Kapitel 25 | Menschlichkeit du kannst mich mal

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Claire P.O.V.

Kai war völlig begeistert und keine Sekunde später waren die Schmerzen auch schon weg. Erleichtert stieß ich die Luft aus und mein Körper entspannte endlich.

»Komm hoch auf die Beine« Er streckte mir seine Hand entgegen und ich begutachtete sie skeptisch. Doch dann nahm ich sie an und bereute es im nächsten Moment, denn sie fing an rot zu glühen und zu brennen.

Ich schrie wieder los und wollte seine Hand los lassen, ich riss an meinem Arm, aber er ließ nicht los. Sondern drückte noch fester zu und zog mich auf die Beine. Mit beiden Händen umfasste er meine eine, ich zerrte und schrie weiter. Eigentlich müsste ich stärker als er sein. Ja eigentlich.

Nur saugte er mir gerade meine ganze Magie ab und ich spürte förmlich wie ich immer schwächer wurde, meine Beine zitterten, ich fiel auf die Knie und er ließ meine Hand los.

»War doch gar nicht so schwer« lachte er und schmiss sich auf die Couch. Verstört schaute ich ihn mit erhobener Augenbraue an.

Wie bitte?!

»Du hast mich gerade gefoltert!« schrie ich ihn an und schaffte es Dank meines ganzem Hasses, oder auch Frust, gegen ihn wieder aufzustehen, ich stemmte die Hände in die Hüfte und wollte ihn anknurren, aber da war kein Funken Magie mehr in mir. Er hatte wirklich meine ganze Magie abgesaugt.

Ich war menschlich, nach 1000 Jahren waren meine Gefühle nicht mehr verstärkt und ich war verletzbar. Sterblich.

»Wie lange wird das anhalten?« fragte ich nun viel entspannter und setzte mich gegenüber von ihm auf die Couch. »Ein Paar Stunden, wie lange genau weiß ich nicht. Ist das erste mal, dass ich mir die Magie einem Urvampir aneigne.« erklärte er und zuckte mit den Schultern.

Ich schmiss mich beinahe auf die Couch und ließ den Kopf in den Nacken fallen.

Das konnte doch alles nicht wahr sein. So schlecht hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt, so schwach und.. Ich wusste es nicht. Ich war mit meinen Gefühlen überfordert.

Ich setzte mich wieder gerade hin und sah wie meine Geschwister sich langsam wieder aufrichteten und mich wütend anschauten. Nik zögerte nicht lange, kam auf mich zu, packte mich an der Kehle und presste mich gegen die Wand.

Diese Erfahrung war neu für mich. Dieses panische Gefühl, das hektisch heben meiner Brust und der Luftmangel, ich kannte es zwar aber noch nie war mir bewusst wie tödlich das enden konnte.

»Nik« keuchte ich und strampelte mit der letzten Kraft, die ich noch hatte.

»Ich würde es an deiner Stelle lassen, Klaus. Wenn du so weiter machst bringst du sie noch um« erklärte Kai seelenruhig und stand langsam auf und vergrub die Hände in den Hosentasche.

»Das ist der Sinn« erwiederte mein Bruder nur kalt und fletschte dabei die Zähne. Plötzlich ließ er mich los und ich fiel erleichtert aber auch schwach zurück auf meine Beine. Als ich meinen Blick hob, erkannte ich, dass Kai mir Nik wortwörtlich vom Hals hielt.

»Hörst du mir überhaupt zu?! Sie könnte sterben. Sie ist sterblich. Bringst du sie um, ist es für immer«

Das konnte in dem Moment niemand so richtig begreifen und sie schauten stattdessen nur überfordert.

»Wie geht das?« kam es nur von Eliah, der es als erster verarbeitet hatte. »Also eigentlich wenn man jemanden die ganze Magie absaugt stirbt er für ein Paar Stunden, also bei einem normalen Vampir zum Beispiel, aber ihr seid Urvampire. Ihr werdet dann wohl nur menschlich« spektakulierte Kai und begann am Ende sogar zu lachen.

Er war doch einfach nur krank!

Wütend verschrenkte ich die Arme vor der Brust und legte den Kopf schräg.

Ich war wehrlos, ich konnte mich gar nicht mehr gegen sie wehren und sie könnten mich manipulieren. Langsam trat ich von der Wand weg, drehte mich um und rannte los.

Ich wusste, dass es sinnlos war, aber ich musste es trotzdem versuchen versuchen. Dann tauchte auch schon Kol vor mir auf und fauchte mich an, ich machte einen Ausfallschritt und hob meine Fäuste.

Er lachte darüber, umfasste meine Handgelenke und drückte mich gegen die nächstbeste Wand.

»Oh Darling, das solltest du gar nicht erst versuchen. Wir wissen doch beide, dass du als Mensch nicht gegen uns ausrichten kannst«

Wie sehr ich es auch immer gehasst hatte Blut trinken zu müssen, vermisste ich meine Vampire Fähigkeiten. Ich hatte 1000 Jahre mit ihnen gelebt und nun waren sie weg...

Kol holte micb zurück in die Realität indem er seinen Griff um meine Handgelenke verstärkte.

Mir entfuhr ein Stöhnen und er begann zu Grinsen, meine Augen wurden zu Schlitzen und ich kämpfte gegen seinen Griff an.

»Lass mich los Kol!« brummte ich wütend doch er schüttelte nur den Kopf.

»Du wolltest einfach so weg rennen. Das ist unhöflich« erwiederte er. Hinter ihm hörte wir jemanden genervt aufseuftzen und anschließend legte sich eine Hand auf Kols Schulter.

»Lass deine Schwester los...« Ich erkannte Kai. »... Sonst ergeht es dir genauso wie deinem Bruder« Er schrie noch oder erhob seinen Ton, aber man hörte die Bestimmtheit seiner Worte heraus.

Kol schaute mich noch ein letztes Mal wütend an und ließ meine Handgelenke dann los. Erleichtert atmete ich auf und rieb mir meine mittlerweile roten Handgelenke.

Ich erhaschte noch einen Blick auf Kai und dann drehte er sich auch schon zu meinen Geschwistern um.

»Also ich werde euch jetzt dasselbe sagen wie ich es eurer kleinen Schwester gesagt habe. Solange sie menschlich ist, werde ich auf sie aufpassen und sie beschützen. Und das auch vor euch.«

Nachdem er das gesagt hatte, sammelten sich meine Geschwister und ich stand hinter Kai und versteckte mich.

»Wir müssen trotzdem noch reden« meinte Nik und schaute mich anschließend an. »Aber ohne sie«

Genervt brummte ich nur, drehte mich um und lief auf die Tür des Anwesens zu.

Ich hatte eine Idee wo ich hin wollte.

Wenn sie nicht wollten, dass ich dabei war konnte ich ja gehen. Ich wollte zum Salvatore Anwesen und zu Aven.

»Wo gehst du hin?!« rief mir Kai hinter, ich machte eine Drehung und lächelte ihn süß an.

»Weg hier... Ich bin hier doch sowieso nie erwünscht gewesen«

Bloody Bloody Secret - The Originals #vampireaward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt