Kapitel 35

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Jenny

Henry so zu sehen zerbrach mir fast das Herz. Als ich die Nachrichten gesehen hatte konnte ich nicht anders und hatte mir sofort einen Flug zurück nach Amerika gebucht. Ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken war ich zum Flughafen gefahren und hatte mir einen Flug zurück nach Amerika gebucht. Mir war bewusst, dass ich der Familie Jackson einige Antworten schuldig war und es mir auch passieren konnte, dass sie mich verstießen doch ich wollte zu Henry und mich selbst davon überzeugen, dass es ihm gut geht. Jetzt saß ich also an seinem Bett und hielt seine Hand so fest als wäre das alles hier nur ein Traum und wenn ich wieder wach würde, wäre ich wieder in meiner Wohnung in England und müsste mich erneut dazu überwinden ohne Henry an meiner Seite weiter zumachen. Ich war so erleichtert gewesen als Bel mich in der Lobby gefunden hatte, war aber gleichzeitig auch verängstigt, weil ich nicht wusste wie sie auf mich reagieren würde. Doch sie hatte mich wie immer überrascht und ich war froh, dass sie mich nicht wieder weggeschickt hatte. Sie hatte mir unglaublich gefehlt und ich hatte, in dem Moment als ich sie wieder getroffen hatte, beschlossen sie nicht mehr alleine zulassen und der ganzen Familie, besonders Henry, zu sagen weshalb ich gegangen war, das war ich ihnen schuldig und mir auch. Ich war zu lange vor meiner Vergangenheit weggelaufen und musste mich ihr stellen. Ein fester Druck auf meiner Hand schreckte mich aus meinen Gedanken und ich sah sofort hoch zu Henry. Seine blauen Augen waren auf mich gerichtet und er lächelte mich gequält an. "Träume ich etwa immer noch?", flüsterte er und ich lachte unter Tränen, die mir nun erneut die Wange runterliefen, auf. "Nein, du träumst nicht.", versicherte ich ihm und nun schlich sich ein ehrliches Grinsen auf sein Gesicht. "Kann mich mal bitte jemand kneifen?", war seine nächste Frage und ich beugte mich vor um meine andere Hand an seine Wange zu legen. Genüsslich schloss er seine Augen und lehnte sich gegen meine Hand. "Du hast mir gefehlt", flüsterte er und ich schluchzte auf. "Du hast mir auch so einheimlich gefehlt! Bitte verzeih mir ich wollte dich nie verletzen, aber ich habe einfach keinen anderen Ausweg gesehen als dich zu verlassen. Ich wollte dich beschützen.", erklärte ich ihm im flüsterton und er sah mir nun tief in die Augen. "Indem du uns beide bestrafst? Liebling, wir müssen glaube ich noch einmal darüber reden, was es heißt den jeweils anderen zu beschützen, so geht es jedenfalls nicht!", entgegnete er mir und wir mussten beide lächeln. "Ich weiß nicht was ich tuen kann um es wieder gut zu machen", ich schloss meine Augen und lehnte mich wieder zurück, Henrys Hand ließ ich jedoch nicht los unter keinen Umständen würde ich das je wieder tun. "Ich wüsste da schon was!", lächelte er mich verschmitzt an und ich zog eine Augenbraue hoch. "Du könntest mich endlich küssen und mir somit beweisen,dass mein Kopf beim Spiel nichts abbekommen hat.", sagte er und ich beugte mich erneut zu ihm vor. Nach Wochenlanger Trennung lagen unsere Lippen wieder aufeinander und wir mussten beide seufzen. "Ich werde dann den Anderen mal bescheid sagen und nach Hause fahren.", zerstörte Bel die Stimmung und Henry und ich lösten uns voneinander. "Danke, Schwesterherz.", sagte Henry und Bel drückte ihm einen Kuss auf die Wange ehe sie mir zuzwinckerte und dann den Raum verließ. Leicht nervös ließ ich mich wieder zurück in den Stuhl sinken und spielte mit unseren ineinander verschränkten Fingern. "Jenny", machte Henry auf sich aufmerksam und ich sah zögernd zu ihm auf. "Wo warst du die Wochen?", stellte er seine erste Frage und ich wusste es war nur eine von vielen, ich war jedoch bereit ihm auf alle seine Fragen