Kapitel 26

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Auch wenn ich ihn reden und atmen höre, kann ich nicht schlafen. Ich hab es versucht, aber es klappt einfach nicht. Es geht mir ein bisschen besser, wo ich ihn hören kann. Das ist ja das einzige was ich ja kann. Ich liege immer noch auf dem Sofa. Weinen hab ich zwar mittlerweile aufgehört, aber ruhig bin ich deswegen noch lange nicht. Zumindest innerlich nicht. Mein Omega heult, wimmert und jault in meinem Kopf. Er vermisst seinen Alpha, wie ich auch. Nicht einmal sein Geruch kann ihn beruhigen. Nicht seine Stimme. Nicht sein Atem. Gar nichts.

"Manilo?" Maddox reißt mich aus meinen Gedanken.

"Ja?" Meine Stimme ist leise und zittert noch einen wenig.

"Wir sind fertig mit dem Meeting. Hast du heute schon was gegessen?", will er wissen.

"Nein", flüstere ich. "Kein Hunger. Ich will dich. Hier. Zu Hause. Bei mir."

Ich höre ihn aufstehen und eine Tür schließen. "Gott Baby, das will ich auch. Ich wäre so gerne bei dir. Aber wir müssen noch ein bisschen warten. In zwei Tagen bin ich wieder bei dir. Bis dahin müssen wir das aushalten. Aber ich muss jetzt Schluss machen. Das nächste Meeting fängt gleich an und da kann ich dich nicht am Telefon lassen. Es tut mir leid."

"Schon gut. Ich liebe dich."

"Ich dich auch", erwidert er noch, dann ist die Leitung Tod.

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Zwei Tage später

Mir geht es richtig beschissen. Die letzten Tage und Nächte habe ich keine Sekunde geschlafen, nichts gegessen und eigenlich nur geweint und darauf gewartet, dass Maddox anruft. Er hat nicht lange Zeit und ich kann nicht immer in den Meetings am Telefon bleiben. Mein Omega wimmert nur noch ab und zu und hat sich größtenteils zurück gezogen. Das ist kein gutes Zeichen, ich weiß. Aber ich kann Maddox nicht davon erzählen. Er muss noch eine Nacht länger bleiben. Morgen früh fährt er frühestmöglich los. Und ich kann es kaum erwarten, dass er da ist. Das ich wieder in seinen Armen sein kann. Wieder seinen Geruch in meiner Nase habe.

Ich kann nicht mehr.

Ich sitze draußen im Garten. Keine Ahnung, wie spät es ist, aber es ist kalt und leise.

Irgendwie macht mir die Kälte nichts aus. Es ist, als wäre meine Körpertemperatur mitgesunken.

Egal wie oft ich versuche einschlafen zu können, ich bin immer wach und kann nicht schlafen. Ich hab Kopfschmerzen und mir ist schlecht. Sprechen tu ich auch nur mit Maddox, wenn es anruft. Und selbst da nur das nötigste, da ich einfach zu kaputt bin.

Die nächsten Stunden sitze ich weiterhin draußen. Irgendwann kommt Leben in das große Haus und auch um mich herum beginnen die Leute ihren Tätigkeiten nach zu gehen. Ich bewege mich keinen Milimeter, zumindest bis laute Stimmen an mein Ohr dringen.

"Er ist seit drei Tagen eine leere Hülle, bewegt sich nur das Nötigste, schläft nicht, isst nichts und spricht mit niemandem! Wenn du ihm das noch einmal antust, hast du ein riesen Problem, mein Lieber!" Nadja schreit jemanden an und die nächste Stimme lässt mich wieder weinen.

"Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich wusste, dass es um nicht sonderlich gut geht, aber das es ihm so schlecht geht, wusste ich nicht." Energische Schritte kommen auf mich zu und auf wackligen Beinen stehe ich auf, nur um im nächsten Moment in starke Arme geschlossen zu werden. Ich schluchze laut auf und kralle mich an ihn. "Psch. Ich bin hier Baby."

"Maddox", wimmere ich und dann ist alles schwarz.

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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Blind Omega!

Es tut mir so leid, aber eine Freundin hat gestern ihren 18. gefeiert und ich hatte den ganzen Tag zu tun und hab das Kapitel einfach vergessen hoch zu laden. Tja, typisch ich.

Aber Maddox ist wieder hier!

Freue mich wie immer auf euer Feedback!

Eure Sternchenxoxo

Blind Omega Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt