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Einen Arm von der Couch baumelnd schlief Mr. Depp leise grummelnd. Es war bereits halb vier, ich dachte noch immer über diese Situation nach. Hätte ich es nicht längst bemerkt wäre da irgendwas Außergewöhnliches mit Mr.Depp und mir? Auch verstand ich nicht weshalb er hier blieb, wenn er sich so von mir verfolgt und verkauft fühlte. Irgendwas oder jemand hielt ihn hier. Allein. Er war immer allein, es schien als suche er regelrecht die Einsamkeit. Aber das war nicht schön für einen Menschen wie ihn oder? War das Leben nicht zu kurz um es allein zu verbringen? Würde ich ein normales Leben führen, wäre ich nicht allein, hätte drei Kinder, einen mich liebenden Mann und statt einem kauzigen Kater einen mittelgroßen Hund, den wir sonntags gemeinsam mit den Kindern ausführen.
Mr.Depp hatte hier weder Hund noch Katz und ich vermutete auch keine Kinder in seinem Leben, obwohl er sich blendend mit Holly verstand. Und eine Frau? Mehrere? Ich erinnerte mich an die geheimnisvolle Anruferin eines nachts. War sie die Frau in seinem Leben? Wenn ja, warum war sie nicht hier? Vielleicht hatte sie ihn verlassen oder umgedreht. Ich wusste es nicht, eigentlich wusste ich gar nichts, er hatte noch nichts persönliches von sich erzählt. Für mich war er nicht mehr als eine Hülle. Würde ich fragen, blockte er bestimmt meine Neugierde ab.
„Chloe, hör endlich auf! Deine Gedanken sind so laut dass ich nicht schlafen kann", flüsterte Calidus, krallte sich in meine Hose um sich strecken zu können.
„Dann hör weg, meine Gedanken gehen dich sowieso nichts an!"
„Du wirst mir irgendwann dafür dankbar sein"
Geräuschlos rannte er die Treppen hinauf um bei Holly schlafen zu können.Nach einigen Stunden wurde es mir unbequem in dem Sessel, schlafen konnte ich nicht und es dämmerte bereits. Mr.Depp schlief unbeirrt weiter, nachdem ich ihm die Decke höher gezogen und eine Haarsträhne aus seinem Mundwinkel entfernt hatte. Auf die Gefahr hin von ihm verflucht zu werden, nutzte ich die Dusche – seine Dusche – sein Shampoo für meine Haare, sein maskulines Duschgel (ein weiterer Beweis für die Abwesenheit von einer Frau), das einen angenehmen Duft hatte und die nächsten Stunden an mir haften würde. In eines seiner flauschigen Handtücher drapiert, inspizierte ich den Kühlschrank, in dem sich etwas essbares befand, das zubereitet man sogar essen konnte.
Er war ziemlich mies gelaunt nachdem er aufgewacht war, nicht dass ich etwas anderes erwartet hatte nach letzter Nacht und nachdem ich seine heilige Dusche betreten hatte. Holly hatte vor ihm gefrühstückt und war im Garten verschwunden ohne eine ihrer altklugen Äußerungen von sich gegeben zu haben.
Irgendwie gelang es mir, ihn von meinen Kochkünsten zu überzeugen und ihn zum Essen zu bewegen, etwas zögernd aß er das von mir zubereitete Frühstück. Eine Zeitlang dachte ich wir würden ein normales Gespräch führen, doch irgendwann geriet es außer Kontrolle, eigentlich war er es der die Kontrolle verlor, weil ich mich einmischte, persönliche Fragen stellte und zu allem Überfluss sein Geschirr weg stellte.
Etwas rabiat war sein Griff nach meinem Arm, ich hatte das Gefühl mein Handgelenk würde jeden Moment krachend nachgeben, aber Calidus war schneller als meine Knochen brechen konnten. Blitzschnell war er auf dem Tisch, bereit Mr.Depp zu kratzen, beißen oder ins Gesicht zu springen (nur würde ich ihm dieses Mal nicht helfen). Vernünftigerweise hielt ich Cliadus zurück, befreite mich allein aus seiner Hand und machte mich mit Holly davon.
„Dieser blöde eingebildete, einsame Mistkerl, was denkt der sich eigentlich?" Ich krallte die Nägel ins Lenkrad, drückte das Gaspedal durch. „Das war nur ein Frühstück, kein Dreigangmenü der 4-Sterne Rubrik" Calidus zügelte mich und meine rasenden Gedanken, die sich auf das Auto übertragen hatten.
„Er meint es nicht so", sagte Holly während sie den Sendersuchlauf des Radios startete. „Er ist verletzt, aber das weißt du ja"
„Mehr oder weniger", murrte ich. „Er redet einfach nicht darüber und überhaupt muss man ihm regelrecht in die Zange nehmen um etwas zu erfahren"
„Du solltest warten bis er von selbst auf dich zukommt, bis er dir vertraut!"
Als ob ich eine Schwerverbrecherin oder ähnliches wäre. Als wäre ich es, die ihm all das angetan hatte. Ich hatte ihm nichts getan!Am folgenden Nachmittag traf ich Ann auf der Farm. Ohne sie darauf angesprochen zu haben, erzählte sie mir von ihrem Date mit Mr. Depp. „Er ist so langweilig", jammerte sie. „Gar nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte!"
„Wie war er denn in deiner Vorstellung?"
„Anders, aufregend, wild, poetisch, romantisch, vielleicht sogar ein Verführungskünstler"
„Ich schätze du bist einer Illusion erlegen", meinte ich.„Vermutlich, jedenfalls kann ich nichts mit ihm anfangen", sagte Ann trocken, zuckte abschätzig die Schultern. „Kannst ihn haben wenn du willst" Ihre Augenbrauen wackelten.
„Nein danke, ich will ihn nicht und er mich nicht"
„Chloe, alle wollen Johnny Depp, du kommst schon noch drauf"„Wenn Holly alt genug ist, so in 20 Jahren, kann sie ihn haben"
Ann verzog das Gesicht „Chloe, das ist wirklich ekelhaft, außerdem will sie euch verkuppeln"Meine Augen vollführten eine voll-runde Drehung. Ich brauchte keine Kupplerin, zum einen weil ich kein nennenswertes Interesse an ihm hatte, zum anderen durfte ich nicht einfach so mit einem Sterblichen zusammen sein.
„Sie sollte sich lieber um ihre Puppen im pinken Haus kümmern, sie ist viel zu jung für solche Geschichten"Wir erledigten noch einige Arbeiten, bis sich Ann verabschiedete um ihre Abendschicht im Apple Tree anzutreten. Mit Nero, unserem Vollbluthengst, trat ich aus dem Stall in das gleißende Nachmittagslicht um ihn auf einen Ausritt vorzubereiten; ich band ihm an Zaun fest, putzte sein kohlefarbenes silbrig glänzendes Fell. „Braver Junge!", sagte ich, tätschelte seine Flanke, nachdem er auf ein leichtes Tippen am Bein seine Hufe zum säubern hob.
„Hat er einen Namen?" Wie aus dem Nichts stand Mr.Depp jäh hinter mir, berührte meinen Arm als er in die volle Mähne des Pferdes griff.
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Feuermond | Johnny Depp Fan-Fiction
Fiksi Penggemar***"Versprechen Sie mir nicht davon zu laufen, wenn ich Sie jetzt küsse?", fragte er so dicht an meinem Ohr, dass seine Barthärchen an meiner Wange kitzelten. "Ja - ja, ich verspreche es!", hauchte ich.*** //Chloe Sullivan, Hüterin über das Lebe...