eine Antwort zu geben. "Ich war in England", seufzte ich und er zog eine Augenbraue hoch. "Etwa das England mit der Queen?", ich nickte und musste schmunzeln. "Warum bist du abgehauen? Habe ich irgendwas falsch gemacht? Warst du unglücklich?", kamen schon die nächsten Fragen und ich atmete tief ein. Ich müsste ihm jetzt alles sagen und hoffen er würde mich nicht verurteilen. "Es gibt da eine Sache die du nicht von mir weißt. Ich habe dir davon nichts erzählt weil ich nicht eollte, dass du dann falsch von mir denkst oder du schwierigkeiten bekommst, letzteres hat mich am meisten darn gehindert es dir zu sagen!", begann ich und Henry sah mich einfach nur an, drückte meine Hand und gab mir somit ein Zeichen fortzufahren. Ich seufzte einmal auf und fing dann an ihm alles zu erzählen:" Ich bin ein Einzelkind und hatte auch eigentlich immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Meine Mutter war eine Frohnatur und mein Vater hat sie geliebt, er hat uns beide geliebt und ich habe meine Eltern geliebt. Ich konnte mir keine besseren Eltern wünschen. Sie haben mich behandelt wie ihr Glodstück und mein Vater hat mir immer etwas mitgebracht wenn er von einer Geschäftsreise wiederkam. Alles war perfekt, wir waren alle glücklich. Naja, bis zu dem Tag als an Heiligabend die Polizei bei uns vor der Tür stand. Mein Vater war einen Tag vorher von einer wichtigen Geschäftsreise wiedergekommen und meine Mutter wollte nur eben schnell noch diese tollen Schokoladenplätzchen kaufen, die mein Vater und ich so geliebt haben. Mein Vater und meine Mutter hatten sich vorher noch gestritten, ich weiß gar nicht mehr warum, aber sie war dann losgefahren um diese blöden Plätzchen zu kaufen.". Ich lachte bitter auf und ich spürte wie Henry mir eine Träne wegwischte die mir unerwünscht die Wange hinunter lief. Ich hatte garnicht gemerkt, dass sie da war. Henry sagte nichts sondern sah mich einfach nur still an und gab mir alle Zeit die ich brauchte um ihm mehr zu erzählen. "Ich hatte an dem Abend mein Lieblingskleid an und wartete ungeduldig auf meine Mutter damit wir essen konnten um danach meine Geschenke auszupacken. Als es klingelte riss ich die Tür auf und blieb wie versteinert stehen als die zwei Polizisten mit betretender Miene vor mir standen. Sie fragten meinen Vater, der kurz danach auftauchte, und berichteten uns dann was geschehen war. Sie war von der Straße abgekommen und in den Gegenverkehr gerutscht. Das wäre alles nicht so schlimm gewesen wäre ein LKW ihr nicht entgegen gekommen. Sie starb noch am Unfallort, mit diesen blöden Plätzchen auf dem Beifahrersitz. Sie hätte nur noch fünf Minuten bis nach Hause gebraucht, blöde fünf Minuten und sie wäre wieder bei mir gewesen. Danach weiß ich gar nicht so genau was passiert ist, ich glaube ich habe mich in meinem Zimmer eingesperrt und mein Vater verließ das Haus. Er hat mich, eine sechs Jährige, zurückgelassen und ist drei Tage nicht nach Hause gekommen. Danach kam alles auf einmal. Mein Vater verlor seinen Job, begann zu trinken und zu rauchen. Zu beginn ignorierte er mich und ich war froh drum doch das änderte sich dann irgendwann. Ich kam aus der Schule nach hause und wollte wie jedes Mal sofort in meinem Zimmer verschwinden doch er erwartete mich schon." Als ich an diesen Tag zurückdachte bekam ich eine Gänsehaut, Henry strich mir beruhigend über meinen Handrücken. Er wusste gar nicht wie viel Kraft er mir damit gab. "Er lächelte auf mich hinab und ich dachte ich hätte meinen Vater wieder, doch ich hatte mich geirrt. Er erzählte mir, dass er lange überlegt hatte und nun festgestellt hatte, dass es meine Schuld war das meine Mutter tot war. Seine Begründung war, dass sie sich wegen mir gestritten hatten und es somit auch meine Schuld war. Ich fing a zu weinen und schüttelte meinen Kopf