kapitel 13

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"Viel Spaß.", verabschiede ich mich von Gemma, die vor Georges Autotür steht.

"Den werde ich haben.", grinst sie.

"Steig schon ein.", ruft Amber genervt von der Beifahrerseite.

"Es geht ja schon gut los.", rollt Gemma mit den Augen. "Du bist dir echt sicher, dass du nicht mitkommen willst?", sieht sie mich skeptisch an. Sie hat mich die ganze Zeit schon gefragt, ob ich mir das nicht anders überlegen möchte.

Ich sehe Amber an, die genervt im Auto sitzt und antworte fest entschlossen: "Mehr als das."

Gemma lacht, als sie meinen Blick bemerkt und antwortet genervt: "Jetzt verstehe ich dich."

"Bis dann.", verabschiede ich mich.

"Bis dann."

"Seid ihr alle startklar?", fragt George, nachdem er Gemmas Sachen im Kofferraum verstaut hat.

"Ja.", antwortet Gemma und steigt ins Auto.

"Also dann, wir sehen uns.", verabschiedet George sich von mir. "Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn irgendwas los ist.", versichert er mir.

"Ich weiß.", nicke ich lächelnd.

Wir umarmen uns, bis George sich von mir löst, ins Auto einsteigt und losfährt. Ich finde es echt lieb von ihm, dass er für mich da ist. Zumal ich hier noch niemanden so wirklich zum Reden habe, bis auf Gemma.

Heute Morgen habe ich mir verschiedene Redaktionen im Internet angeguckt und werde gleich zu einem Vorstellungsgespräch gehen. Zuerst will ich es bei den etwas kleineren versuchen, da meine Chancen, bei den etwas größeren genommen zu werden, nicht gerade groß sind. Schließlich bin ich noch Studentin und die nehmen sicherlich erfahrenere Leute.

Nachdem ich mich passend angezogen habe, mache ich mich schon gleich auf den Weg zu einer Redaktion. Unterwegs habe ich mir noch einen Kaffee geholt und Adam hat mich bedient. Wir haben uns kurz unterhalten. Er ist echt nett und studiert ebenfalls an derselben Uni wie ich. Im Café arbeitet er auch nur, um sein Studium finanzieren zu können. An freien Tagen versucht er seine Freundin, mit der er seit fast zwei Jahren zusammen ist, zu sehen, da sie etwas weiter weg studiert. Als er mir von ihr erzählt hat, strahlte er. Man hat ihm angesehen, wie sehr er seine Freundin liebt und das finde ich ziemlich süß. Ich hoffe, dass es zwischen den beiden weiterhin so gut läuft, weil Adam ein echt guter Mensch ist.

Ich habe mich doch für die beste Redaktion entschieden, da ich laut Adam meine Chancen nicht verspielen soll. Wer weiß? Was, wenn ich die Stelle bei einer schlechteren Redaktion bekommen würde und niemals erfahren würde, wie gut ich eigentlich bin.

Nun warte ich hier darauf, dass ich endlich aufgerufen werde. Aber irgendwie möchte die Zeit nicht vergehen und das macht mich nur noch nervöser. Meine Beine sind überkreuzt und mit den Fingern tippe ich auf mein Knie. Immer, wenn ich nervös bin, bin ich so zimperlich. Ich kann auch nicht mehr sitzen, aber wie komisch würde das kommen, wenn ich jetzt aufstehen würde und hin und her laufen würde? Vor allem, weil sonst jeder andere, der hier in dem Raum ist, ganz entspannt auf den Stühlen sitzt.

"Ms. Gilbert, Mr. Donovan erwartet sie bereits.", sagt die junge, blonde Sekretärin mit dem freundlichen Lächeln.

Ich nehme meine Unterlagen hole tief Luft, bevor ich an der Tür von Mr. Donovan anklopfe. Ich bin extrem nervös und hoffe wirklich sehr, dass das Gespräch gut verläuft.

