9| old acquaintance.

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[alte bekannte.]

»Brian.«, zischte ich.

»Oh nein, du hast mich ja gar nicht vermisst! Paul, los! Ihn brauchen wir nicht mehr.« Brian nickte in die Richtung des Sicherheitsmannes.

Ein Schuss später und der Sicherheitsmann sackte in sich zusammen.

»Und du kommst jetzt mit!«, befahl Brian und versuchte, mich hochzuheben.

Nein, nein! Nur über meine Leiche.

Ich entfernte Brians Arme von mir und trat einige Schritte von ihm. »Wenn du glaubst, ich gehe einfach so mit dir mit ...« , ich spuckte ihm die Worte angewidert vor die Füße. »Dann hast du dich geschnitten.«

»Ich hab mich schon auf einen Kampf mit dir gefreut. Erledige Paul und ich gehörte ganz dir.« Brian nickte seinem Partner zu und stellte sich mit verschränkten Armen neben die Leiter.

Ich ließ meine Schultern kreißen und nahm gelangweilt meinen Gegner in Anschein.

»Willst du mich verarschen, Brian? Meine Freundin ist schwanger.«, stellte Paul Brian zur Rede und gab mir damit die beste Gelegenheit, Brians Forderung nachzugehen.

Ich entwendete ihm seine Waffe und zwei Handgriffe später sackte er mir aufgerissen Augen vor mir zu Boden. »Kleiner Tipp: Verlier niemals dein Gegner aus den Augen!«

»Das Gleiche könnte man dir auch ans Herz legen.« Da zischte seine Faust schon in meine Richtung.

Ich wich aus. »Im Gegensatz zu deinem Paul. Weiß ich, was ich tue. Ich kann mehrere Sachen gleichzeitig handhaben.«

»Du weißt aber nicht alles. Zum Beispiel, das der beste Freund von deinem Bruder die Seiten gewechselt hat.« Brians Fäuste flogen in meine Richtung und ich wehrte jeden seiner Handgriffe geschickt ab.

»Dan hat nicht die Seiten gewechselt.«, stellte ich trotz der Situation ruhig fest und wagte meinen ersten Angriff.

Blut schoss aus seiner Nase und tropfte auf den Boden. »Warum bin ich dann wegen Dan hier? Er hat die Vorarbeit gemacht und dich aufgespürt.«

»Mich? Was wollt ihr von mir?!« Abgelenkt von seiner Offenbarung, spürte ich unmittelbar einen heftigen Schmerz an meinem Kiefer. Ich schmeckte den metallischen Geschmack von Blut in meinem Mund.

»Das wirst du noch früh genug erfahren!« Brian bekam mich unweigerlich zu fassen und drückte mich an die harte Wand. Seine langen, dürren Finger schlangen sich um meinen Hals und drückten mit stetigem Griff zu.

Das wirst du noch früh genug erfahren, wiederholte ich in meinem Kopf. Wer auch immer Brian und auch Dan geschickt hatte, wollte mich lebend. Brian war zwar nicht die hellste Kerze auf der Torte und hatte deswegen den Spitznamen Brain, jedoch wusste ich, das er mir nicht die Luft abdrücken würde. Zumindest nicht vollständig.

Er übte mehr Druck auf meinen Hals aus, was zur Folge hatte, das ich immer weniger Luft bekam. Gierig schnappte ich unter seinem Griff nach mehr Sauerstoff.

»Wir wissen, wo sich Jason aufhält.«

Eisige Kälte nahm meinem ganzen Körper in Beschlag. Nein! Brians höhnischen Grinsen nach zu urteilen, sah man mir an, was seine Worte in meinem Inneren auslösten. Verdammt!

»Wenn ihr ihm ... nur ein Haar ... krümmt, dann ... werdet .... ihr ... leiden.«, abgehakt und mit schwindender Kraft zwang ich mich meinem Gegenüber zu drohen.

Niemand würde Jason Schmerzen zufügen und danach Leben. Niemand!

Verzweifelt und Aufgerüttel wegen seinem Namen, griff ich nach Brians Händen und versuchte diese, von meinem Hals zu lösen.

»Er ist deine Schwachstelle, Maya. Jeder würde sich Zugriff zu Jason verschaffen, um an dich heranzukommen!«, antwortet dieser und schlug mir erneut ins Gesicht.

Mein Kopf wurde zur Seite gerissen durch die Wucht des Schlags, ehe ich spürte wie die warme Flüssigkeit aus meiner Nase floss, über meine aufgeplatzte Lippe und dann zu Boden tropfte.

Immer verzweifelter röchelte ich nach Luft und nahm den grellen Schuss, der urplötzlich ertönte, nur am Rande wahr. Brian schaute mit geweiteten Augen zu mir nach unten. »So fühlt sich also sterben an ... Interessant!«

Der feste Griff um meinen Hals löste sich und ich sackte mit Brian zusammen zu Boden. Ich fing heftig an zu husten und zog gierig Luft in meine Lunge.

Brians Mund bewegte sich, ohne das ein Wort seine Lippen verließ, aber ich verstand ihn auch non-verbal ganz wunderbar. Jason. Er hatte seinen Namen mit seinen ekligen Lippen geformt. Er grinste noch ein letztes Mal hämisch, bis seine Seele seinen schlaksigen, ineinander gesackten Körper endgültig verließ.

Mir war zum Heulen zumute. Wer auch immer hinter Brian die Fäden gezogen hatte, wusste, wo Jason war. Wo Lemon war.

»Der Gang muss gereinigt werden!«, befahl Jaydens harte Stimme, ehe er in meinem Blickfeld erschien. »Es ist vorbei, Darling.« Vorsichtig streckte er seine Hand in meine Richtung, während er meine Reaktion genaustens beobachte, und strich mir zärtlich eine Haarsträhne hinters Ohr.

Die kühlen Finger wanderten weiter von meinem Ohr zu meinen Lippen, meinem Kiefer und zum Schluss zu meinem Hals. »Du musst aufstehen! Ich kümmere mich um deine Verletzungen.« Sanft schlang er seine Hände um meine Hüfte und hob mich mit einer geschmeidigen Bewegung hoch.

Mein Blick verschwamm durch die abrupte Bewegung, sodass mein Kopf unkontrolliert gegen seine harte Schulter knallte.

»Hey, Darling.«, setzte Jayden besorgt an und umfasste mein Gesicht. »Kannst du alleine stehen oder soll ich dich tragen?«

»Alleine.«, brachte ich kratzig hervor und fasste mir an meinen schmerzenden Hals.

Er ließ mich so weit los, führte mich jedoch durch eine Hand an meinem Kreuz ins Wohnzimmer.

Sie und ErWo Geschichten leben. Entdecke jetzt