Bel
" Wie sieht es aus?", fragte ich den Arzt der aus Henrys Zimmer kam und er sah von seinen Akten auf. " Ich darf fremden keine Auskunft geben, tut mir leid.", antwortete er mir und ich sah ihn verdutzt an. " Ich bin seine Schwester verdammt noch mal! Ich möchte sofort wissen wie es meinem Bruder geht!", schnauzte ich ihn an und er zuckte merklich zusammen. In diesem Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich zu der Person um. Es war Michael und hinter ihm standen meine anderen Brüder. " Wie geht es ihm?", fragte Michael mich und ich zuckte mit den Schultern. " Ich habe keine Ahnung! Der nette Herr hier möchte mir keine Auskunft geben.", informierte ich den Rest und sah bei meiner letzten Aussage böse zum Arzt. Henry war erneut an der Schulter operiert worden, weil er durch einen Stoß erst falsch aufgekommen war und dann mein Bruder , der Quarterback des Teams, auf ihn drauf geschoben wurde. Er hatte versucht bis zum Ende durchzuhalten doch am Ende, nachdem er erneut einen draufbekommen hatte, wurde er vom Feld getragen. Ich war sofort hinterhergefahren und die Mädels hatten versprochen mit den Jungs nachzukommen. Der Arzt sah einmal verunsichert zu den Jungs hinter mir und räusperte sich dann. " Es tut mir leid, ich wusste ja nicht...", John unterbrach ihn:" Ist schon gut, würden Sie uns nur bitte sagen wie es ihm geht?". " Natürlich, die Operation ist gut verlaufen. Wir mussten einzelne Schrauben verwenden aber ihr Bruder wird wieder ganz gesund!", erklärte er uns und ich nickte. " Wird er denn wieder spielen können?", fragte ich ihn und der Arzt nickte. " Es wird lange dauern aber er wird wieder ganz gesund!", beruhigte mich der Arzt und ich nickte erneut. " Dürfen wir zu ihm?", fragte John und er nickte. " Seien Sie aber bitte ruhig. Er ist noch nicht ganz wach.", wir bedankten uns und betraten den Raum. Ich ging sofort zu ihm ans Bett und nahm seine Hand. "Jenny.", murmelte er und ich strich ihm beruhigend über die Hand. Henry litt mehr unter der Trennung von Jenny als er manchmal zugab. Als ich zu den Anderen aufsah, sahen sie mich wissend an und ich seufzte. Wir hatten versucht nach Jenny zu suchen, doch ohne Erfolg. Henry stürzte sich auf jede Trainingseinheit, was den Coach natürlich begeisterte, und legte sogar extra Einheiten drauf. Das Ergebnis sah man in allen Spielen, dennoch quälte er sich durch den Alltag. Ich machte mir sorgen um ihn, große sorgen. Was würde er tun wenn er jetzt wieder zuhause sein würde und nicht trainieren könnte? John deutete mit dem Kopf nach draußen und wir verließen alle seinen Raum. Draußen angekommen ergriff ich sofort das Wort:" Ich werde hier bei ihm bleiben bis er wach ist und euch dann Bescheid geben!", sagte ich bestimmend und alle nickten zustimmend, sie wussten, dass sie nichts dagegen sagen konnten. Sie wollten natürlich alle hier bleiben und warten wie es ihrem Bruder ging, doch sie waren vom Spiel erschöpft und es brachte Henry nichts wenn wir alle total übermüdet an seinem Bett saßen. Es war in der Familie immer üblich, dass einer am Bett des anderen wachte wenn er krank oder verletzt war und da ich diejenige war die am wenigsten angeschlagen war, war es selbstverständlich dass ich hier blieb. Alle verabschiedeten sich von mir, Michael war der Letzte. " Ist alles gut bei dir?", fragte er mich und nahm mich in den Arm. Seufzend schmiegte ich mich an ihn und zog seinen unverkennbaren Geruch in mir auf. " Ich mache mir Sorgen um ihn. Das Training hat Henry in letzter Zeit vor seiner Trauer bewahrt. Was macht er denn jetzt?", sprach ich meine Gedanken laut aus und er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. " Uns fällt etwas ein.", gab er mir zuversichtlich zurück und ich drückte mich noch enger an ihn. " Wir sind ein Team Bel, vergiss das bitte nicht!", flüsterte er mir noch ins Ohr bevor er mich auf die Lippen küsste und dann verschwand. Ich sah ihm noch nach und Schlich dann in Henrys Zimmer zurück. Mein großer bruder schlief immer noch und so beschloss ich mich wieder zu ihm ans Bett zu setzen. Eine Weile betrachtete ich ihn noch und ging dann nach unten in die Lobby um mir etwas zu trinken zu holen. Ich kämpfte gerade mit dem Automaten als ich eine unverkennbare Stimme hörte. " Hören Sie es ist wirklich wichtig können Sie mir nicht.....", ich drehte mich um und da stand sie, Jenny. In alten Jeans, einem schlichten Shirt und die Haare zu einem Knoten zusammengebunden. Ich ging auf sie zu und als ich sie erreicht hatte rief ich sie beim Namen. Erschrocken drehte sie sich zu mir um und sah mich verunsichert an. Sie sah fertig aus. " Bel, hör zu ich will nur wissen wie es ihm geht und dann bin ich auch wieder weg, versprochen. Ich will mich nur davon überzeugen, dass er.....", weiter ließ ich Sie nicht sprechen. Ich zog sie in meine Arme und schluchzte auf. " Du hast uns gefehlt. Henry leidet unter der Trennung und auch ich vermisse dich! Ich weiß nicht was ich ohne meine beste Freundin machen soll.", schluchzte ich und hörte wie auch sie anfing zu weinen. " Es tut mir alles so unendlich leid! Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Ich wollte.. ich wollte Henry nicht in irgendwas hineinreißen, ich werde euch alles erklären, aber bitte können wir zu ihm? Ich muss ihn sehen und mich Versichern, dass es ihm gut geht.", flehte Sie mich schon fast an und ich nickte, griff nach ihrer Hand und wir gingen nach oben. Auf dem Weg strich ich mir die Tränen von der Wange. Als wir vor seiner Tür standen atmete Jenny einmal tief ein und sah mich ängstlich an. " Mach dir keine Sorgen er wird sich freuen dich zu sehen.", versicherte ich ihr und wir traten in sein Zimmer. Wie erwartet schlief Henry noch und Jenny sah schockiert zu seinem bandagierten Arm. " Sie mussten ihm mehrere Schrauben rein setzten, aber der Arzt meinte er wird wieder. Setz dich ruhig zu ihm ans Bett ich nehme den anderen Stuhl.", flüsterte ich ihr zu und sie sah mich dankend an. Leise ging sie zu ihm ans Bett und ergriff sofort seine Hand. Sie flüsterte ihm irgendwas zu und strich ihm über die Wange. Ich war so früh, dass sie wieder hier war. Sie hatte uns allen gefehlt.
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Der Footballer der mich liebte -pausiert
RomanceAnabella Jackson ist die kleine Schwester der berühmten Jackson Fives im amerikanischen Football. Nach ihrem Abschluss, zieht sie nach Amerika um dort zu studieren. Dort lernt sie den schüchternen Michael kennen einen Tackle aus dem Team ihrer Brüde...