doch das machte meinen Vater nur wütender, er schlug mir ins Gesicht und schrie mich an, dass ich kein Recht hatte zu weinen da ich Schuld an ihrem Tod war. Danach ließ er mich das Wohnzimmer aufräumen und sorgte dafür, dass ich zu spüren beka was er für schmerzen erlitt. An meine Schmerzen dachte er nicht. So ging das bis ich 13 jahre alt war und auf die High School drufte. Ich hatte gelernt meine Wunden und blauen Flecken zu verstecken und so merkte keiner was bei mir zuhause passierte. Ich hatte es sogar geschafft, dass ich irgendwo arbeiten konnte, damit ich unsere Schulden abarbeiten und die sauferei meines Vaters bezahlen konnte. Nebenbei verkroch ich mich auch noch in der Bibliothek und lernte, damit ich ein Stipendium bekam. Als ich dann immer spät Abends nach hause kam schlief mein Vater bereits und so entkam ich ihm fast drei Jahre. Drei Jahre in denen ich arbeitete und dafür sorgte ein Stipendium zu bekommen. Dennoch lebte ich immer mit der Angst was als nächstes passieren würde. Freunde hatte ich keine, weil ich niemanden an mich ran ließ, zu groß war die Gefahr, dass mein Vater auch ihnen wehtun würde. Aber der große Knall ließ noch auf sich warte. Eines Abends hatte ich früher Feierabend und wollte mich ins Haus schleichen, doch mein Vater schien gemerkt zu haben, dass ich immer spät nach hause kam. Er fing mich ab und zog mich an meinen Haaren ins dreckige Wohnzimmer. Er schmiss mich auf den Boden und spuckte daneben. Er sah verachtend auf mich hinab und fragte mich ob ich ihm aus dem Weg ginge. Ich verkniff mir die Tränen und versuchte ihm nicht zu zeigen wie groß meine Angst vor ihm war, dass machte ihn nur noch wütender und er trat und schlug mich. Als ich jedoch auch darauf keine Regung zeigte, zerrte er mich aufs Sofa und.. und fing an mich zu..er fing an... er küsste mich und zog mich aus." ich musste stoppen und konnte Henry nicht in die Augen sehen, zu groß war meine Scham ihm zu erzählen, dass ich von meinem eigenen Vater vergewaltigt wurde. "Ich wusste mir nicht zu helfen und machte das ganze fast 2 Jahre mit. An meinem 18 Geburtstag geschah es dann, er fing mich wieder ab. Ich wusste mitlerweile was mich zu erwarten hatte und hatte eigentlich auch schon aufgegeben, doch irgendwas änderte sich und ich fasste neuen Mut. Kurz bevor er mich erneut in seine Gewalt bekommen konnte, wehrte ich mich gegen ihn und schaffte es ihm zu entkommen. Ich wusste nicht wohin und suchte etwas um mich zu verteidigen. Im Wohnzimmer fand ich eine leere Flasche und nahm sie fest in die Hand. Als ich dann hörte, dass mein Vater richtung Wohnzimmer kam, versteckte ich mich hinter der Tür und wartete ab. Erst als er vor mir stand holte ich aus und schlug ihm die Flasche über den Schädel. Er sackte sofort zusammen und ich ließ die Flasche fallen. Ich wollte ihn nur ruhigstellen, damit ich abhauen konnte und mir irgendwo ein neues Leben aufbauen. Doch als ich diese riesige Blutfütze sah wurde ich panisch und bückte mich zu ihm hinunter, nur um festzustellen, dass er tot war. Ich hatte meien eigenen Vater getötet. Es ging  alles so schnell und ich schwöre ich wollte das nicht. Aber ich wollte auch endlich so leben wie die Mädchen an der High School. Ich wollte mcih mit Jungs auf ein Date treffen, wollte zum Abschlussbal ausgeführt werden und ich wollte von meinen Eltern unterstütz werden. An dem Abend wollte ich mich nur verteidigen und dem allem ein Ende setzen. Ich weiß nicht wie lange ich da noch so hockte, ich weiß nur noch das ich die Polizei anrief und dann kurz danach abegeführt wurde. Völlig unter Schock befragte mich zuerst eine Polizistin und dann eine Psychologin, alle stellten fest, dass meine Geschichte stimmte und so bekam ich Hilfe von der Polizei. Leider bekam die Presse davo auch Wind und so wurde ich von Reportern