4.2 Ertrunkenes Ärgernis

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°°oCo°°

Wieder dieser Name!

„Ach bilden Sie sich doch nichts ein, haben Sie noch immer nicht bemerkt, dass sich hier niemand für Sie interessiert - mal abgesehen von Ann, sie findet Sie echt süß!", sagte ich.

Calidus lief wenige Meter vor uns her, er wusste, wo Mr. Depp wohnte. Unauffällig folgte ich ihm in die Dunkelheit und zerrte Mr. Depp hinter mir her, der mit jedem Meter schwerer wurde. Als ich ein wenig fester zugriff, maulte er: „Sie sind eine widerliche Klette. Warum lassen Sie mich nicht endlich los?"

„Bitte", meinte ich angesäuert und überließ ihn sich selbst. Zwei Meter von mir entfernt lag er dann auch schon auf dem nassen Asphalt und lachte - über sich. „Sehen Sie was passiert, wenn ich Sie los lasse?", fragte ich und beugte mich über seine Gestalt. „Soll ich Sie hier liegen lassen oder lassen Sie sich doch noch von mir helfen?"

Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und wider Willen hielt er mir seine Hand als Antwort auf meine Frage entgegen; mit aller Kraft zog ich ihn wieder auf die Beine, schleppte ihn die Straße entlang, während er lallend vor sich her murmelnd meckerte.

Gemeinsam stolperten wir über den schmalen Steinweg des Gartens, der an das Cottage grenzte. Vor der Tür stehend, fragte ich wo er seinen Schlüssel habe und hoffte ich inständig dass er ihn nicht verloren hatte.

„Irgendwo", nuschelte er, klopfte sich erfolglos all seine Taschen ab.

„Das darf doch nicht wahr sein", raunte ich genervt und suchte zuerst die Taschen seiner Jacke durch, ehe ich in seine rechte Hosentasche griff.

„Oh jetzt will sie mir an die Wäsche", brabbelte er und versuchte zu pfeifen.

„Glauben Sie mir, eher kehren die Dinosaurier zurück als dass ich Ihnen an die Wäsche gehe!"

„Uhhhhhhhhm!", gab er ein Raunen von sich als ich mich seiner anderen Hosentasche zuwandte.

„Kriegen Sie sich wieder ein, ich habe den kleinen Bengel gefunden", sagte ich und klapperte mit dem dünnen Schlüsselbund.

„Klein?", fragte er empört, bevor ich ihn über die Türschwelle hievte. Kurz blickte ich mich um und entschied mich, ihn auf der Couch niederzulassen. Er ließ sich hinunterfallen und folgte meinem Befehl sich hinzulegen. Mit der Wolldecke vom benachbartem Sessel deckte ich ihn zu, sah, wie er sich an ein Kissen schmiegte und noch einige unverständliche Worte brummend friedlich einschlief. Als ich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht schieben wollte, klingelte sein Handy und ich schrak zurück. Er rührte sich nicht obwohl bei der Lautstärke selbst ein Faultier von seinem Ast gefallen wäre. Das Klingeln kam vom Kaminsims und nach wenigen Sekunden verstummte es bereits wieder. Ich wandte mich wieder an ihn und strich eine dunkle Strähne aus seinem Gesicht. „Was hat man dir nur angetan?", fragte ich flüsternd und betrachtete seine formvollendeten Gesichtszüge. Nachdem ich die Decke ein Stück höher gezogen hatte, klingelte es erneut. Ich beachtete es nicht und wollte verschwinden. Auf der Schwelle zum Flur vernahm ich zum dritten Mal dieses scheußliche Klingeln und empört über den nervenden Anrufer nahm ich ab.

„Hallo? Hier bei Depp!"

Wenn er das wüsste!

Stille!

„Hallo, ist da wer?", fragte ich.

„Ja, ja, hallo ich bin da - ist Johnny zu sprechen?", fragte eine verdutzte weibliche Stimme.

„Oh nein das ist er definitiv nicht, also eigentlich ist er es schon, aber er ist gerade nicht Herr seiner Lage!", gluckste ich und blickte auf ihn hinab.

Feuermond | Johnny Depp Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt