- five -

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Ich stehe mit offenem Mund da und sehe, wie Matty und diese Amber vom Flaschendrehen es halbnackt miteinander treiben.

Als sie bemerken, dass ich im Raum bin, springt Matty von Amber runter. So schnell es geht, schlage ich die Tür zu und quetsche mich durch die ganzen Menschen, die den Gang blockieren. Ich kann nicht glauben, was ich da gerade gesehen habe. Matty und Amber? Beide sind doch mit Gemma befreundet. Und trotzdem schlafen sie miteinander? Ich wünschte, ich hätte es nicht gesehen. Was soll ich bitteschön Gemma sagen? Oder soll ich es ihr nicht sagen? Aber wenn sie herausfindet, dass ich das weiß, dann wird sie sauer auf mich sein und Streit mit meiner Mitbewohnerin kann ich überhaupt nicht gebrauchen. Ich denke an Mattys schockierten Gesichtsausdruck und wie entspannt Amber geblieben ist. So, als sei es das normalste auf der Welt und als würde sie das ständig erleben. Wenn mich jemand dabei erwischen würde, wie ich es mit einem Jungen halbnackt treibe, würde ich rot anlaufen und wahrscheinlich mit einer Decke um meinen Körper in die nächste Ecke rennen.

Als ich am Eingang bin, um frische Luft zu schnappen und mich vor Matty zu verstecken, packt mich jemand am Arm und zerrt mich nach draußen. Ich sehe in Mattys wütendes Gesicht.

Er lässt mich los und zischt: "Wehe, du verrätst Gemma, was du vorhin gesehen hast."

"Was sollte das denn?", frage ich.

"Das geht dich überhaupt nicht an. Halt dich da raus, ich mein's ernst.", warnt er. An seinem zornigen Blick erkenne ich, dass er es ernst meint.

"Du betrügst deine Freundin mit ihrer Freundin und ich soll die Klappe halten?", frage ich und lache sarkastisch auf, um ihm zu demonstrieren, wie lächerlich er sich verhält. Es interessiert mich nicht, dass ihn das provoziert, er hätte früher darüber nachdenken sollen.

"Du weißt nicht, was vor sich geht. Und wenn du es ihr verrätst, dann schwöre ich dir, dass ich dein Leben zur Hölle machen werde.", schreit er mich an.

Ich sehe ihn mittlerweile ängstlich an. "Okay.", nicke ich leicht.

"Was ist hier los?"

Ruckartig drehen Matty und ich uns um. George steht wie angewurzelt da und sieht uns überrascht an.

"Nichts.", murmelt Matty und läuft wieder hinein.

George sieht mich besorgt an. "Alles in Ordnung?"

Ich nicke leicht. "J.. ja. Alles in Ordnung."

"Warum hat er dich so angeschrien?", fragt er.

"Das ist jetzt nicht so wichtig.", antworte ich kopfschüttelnd. "Mir geht's gut, ehrlich." Ich will nicht, dass George sich unnötig Sorgen um mich macht. Schließlich ging es bei der Sache mit Matty nicht um einen Mord oder so. Aber eins weiß ich ganz genau. Matty wird seine Drohungen wahr machen, das habe ich an seinem Blick erkennen können.

"Du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen." George kommt einen Schritt näher und sieht mich ernst an. "Wenn Matty dir irgendwas getan hat, dann kann ich mal mit ihm reden. Auf mich hört er so gut wie immer."

"Nein, es ist schon in Ordnung.", lüge ich.

"Willst du wieder rein?"

Ich schüttle den Kopf. "Ich will jetzt ins Wohnheim."

"Ich kann dich bringen.", bietet George mir an.

"Ich will lieber laufen.", antworte ich dankend. George hat etwas getrunken. Es wäre aus dem Grund sowieso keine gute Idee, mit ihm zu fahren.

"Bist du dir sicher?", fragt er.

"Ich bin mir sicher.", antworte ich lächelnd.

Und schon mache ich mich auf den Weg nach Hause. Ich habe überhaupt keine Angst im Dunkeln. Ich bin nicht der Mensch, der die Nacht gruselig findet. Im Gegenteil. Meiner Meinung nach ist nachts alles anders. Es ist schön ruhig. Und die Menschen sind ehrlicher zueinander. Die Nacht stellt irgendwas magisches mit den Menschen an und genau das gefällt mir.

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt