kapitel 20

957 30 5
                                    

Ich spüre die Röte in meinem Gesicht und wende mich von ihm ab, um mein Top aufzuheben. Hätte ich gewusst, dass es so weit kommt, hätte ich Matty nicht geküsst. Ich wäre noch nicht einmal mitgekommen.

Mir ist es peinlich, dass Matty mich so gesehen hat. Klar ist er auch oben ohne, aber ihm ist es bestimmt nicht so peinlich wie mir. Vor allem, weil er mit Sicherheit schon mit Mädchen, die definitiv größere Brüste haben, im Bett war.

Schnell ziehe ich mir das Top über, murmele "Tut mir leid, ich kann das nicht machen." und verlasse das Zimmer, ohne auf eine Antwort von ihm zu warten. Ich brauche ein wenig Abstand von ihm. Wäre er überhaupt so weit gegangen? Hätte er wirklich mit mir geschlafen, obwohl ich Gemmas Freundin bin? Hätte ich überhaupt mit ihm geschlafen? Eins weiß ich, der Gedanke mit ihm zu schlafen gefällt mir, obwohl es das nicht darf. Verdammt, was macht Matty nur mit mir?

Eins weiß ich mit Sicherheit: es wird definitiv peinlich, wenn wir uns demnächst über den Weg laufen. Aus dem Grund laufe ich etwas in diesem kleinen Ort rum, denn je beweglicher ich jetzt bin, desto unwahrscheinlicher ist es, dass wir uns sehen.

Wie konnte ich so dumm sein und mich trotzdem auf diesen Urlaub einlassen? Ich wusste, dass ich es bereuen würde, aber ich habe versucht, mir das Gegenteil einzureden.

Als ich an einer kleinen Gruppe von Jungs vorbei laufe, versuche ich deren Gepfeife zu ignorieren. Einer von ihnen ruft mir "Hey süße. Ich hab dich noch nie hier gesehen." hinterher, aber trotzdem laufe ich weiter. "Warum ignorierst du uns, süße?", fragt mich derselbe von vorhin. Er scheint jetzt nicht mehr ganz weit weg von mir zu sein, denn seine Stimme ist schon viel lauter als vorher.

"Ich kenne euch nicht.", sage ich, als ich mich umdrehe. Die Typen, die vor mir stehen, sind alle groß, muskulös und braun gebrannt. Wie in diesen High School-Filmen.

"Das können wir ganz schnell ändern.", grinst der Typ. Seine strahlend weißen Zähne kommen dadurch zum Vorschein. "Ich bin Liam. Und das sind James, Luke und Ryan." Er deutet auf seine Freunde, die ein mindestens genauso strahendes Lächeln haben wie er.

"Und ich bin nicht an euch interessiert.", rolle ich mit den Augen und drehe mich wieder um, um einen Abgang zu machen. Doch dieser Liam packt mich am Arm und dreht mich zu sich.

"Das sehe ich dir nicht an.", sagt er herausfordernd. Seine Hand drückt meinen Arm immer fester, bis es weh tut. Doch ich versuche den Schmerz zu unterdrücken.

"Lass sie los.", höre ich eine bekannte Stimme im Hintergrund rufen. Alle drehen sichauf Kommando um. Sara, das Mädchen vom Imbiss steht da.

"Was soll das?", fragt sie entsetzt, als sie auf uns zukommt. Sofort lässt er mich los. Sein Handabdruck ist deutlich auf meinem Arm zu erkennen.

"Wir wollten nur unseren Spaß haben. Aber wir gehen ja schon.", sagt er und hebt seine Hände schützend, woraufhin sie verschwinden.

"Ist alles in Ordnung?", fragt Sara besorgt.

"Ja, danke, dass du mir geholfen hast. Ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn du sie nicht aufgehalten hättest.", bedanke ich mich.

"Die hätten nicht viel gemacht. Liam und seine Gang können es einfach nicht leiden, wenn sie einen Korb kassieren."

"Also machen sie das öfter.", stelle ich fest.

"Das kommt drauf an. Aber darüber würde ich mir jetzt keinen Kopf machen. Komm, du solltest jetzt etwas Essen. Geht auf's Haus."

Wir laufen gemeinsam zum Imbiss. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht erwartet, dass Sara so nett ist. Ich dachte, weil sie mit Matty geschlafen hat, ist sie so eine wie Amber. Ich habe es insgeheim sogar gehofft, denn so wie es aussieht, mag Matty Amber nicht mehr.

"Was möchtest du essen?", fragt sie, als ich mich auf den Hocker setze.

"Hast du Fritten da?"

"Sicher.", antwortet sie und verschwindet auch schon.

Nach nur wenigen Minuten kommt sie mit einem großen Teller Fritten und einem Glas Wasser wieder.

"Lass es dir schmecken.", lächelt sie und stellt alles vor mir ab.

Als ich zu essen anfange, merke ich, wie hungrig ich eigentlich bin. Zuletzt habe ich heute Morgen etwas gegessen und jetzt ist es schon fast Abends.

"Hier bist du also.", sagt Matty plötzlich und kommt auf mich zu. "Ich hab überall nach dir gesucht."

Am liebsten würde ich Matty nie wieder sehen. Vor allem, weil ich weiß, dass er bestimmt daran denken muss, was vorhin passiert ist.

"Ich bin erst seit gerade eben hier.", antworte ich.

"Wir sollten reden.", flüstert er mir ins Ohr. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit. Will er mir sagen, dass ich überhaupt nicht in sein Beuteschema passe, weil meine Oberweite nicht so toll geformt ist wie die der Mädchen, mit denen er geschlafen hat und dass es ein Fehler war? Und warum sucht er nach mir? Macht er sich etwa Sorgen um mich? Oder habe ich einfach nur sein Ego verletzt?

"Okay.", nicke ich. "Lass mich eben aufessen."

Auch wenn mir der Appetit vergangen ist, versuche ich es mir nicht anmerken zu lassen. Er soll nicht wissen, was für eine Wirkung er auf mich hat.

Nachdem ich aufgegessen habe, verlassen wir den Imbiss. Ich bin froh, dass Matty ein T-Shirt und eine Hose anhat, denn wenn er weiterhin oben ohne herumgelaufen wäre, hätte ich mich bestimmt nicht beherrschen können.

"Schieß los.", sage ich, als wir das Zimmer betreten.

"Warum bist du auf einmal abgehauen?", fragt er und sieht mich dabei eindringlich an.

"Das fragst du mich ernsthaft? Vielleicht, weil ich nicht mit jedem schlafe, der mir über den Weg läuft.", sage ich ein wenig laut.

"Wer hat denn gesagt, dass ich mit dir schlafen wollte?", lacht er leise auf. Autsch. Das tat jetzt irgendwie weh.

"Warum fragst du dann?", zucke ich mit den Schultern.

Er holt tief Luft, sagt dann aber nichts. Aus Matty werde ich wohl nie schlau. Und trotzdem habe ich dieses dringende Bedürfnis, Sachen aus ihm herauszuquetschen, um mehr über ihn zu erfahren.

"Lass uns das einfach vergessen.", sagt er dann schließlich.

"Nichts lieber als das."

Als ich an ihm vorbeilaufe, um nicht noch länger mit ihm in einem Raum zu sein, packt Matty mich am Arm und sieht mich eindringlich an. "Du weißt, wie ich das meine." Seine Stimme ist sanft.

"Nein, Matty. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, wie du das meinst. Und weißt du was? Ich habe keine Lust auf deine Stimmungsschwankungen.", schreie ich ihn an.

"Du bist doch diejenige, die heute Nachmittag abgehauen ist.", schreit er in genauso lautem Ton wie ich.

"Meinst du, ich war darauf vorbereitet?"

"Woher hätte ich das denn wissen sollen? Schließlich warst du auch mit Alex zusammen, da dachte ich, du wärst zu allem bereit.", schreit er mich an.

Meine Augen weiten sich. Ich versuche meine Wut zu unterdrücken, denn im Moment möchte ich ihn für diese Aussage ohrfeigen. "Du Schwein.", sage ich leise. Eine Träne läuft meine Wange hinunter.

// tut mir leid, dass das kapitel nicht ganz so toll geworden ist.. trotzdem wünsche ich euch viel spaß. es kann sein, dass ich morgen oder übermorgen schon updaten werde, da ich nächste woche samstag für drei wochen im urlaub bin und bis dahin ein wenig vorankommen möchte. btw die band 'bad suns' haben heute ihr album 'language & perspective' herausgebracht und es ist echt gut, ihr solltet da mal reinhören. :) x

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt