12: Death

238 5 0
                                    

Schon seit einer viertel Stunde war Harry samt Handy verschwunden und langsam machte ich mir Sorgen.

Als er nach weiteren Minuten immer noch nicht zurückkam ging ich zögernd hoch zu seinem Zimmer.

Leise Klopfte ich an und trat ein.

Und was ich dort sah zerbrach mir das Herz.

Harry hockte auf der Bettkante, sein Gesicht war in seinen Händen vergraben und sein ganzer Körper zitterte.

"Harry?" ich setzte mich neben ihn und er sah kurz zu mir.

Seine Augen waren gerötet und Tränen liefen seine Wangen hinunter.

"W-Was ist passiert?" der Anblick jagte mir ebenfalls Tränen in die Augen.

"M-Meine T-Tante..." er brach ab und sein Körper wurde von mehrere Schluchzern geschüttelt.

Ich setzte mich breitbeinig auf seinen Schoß, sodass unsere Körper zueinander zeigten und er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge.

Dann legte ich meine Arme um seinen Körper und zeichnete mit meinem Finger Muster auf seinen Rücken.

"Meine Tante ist g-gestorben. D-Durch einen A-Autou-unfall."

Seine Tante schien ihm sehr viel zu bedeuten.

"Wie alt war sie?"

"39." Harry hob seinen Kopf an und sah mich an.

"Ich bin immer für dich da." Murmelte ich.

Einen Moment musterte er mein Gesicht, dann legte er seine Lippen auf meine.

Immer wieder prallte sein heißer Atem, der durch das Schluchzen entstand, in unregelmäßigen Abständen an meinem Mund ab.

Er nahm mein Gesicht in seine Hände und ich strich ihm die Tränen von den Wangen.

Anscheinend brauchte er dies nun, denn langsam versiegten die Tränen und sein Atem normalisierte sich.

"Ich liebe dich." er lehnte seine Stirn an meine und lächelte leicht.

"Ich dich auch." flüsterte ich.

"Das am Telefon war mein Onkel."

er entfernte sein Gesicht wieder und wischte sich den Rest der Tränen weg.

"Er sagte, dass er mich in zwei Tagen auf ihrer Beerdigung erwartet, aber ich werde nicht hingehen."

"Was? Warum nicht?" geschockt sah ich ihn an.

"Ich habe meine Familie seit 4 Jahren nicht mehr gesehen, außer meine Tante und meinen Onkel."

Fragend sah ich ihn an und er seufzte.

"M-Mein Vater....Er hatte immer meine Mutter und uns Kinder geschlagen.

Eines Tages, ich war 15, hatte er erneut meine Mutter geschlagen. Sie hatte überall blaue Flecken und ihre Lippe war aufgeplatzt." er schien in seinen Erinnerungen zu hängen. "Ich hatte meine Kontrolle verloren. Du musst wissen, dass ich schon damals größer als mein Vater war. Ich schlug ihm mehrmals ins Gesicht und als er am Boden lag trat ich ihm in die Rippen."

Er stoppte kurz und schien erneut mit den Tränen zu kämpfen. "Meine Mutter rief den Notarzt doch selbst der konnte meinen Vater nicht mehr retten. Er hatte drei gebrochene Rippen, innere Blutungen und ein paar seiner Organe waren verletzt Meine Mutter meinte, dass sie mich nie wieder sehen wollte. Also bin ich zu meiner Tante abgehauen und lebte dort bis ich 18 war. Und jetzt...naja, lebe ich hier."

Ich war sprachlos.

"Bitte hasse mich jetzt nicht, sowie ich es tue. Bitte Victoria! Ich habe mich geändert. Du bist die erste der ich dies erzähle! Bitte!" flehte er und nahm mein Gesicht wieder in seine Hände.

Ich räusperte mich.

"I-Ich hasse dich nicht, Harry. Du bist ein guter Mensch, dass weiß ich. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Mutter und deine Schwester dich nicht vermissen. Bitte versprich mir...Gehe dort morgen hin. Ich begleite dich, aber tue das. Bitte." sagte ich und sah ihm in seine grünen Augen.

Er seufzte.

"Aber was ist wenn sie mich ignorieren. Was ist-"

"Es wird so nicht sein, Harry. Sie hassen dich nicht." unterbrach ich ihn und er nickte.

"Ich glaube wir sollten langsam schlafen." er lächelte leicht und wir machten uns fertig. Dann legten wir uns ins Bett und ich kuschelte mich an seine Brust.

"Schlaf gut, Engel." murmelte Harry und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Du auch." erwiderte ich und kurz darauf schlief ich ein.

The Way You Make Me Feel || Harry Styles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt