°°oCo°°
Er blieb neben mir am Zaun stehen, fixierte Miss Marple die bereits wieder auf allen Vieren stand und weiter im Kreis lief. Mr.Depp verzog keine Miene. „Hören Sie, ich wollte nur Ihren LapTop vorbei bringen und wieder verschwinden und -"
„Nein, bleiben Sie, vielleicht brauche ich Sie noch", widersprach ich, legte meine Hand kurz auf seine, hielt sie fest um mir dann seinen Arm so zu drehen dass ich die Uhrzeit bei ihm ablesen konnte. „Mir gefällt das nicht, es dauert bereits viel zu lange und Ann ist arbeiten, ehe sie hier ist, könnte es bereits zu spät sein. Also bitte, bleiben Sie noch ein bisschen!" Calidus hatte Recht behalten, ich sollte mich nicht in Johnnys Gegenwart aufhalten, denn ich ließ um ihn überzeugen zu können meine weibliche Reize spielen und tat etwas hilflos.
„Glauben Sie mir, das tu ich nur für das Schaf!", sagte er kühl und sein Blick glitt von meinem weinerlichen Augenaufschlag zurück zu Miss Marple.
„Natürlich", sagte ich angesäuert - nur für das Schaf.
Was erwartete ich nach unserer bisherigen Geschichte? Einfach zu viel. Aber etwas netter könnte er sein - für das Schaf natürlich, nur für das Schaf. Es lag im Stroh, wartete auf Nettigkeiten.
„Sind Sie verheiratet?", fragte er unvermittelt und ich verschluckte mich beinahe an der Luft die ich zwischen den Zähnen hindurchzog. Trug ich einen Ring an meinem Finger den ich vergessen hatte abzunehmen? Unauffällig schielte ich zu meinem linken Ringfinger. Nichts. Oder doch rechts? Auch nichts.
„Nö", sagte ich. „Auch nicht so etwas ähnliches", fügte ich hinzu.
„Dann war das wohl Ihr Bruder am Telefon?", hakte er nach.
„Nein, das war - " Mist! „ach das glauben Sie mir sowieso nicht wenn ich Ihnen das erzähle"
„Ihr Kater wird es wohl nicht gewesen sein?!", lachte er auf.
Ein Lachen von ihm!?
„Oh ich wusste Sie würden dahinter kommen, natürlich war es mein Kater! Kaum zu glauben was?", sagte ich mich räuspernd und stieg durch den Zaun zu Miss Marple. Weitere zwanzig Minuten waren vergangen und ich empfand es als meine Pflicht dem Schaf zu helfen. Die Fruchtblase war bereits vor über einer Stunde geplatzt, doch seitdem hatte sich nicht viel getan, es hatten zwar Wehen eingesetzt aber sie tat sich schwer mit dem Rest.
„Das ist Ihr Einsatz", sagte ich zu Mr.Depp und bat ihn zu mir.
„Was soll ich tun?", wollte er wissen
„Passen Sie einfach nur auf ihren Kopf auf, halten Sie sie fest, sodass sie nicht plötzlich aufspringen kann", sagte ich.
Er kniete sich unweit von mir ins Stroh und streichelte Miss Marples zotteliges Fell ehe er meinen Anweisungen folgte. Und er war nett zu dem Schaf, zu nett, redete immerzu auf es ein um es zu beruhigen, sagte ihm es würde alles gut, sagte es bekäme süße kleine Babyschäfchen und er sagte es sei bald vorbei. Vorbei war es erst, würden alle Lämmer unbeholfen um ihre Mutter herum durch das Stroh stolpern!
In die Geburt einzugreifen war nicht ungefährlich, aber nötig wie ich feststellte, denn das erste Lamm befand sich nicht in korrekter Position um problemlos das Licht der Welt erblicken zu können. „Ich muss die Lage des Lamms korrigieren", teilte ich Mr.Depp mit der mein Treiben gespannt beobachtete und Miss Marple immerzu tätschelte. Ich schob das Lamm zurück und versuchte die Vorderläufe zu finden um es an gleichen herausziehen zu können ehe es zu spät war. Ich hoffte, dass Mr.Depp einen starken Magen und ebenso kräftige Nerven hat, für ihn war es sicher ungewöhnlich eine Frau zu sehen deren Arm halb in einem Schaf steckte. Als ich die Beinchen zu greifen bekam, zog ich das Kleine Stück für Stück aus dem Leib, nachdem Beine und Kopf des Lamms zu sehen waren, fiel es regelrecht heraus. Ich legte es ins Stroh, befreite seine Nase und Mund vom Schleim damit es atmen konnte, aber es rührte sich nicht.
„Lebt es?" Er war aufgesprungen um das Neugeborene sehen zu können. „Ich hoffe", sagte ich, nahm ein Tuch zur Hand um es abschrubben zu können. Nichts. „Komm schon!", murmelte ich, schüttelte das weiße Lamm durch um den Kreislauf anzuregen. Weitere Sekunden in denen es sich leblos zeigte verstrichen, meine Hose sog allmählich die Flüssigkeiten vom Boden auf und Mr.Depp gab sich bestürzt. „Tun Sie doch was!", sagte er aggressiv.
„Ich kann nicht mehr tun", sagte ich. „Es muss wollen!"
„Sind da noch mehr?", fragte er.
„Wahrscheinlich!", meinte ich und ließ zunächst von dem Lamm ab, es schien die Erde nicht betreten zu wollen. „Holen wir den Rest" Enttäuscht drehte ich mich weg und gemeinsam wanden wir uns wieder Miss Marple zu, die noch zwei weitere Lämmer im Bauch trug. Das gleiche Prozedere wie zuvor, nur dass es aufgrund einer besseren Lage schneller ging und die Geschwister schon bald im Stroh lagen und von Mama trocken geleckt wurden.
„Sehen Sie doch!", meinte er, als ich Hände und Arme an meiner Jeans ab rieb, und deutete auf das erste der Drillinge. Es hatte den Kopf gehoben, schüttelte diesen und unternahm hilflose Versuche auf die Beine zu kommen. „Oh wir haben es uns anders überlegt", sagte ich strahlend und hob es hoch. „Ich hoffe deine Mama will dich noch", sagte ich und legte es zu den beiden Lämmern. Auf der anderen Seite des Gitters standen wir noch einige Zeit stumm da und beobachteten das Treiben von Miss Marple. Sie kümmerte sich liebevoll um das hinzugekommene Lamm und schien es anzunehmen. „Ich werde mir schnell etwas anderes anziehen, darf ich Ihnen etwas leihen?", fragte ich, da auch seine Kleidung leicht blutig, nass und beschmutzt war. Er schüttelte den Kopf, sagte er warte draußen. In unserem Schrank voll mit alten Kleidungsstücken, fand ich eine passende Hose und ein verblasstes Flanell-Hemd.
Als ich den Stall verließ quoll mir ein rauchiger Duft von Vanille entgegen, Mr.Depp stand rauchend in der Dämmerung, hatte eine Hand in die Hüfte gestützt und den Blick gen Horizont gerichtet. „Danke für Ihre Hilfe", flüsterte ich aus Angst ich könnte den stillen Moment zerstören.
„Kein Problem!", meinte er trocken und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette, deren süßer Rauch mich erneut erreichte.
„Darf ich Sie zum Dank auf ein Abendessen einladen?", fragte ich.
Er gab ein gespieltes Lachen von sich und meinte: „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber nein danke!"
Das war zu erwarten.
„Darf ich Sie dennoch um einen Gefallen bitten?", fragte ich und schob mich in seinen Blick.
„Welchen?"
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Feuermond | Johnny Depp Fan-Fiction
Fanfiction***"Versprechen Sie mir nicht davon zu laufen, wenn ich Sie jetzt küsse?", fragte er so dicht an meinem Ohr, dass seine Barthärchen an meiner Wange kitzelten. "Ja - ja, ich verspreche es!", hauchte ich.*** //Chloe Sullivan, Hüterin über das Lebe...