"Herein.", höre ich eine tiefe Stimme.

Zitternd greift meine Hand die Klinke und ich drücke sie hinunter. Noch ein letztes Mal hole ich tief Luft und gehe dann hinein. Als ich meinen Chef sehe, kann ich meinen Augen nicht glauben. Ein gepflegter junger  Mann, wahrscheinlich ende zwanzig steht lächelnd vor mir. Er hat dunkelblondes Haar, die perfekt zu seinen blauen Augen passen. Für einen Moment frage ich mich, ob das nicht Kontaktlinsen sind.

"Guten Tag. Ich bin Elizabeth Gilbert und würde mich gerne für eine Stelle bei ihnen bewerben.", begrüße ich ihn und komme sofort zur Sache.

"Guten Tag, Ms. Gilbert. Setzen Sie sich.", sagt er und deutet auf den Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch.

Ohne zu zögern setze ich mich und schon fängt er auch an, mir ein paar Fragen zu stellen. Ich erzähle ihm, dass ich mal für die Schülerzeitung geschrieben habe und zeige ihm auch einige Artikel von mir, die ich extra eingepackt habe, um nicht zu unvorbereitet rüberzukommen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich erst seit ein paar Stunden beschlossen habe, dass ich hier mit dem Vorstellungsgespräch anfange.

"Ich bin beeindruckt.", sagt Mr. Donovan nickend. "Haben sie all diese Artikel verfasst, als sie sechzehn waren?", fragt er skeptisch.

"Nun ja.. ja. Einige habe ich auch mit siebzehn verfasst. Ist das denn so schlimm?", frage ich und mein Herz rast.

"Nein nein. Auf gar keinen Fall. Ich bin wirklich beeindruckt von ihrem Schreibstil.", versucht er mich zu beruhigen.

"Okay, gut.", antworte ich erleichtert. "Was heißt das jetzt eigentlich?", frage ich unsicher. Ich habe Angst, dass er so nett zu mir ist, weil er mir die Stelle nicht geben kann und er nicht zu fies sein möchte.

"Sie haben die Stelle, keine Frage.", antwortet er entschlossen.

Oh mein Gott. Es ist ein echt befreiendes Gefühl, zu wissen, dass meine Anstrenung nicht völlig umsonst war und ich mich richtig entschieden habe.

"Wow, danke.", sage ich.

"Ich bin froh, so eine Journalistin wie sie gefunden zu haben. Kommen sie am Montag in mein Büro und wir besprechen ihren Zeitplan und ihre Bezahlung.", lächelt er.

"Okay. Vielen dank.", sage ich und verabschiede mich von ihm.

Als ich die Redaktion verlasse, kann ich es immer noch nicht glauben, dass dies ab jetzt mein neuer Arbeitsplatz ist. Ich habe es wirklich geschafft.

Ich laufe noch ein wenig in der Stadt rum, bis es schon etwas dunker wird. Auf dem Weg zum Wohnheim laufe ich an einer Disco lang und frage mich, wie manche Leute in so knappen Sachen feiern können. Ich könnte das nicht, so locker wäre  ich einfach nicht.

Als ich etwas weiter laufe, kann ich meinen Augen nicht trauen. Ich kann nicht glauben, wer da in der Ecke steht. Meine Schritte beschleunigen sich und ich versuche unerkannt zu bleiben. Wie hat er mich hier nur gefunden?

"Rennst du vor mir weg?", höre ich ganz dicht hinter mir.

Ich laufe schneller, doch werde am meinem Arm nach hinten gezogen. Er packt mich fest an meinen Handgelenken und drückt mich fest so gegen die Wand, dass es schon fast weh tut.

[so, wie versprochen das nächste kapitel. :-) ich hoffe, es gefällt euch! tut mir leid für die rechtschreibfehler, ich habe schreckliche kopfschmerzen, aber ich wollte heute unbedingt updaten. xo]

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt