3.1 Fragen und Antworten

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°°oJo°°

Als ich erwachte war es bereits hell. Dichter Nebel streifte am Fenster vorbei während ich mich vorsichtig von der Couch erhob, noch immer in den Sachen vom Vortag.

Kopfschmerzen. Hunger. Und noch immer todmüde.

Schlaftrunken taumelte ich durch den winzigen Flur ins Bad, legte meine Sachen ab und ließ mich von eiskaltem Wasser berieseln bis ich vor Kälte nichts mehr empfand. Betäubt schlüpfte ich in eine saubere Jeans und streifte mir ein weißes Hemd über.

Ein Kaffee täte mir gut, dachte ich und tapste über das Pinienholz in Richtung Küche, die sich im Wohnzimmer befand, abgetrennt durch eine Wand neben dem Kamin. Dennoch ein einziger Raum, in dem sich außerdem ein großzügiger Essbereich befand. Ich öffnete die Schranktüren und erblickte den mit Tee geradezu verstopften Schrank. Tee! Tee! Tee! Schwarz! Grün! Diese verdammten Briten! Meine Nackenhaare richteten sich auf - dann entdeckte ich eine Dose und schob eilig die vielen Schachteln zur Seite, befreite eine Blechdose aus der Verbannung. Instantkaffee! Angewidert stellte ich die Dose an ihren Platz zurück.

Eilig zog ich eine Lederjacke über, steckte den Schlüssel in die Tasche und zog die Tür hinter mir zu. Irgendwo in diesem britischen Nirgendwo musste es Kaffee geben! Nach wenigen Minuten stand ich an der Stelle, an der ich dieser merkwürdigen Frau gestern den Rücken gekehrt hatte. Die Läden schienen noch geschlossen zu sein - ich hatte ja auch nichts anderes erwartet, oder? Die Öffnungszeiten ließen auch zu wünschen übrig: Sa 10 - 5.

Es war erst kurz vor neun und der Nebel schien sich allmählich zu lichten. Stille. Diffuses Licht. Feuchtigkeit. Kälte. Nachdem ich mich dreimal Zähne knirschend im Kreis gedreht hatte, entdeckte ich ein winziges Café in dem sich anscheinend etwas regte. Ich steuerte geradewegs darauf zu. Und tatsächlich, als ich einen flüchtigen Blick durch das Fenster warf, spielte sich reges Treiben darin ab. Die Bewohner dieses winzigen Ortes schienen sich alle hier versammelt zu haben um gemeinsam im Dampfe ihres ach so tollen Tees zu schwelgen.

Nachdem ich durch die große Eichentür getreten war, verstummten alle Gespräche, etliche Augenpaare starrten mich an. Es war tatsächlich ein echtes Café, zumindest roch es nach frisch gemahlenem Kaffee und nicht nach Indischem Teesalon, wie ich befürchtet hatte. Ich konnte mich kaum umsehen, da eine Stimme, die mich stark an Cornflakes und Schafe erinnerte, die wieder aufgenommenen Gespräche durchbrach: „Mr. Depp, hallo, hier drüben!"

Feuermond | Johnny Depp Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt