinen stehe ich auf und verlasse mein Zimmer. Die Treppe runter und durch die Haustür nach draußen. Diese Nacht ist sehr kalt und es riecht nach Regen, aber ich muss raus. Sonst glaube ich drinnen noch zu ersticken. Nicht darauf achtend in welche Richtung ich gehe oder mir irgendetwas anhand von Gerüchen zu merken, laufe ich in den Wald hinein. Kleine Ästchen stechen in meine Haut und reißen sie ein wenig auf. Meine Hände werden an Baumrinden aufgeschürft, doch auch das ist mir egal. Ich muss einfach raus. Will dieser Enge und Dunkelheit kommen. Irgendwann lasse ich mich schließlich auf dem Boden fallen und Tränen strömen meine Wangen hinab.

Doch mir geht es nicht besser. Die Dunkelheit ist immer noch da und ich fühle mich immer noch eingesperrt und mein Atem geht nur zitternd. Mein Klamotten sind völlig durchnässt. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es regnet. Schluchzend ziehe ich meine Beine an meine Brust und lege meinen Kopf darauf. Stundenlang sitze ich in dieser Position, lasse mich abregnen und weine. Ich weiß nicht einmal, was passiert ist, warum es mir so geht. Ich musste einfach raus.

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Es hat schon lange aufgehört zu regnen, doch ich habe mich noch keinen Millimeter bewegt. Seit einiger Zeit zwitschern die Vögel wieder und ich kann die Sonnenstrahlen auf meinem Körper fühlen. Selbst wenn ich es versuchen würde, ich würde nicht mehr zu meinem Rudel zurück finden. Ich kenne hier keine Gerüche und ich wüsste auch nicht in welche Richtung ich gehen muss. Eigentlich könnte ich schon in einem anderen Gebiet sein und es nicht registrieren, weil ich eben nichts sehe.

Ich hasse es. Ich hasse mein Leben. Ich hasse es blind zu sein.

Wie soll ich jemals einen Mate finden? Wie soll ich jemanden finden, der mich liebt? Wer will schon einen blinden Omega? Jemand der sich nicht einmal um seine eigenen Welpen kümmern kann? Weil er nichts sieht? Sie könnten sich verletzen und ich könnte ihnen nicht helfen. Ich werde nie ihre ersten Schritte und nie ihr lachen sehen. Oder die Bilder die sie malen.

Vor Kälte, Angst und Wut auf mich selbst beginne ich zu zittern und erneut bahnen sich Tränen meine Wangen hinab. Mein Atem geht zitternd und Schluchzer verlassen meine Lippen. Meine Brust fühlt sich wie zugeschnürrt an und mein Herz, als würde es zerrissen werden. Ich meine, was hab ich für eine Zukunft?

"Manilo?! Wo bist du?", ertönt plötzlich die Stimme meines besten Freundes. "Manilo? Bist du hier irgendwo? Bitte sag was!"

"Ace", verlässt es wimmernd meine Lippen und ein Schluchzen folgt direkt darauf.

Wie kann ich nur denken, dass eine Chance besteht, dass er mich als seine Luna erwählt? Wie? Wie kann ich nur so etwas dummes denken? Er verdient einen gesunden Omega. Einen, der sich um seine Welpen kümmern kann.

"Manilo!", höre ich es erleichtert und kurz darauf zieht mich Ace in seine warmen, beschützenden Arme und küsst meinen Kopf. "Geht es dir gut? Ist dir etwas passiert? Gott, du bist ganz nass und kalt. Warum bist du hier?"

Schluchzend kralle ich mich an ihn. "Ace", wimmere ich immer wieder.

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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Blind Omega!

Jetzt ist die erste Woche in den Ferien schon wieder fast vorbei 😣 und danach hab ich Abschlussprüfungen. Hat noch jemand dieses Jahr Abschluss und schreibt direkt nach den Ferien Prüfungen?

Freue mich wie immer auf euer Feedback!

Eure Sternchenxoxo

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