verfolgt. Dank der Poizei zog ich hier her und bekam dank meinem Stipendium und der Hilfe der Polizei den Platz an der Uni. Mein Leben war ab da besser, ich konnte wieder schlafen und mich auch langsam wieder Menschen öffnen, Naja, und dann kam deine Schwester. Sie war so ein Wirbelwind und machte es mir leicht ihr zu vertrauen. Doch als du kamst, Henry ich hatte Angst Männern zu vertrauen doch du, du hast mir al das gegeben was ich mir so sehr gewünscht hatte al die Jahre. Du warst liebevoll, aufmerksam, hast mich so genommen wie ich bin und mir gezeigt wie wiichtig ich dir bin. Ich habe dir so viel zu verdanken und hatte einfach nur Angst dir davon zu erzählen, weil ich nicht wollte, dass das mit uns endet weil ich nicht gut genug für dich bin...", Henry unterbrach mich indem er mein Kinn anhob, damit ich ihn ansehen musste. "Liebling, ich hätte dich deswegen niemals verlassen!", ich lachte kurz auf und sah ihm dann kampflustig entgegen. "An dem Tag an dem ich mit dir Schluss gemacht habe, erhielt icih einen Brief in dem es hieß, dass ich mich von dir vernhalten sollte sonst würde der Artikel über mich neu aufgerollt werden und du würdest damit hineingezogen. Das hätte deine Leistungen in den Dreck gezogen und die Meschen hätten...", Henry unterbrach mich indem er seinen Finger auf meine Lippen legte. "Deswegen bist du also einfach verschwunden, weil du Angst hattest du könntest meiner Karriere im Weg stehen.". Ich nickte und er lachte gequält auf. "Jetzt hör mir gut zu , meine Karriere ist mir nichts wert wenn du nicht auf der Tribüne sitzt und mich anfeuerst, nicht neben mir liegst wenn ich einschlafe oder aufwache, mich nicht erwartest wenn ich von einem harten Training nach hause komme und mit deinem Lächeln dafür sorgst, dass es mir gleich besser geht. Du sorgst dafür, dass ich strahlen muss wenn ich dich sehe und du bist der Grund warum ich jedem anderen Mann den Arsch aufreißen würde wenn er einen dummen Spruch bringt oder dich doof anmacht. Jenny, du gehörst zu mir, ich dachte ich hätte dir das in den letzten Wochen klarmachen können. Ich will keine Andere und ich liebe dich mit al deinen Ecken und Kanten. Versteh das doch bitte. Die letzten Wochen ohne dich waren der Horror, ich konnte kaum schlafen und habe  versucht meinem Alltag zu entkommen. Nichts hat geholfen, ich habe dich so vermisst und nicht zu wissen wo du bist war der Horror!", sagte er und sah mir dabei tief in die Augen. Ich begann zu schluchzen und die Tränen flossen mir nur so die Wangen hinunter. Er hatte gesagt, dass er mich liebt und es ihm genauso schlecht ging wie mir. "Komm her!", sagte er und das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich zog meine Schuhe aus und krabbelte zu ihm aufs Bett. Natürlich achtete ich auf seine verletzte Schulter, doch Henry zog mich so feste an sich, dass ich mein Gesicht an seiner Halsbeuge verstecken konnte und alles um mich rum vergaß. "Versprich mir eins, ab jetzt keine Geheimnisse mehr und auch den Rest meistern wir gemeinsam. Bist du einverstanden, Liebling?", sagte er und ich nickte. "Ich verspreche es dir, dafür versprichst du mir auf dich aufzupassen!", ich spürte wie seine Brust vibrierte und er mir einen Kuss auf den Scheitel drückte. "Versuch ein bisschen zu schlafen, du siehst fertig aus.", sagte er un dich schmunzelte murmelte ein Dito und fiel dann endlich in eine ruhigen Schlaf. Henry hatte zwar nichts zu der Geschichte mit meinem Vater gesagt doch das er mir zugehört hatte und mir das Gefühl gab er würde mich verstehen, reichte mir volkommen aus. Das ich jetzt hier bei ihm lag zeigte mir, dass ab jetzt alles besser werden würde. Denn ab jetzt waren wir wieder zusammen und nichts stand mehr zwischen uns.

Der Footballer der mich liebte -pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt