31: Bad

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Seit 2 Tagen wohnte ich wieder in meinem alten Haus. Mein Dad war für 1 Monat auf Geschäftsreise und ich hatte ja noch den Generalschlüssel. Mit Harry hatte ich kein einziges Wort gewechselt.

Seufzend ließ ich mich auf's Sofa fallen und starrte die Uhr an.

16:21 Uhr.

Was hättet ich sonst gemacht?

Ach ja, ich hatte da ja einen Freund der mir eine Waffe an den Kopf gehalten hatte.

Wieso tat er dies eigentlich?

War ich ihm den gar nichts wert?

Doch anstatt ihn zu hassen fühlte ich immer Schmetterlinge in meinem Bauch, wenn ich an den gelockten jungen Mann dachte, mit den grünen Augen, dem markanten Kinn und den Grübchen.

Wieso war ich auch gegangen?

Ich schüttelt den Kopf und zog mir warme Klamotten an. Der Herbst machte sich langsam bemerkbar.

Dann schlüpfte ich in meine Chucks und ging in den Park.

Die frische Luft tut gut und lüftete meinen Kopf ein wenig durch.

Meine Augen wanderten durch den Park und dann sah ich ihn.

Mein Körper wollte zu ihm rennen und ihn umarmen und küssen, doch mein Gehirn strebte sich dagegen.

Harry saß auf einer Bank. Das Gesicht in den Händen vergraben und seine Arme auf den Knien aufstützend.

Ungefähr 20 Meter lagen zwischen uns.

Er sah von der Seite nicht sonderlich gut aus. Ein wenig ungepflegt.

Plötzlich sah er auf und ich versteckte mich hinter einem Baum.

Ein Lachen ertönte und kurz darauf sagte eine Stimme: "Leider ein sehr schmaler Baum hinter dem du dich da versteckst."

Widerwillig musste ich feststellen, dass er vollkommen recht hatte.

Der Baum war eine Birke und die sind nicht sehr dick.

Grummelnd trat ich hervor und rannte erstmal in Harry hinein.

Danke! Das war ja jetzt wieder ein toller Auftritt.

Erst verstecke ich mich hinter einer Birke, die eindeutig zu klein ist und dann renne ich auch noch in Harry hinein.

"So sieht man sich wieder." er packte meine Hand damit ich vom Aufprall nicht umfiel.

Räuspernd stellte ich mich wieder gerade hin und strich mir meinen Pulli glatt.

"Hi." ich sah ihn das erste mal an.

Dunkle Augenringe bildeten sich um seine Augen und er hatte sich eindeutig nicht rasiert, da man überall kleine Bartstoppeln sah, doch ich musste zugeben, dass dies ihm stand.

"Wie gehts dir?" er nahm wieder einen guten Abstand zwischen uns ein und steckte seine Hände in die Jackentasche.

"Gut. Dir?"

"Gut."

"Aha."

Eine peinliche Stille entstand.

Keiner wusste so recht was er sagen könnte.

"Sicher dass du nicht wieder kommen willst?" murmelte Harry auf einmal und sah nervös auf seine Schuhe hinab.

"Harry...I-Ich weiß nicht so recht." mein Blick wich seinem aus und er seufzte.

"Ist ok. Ich kann dich verstehen. Wenn ich du wäre, würde ich auch nicht mit jemanden schlechten zusammen wohnen wollen."

Ok jetzt übertrieb er aber.

Doch als er dich umdrehte und gehen wollte, packte ich ihn an der Schulter.

"Du bist niemand schlechtes, Harry. Rede nicht so über dich."

Er drehte sich ruckartig um.

"Ich habe dir eine scheiß Waffe an den Kopf gehalten. Was ist daran bitte nicht schlecht?" schrie er und ich war froh, dass hier gerade niemand in der Nähe war.

"Ja es war natürlich nicht gut, aber du bist doch deswegen nicht gleich ein schlechter Mensch." erwiderte ich.

"Wie kannst du noch zu mir stehen?" murmelte er und seine Augen durchbohrten mich förmlich.

"Ich kenne dich schon länger. Du warst immer nett und lieb. Du bist kein schlechter Mensch."

Ich hatte ein schreckliches Gefühl.

Ich glaube es nannte sich Schuldgefühl.

Harry schwieg.

"I-Ich glaube ich muss los." verzweifelt sah ich mich um.

"Oh. Ja ok. Mach's gut." erwiderte er und ich drehte mich fluchtartig um und ließ Harry hinter mir stehen.

The Way You Make Me Feel || Harry Styles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt