°°oCo°°
Später bedankte ich mich per SMS bei ihm, dankte für seinen Brief und meinte ich hätte diesen unter der Kommode im Flur gefunden, unter welchen Umständen diese Lüge geschah verschwieg ich. Bevor ich später meine Abendschicht im Apple Tree antrat, brachte ich George zurück nach Hause, denn ich wollte ihn nicht auf den Bus warten lassen. Holly gab ich bei Vincent ab, da es an Wochenenden länger ging im Pub. Statt ihr nahm ich den Kater mit.
„Wieso hast du das mit dem Brief getan?"
„Ich sagte doch bereits, um dich vor Unheil zu bewahren"
„Ich habe ihn gelesen", sagte ich und setzte den rechten Blinker. „Der Zettel von den Ebenen konnte eine Kopie für mich erstellen"
„Oh", maunzte er tonlos und rollte sich auf dem Beifahrersitz zusammen. „Ist doch hinfällig, Mr.Depp hat sich bei dir gemeldet und alles ist gut"
„Nichts ist gut, Calidus", sagte ich. „Du hast mich angelogen, bist mich hintergangen. Ausgerechnet du, ich versuche immer für dich da zu sein und ich sorge mich um dich wenn du abends nicht Heim kommst und das ist der Dank dafür? Wie soll ich dir je wieder vertrauen?"
Er sagte nichts mehr. Dass ich ihm diese Dinge vorwarf, war er von mir nicht gewöhnt, da ich in der Regel sehr nachlässig mit ihm und seinen Taten war.
„Du weißt ja gar nicht was auf dem Spiel steht meine Liebe", meinte er kryptisch. „Möchtest du dass ich mich bei dir entschuldige?", fragte er schnurrend und warf einen Blick hinaus aus dem Fenster.
„Ich möchte dass du ehrlich zu mir bist und nicht ständig mit diesen Andeutungen daher kommst"Ich schloss die Tür zum Apple Tree auf und wurde von schaler Luft empfangen, sodass ich die Tür noch einige Zeit offen stehen ließ und gleichzeitig die winzigen quadratischen Fenster, die mit Glas gefüllt waren, öffnete. Calidus nahm seinen Stammplatz am Fenster zwischen den Blumentöpfen ein und während er ausgiebig gähnte, startete ich die Kaffeemaschine die sich glucksend, knurrend und knackend aufheizte. Für das Abendgeschäft traf ich einige Vorbereitungen, füllte Getränke auf, stellte ein paar Gläser bereit und am wichtigsten: ich überprüfte die Zapfanlage und das Bier. Es wäre eine Katastrophe, gäbe es an einem Samstagabend kein Bier.
Auch an diesem Abend erhielt ich Besuch, dieses Mal von Boss. In seinem schwarzen Anzug mit marineblauer Krawatte und weißem Hemd, wirkte er hier im Pub wie ein Fremdkörper. Wenigstens trug er keine Manschettenknöpfe, wie ich sah als er die Ärmel seines Hemds aus dem Jackett zog. Wider Erwarten führte er Geld mit sich und konnte am Ende des Abends seine Rechnung begleichen. Er probierte sogar einen dieser abstoßenden Apfelschnäpse, welche die Speiseröhre zum Korrodieren brachten. Trotz des Geschmacks wurde er sehr gern getrunken, was nicht zuletzt am Namen des Pubs lag. Vor hundertfünfzig Jahren, als man ihn eröffnet hatte, brannten die Besitzer noch selbst aus Äpfeln die sie eigenhändig auf den Wiesen der Umgebung gepflückt hatten. Mittlerweile bekamen wir ihn von einer einheimischen Brennerei, die uns auch mit anderen alkoholischen Finessen versorgte. Nur den Wein holten wir aus anderen Ländern. Und der Monstertrunk kam aus Schottland und enthielt angeblich Essenzen von Nessie dem Seeungeheuer. Damit verschonte ich Boss jedoch.
„Wie läuft es bei euch?", fragte er und tippte mit den Fingern auf dem Holz der Bar.
„Alles bestens!", log ich. „Holly geht es prima, die Schule läuft gut, sie pflegt ein paar soziale Kontakte und ich bin rundum zufrieden mit der Lage"
Ein bisschen misstrauisch beäugte er mich und nippte an seinem Bier. „Ich stelle die Frage nur ungern, aber wie hältst du es mit den Männern?"
„Bitte?", fragte ich und tat als verstünde ich die Frage nicht.
„Mir ist zu Ohren gekommen, dass der Schauspieler reges Interesse an dir zeigt und die Basis auf der das geschieht, ist sehr beunruhigend"
„Oh, ich habe die Sache unter Kontrolle, denke ich" Das war schon wieder gelogen, ich hoffte er bemerkte es nicht. Unter Kontrolle hatte ich gar nichts, weder mich noch Johns Gefühle die ich nur zu gern absorbierte.
DU LIEST GERADE
Feuermond | Johnny Depp Fan-Fiction
Fanfiction***"Versprechen Sie mir nicht davon zu laufen, wenn ich Sie jetzt küsse?", fragte er so dicht an meinem Ohr, dass seine Barthärchen an meiner Wange kitzelten. "Ja - ja, ich verspreche es!", hauchte ich.*** //Chloe Sullivan, Hüterin über das Lebe...