kapitel 18

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"Warum solltest du mit mir von hier abhauen wollen?", frage ich unsicher.

"Weil ich nicht glaube, dass wir Alex so schnell loswerden. Du brauchst etwas Pause von ihm und seien wir mal ehrlich: wir können die letzten Tage, die wir nicht zur Uni müssen, lieber damit verbringen, Spaß zu haben, anstatt uns vor Alex in der Wohnung zu verstecken.", antwortet er und kommt ein paar Schritte auf mich zu.

Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist, mit Matty alleine wegzufahren. Vor allem, wenn man bedenkt, was heute Nacht passiert ist. Und hat er da gerade von Spaß geredet? Ich denke mal eher, dass das peinlich werden würde, wenn wir gemeinsam wegfahren würden.

"Wo würdest du denn hinwollen?", frage ich.

"Wir könnten an den See. Oder willst du irgendwo anders hin?"

"Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist, einfach so wegzufahren.", sage ich zögernd.

"Wieso nicht? Die anderen sind Campen und du hast sicherlich nichts zu tun.", versucht er mich zu überreden. "Oh. Das liegt wahrscheinlich an dem Kuss." Jap. Er kann defiitiv meine Gedanken lesen. Aber das ist nicht der einzige Grund. Er hat mich die letzten Tage so schlecht behandelt, dass wir uns auch in die Haare kriegen werden, wenn wir einfach so wegfahren würden. Ich weiß, dass es da keinen Weg dran vorbei gibt.

"Du kannst ja alleine gehen.", sage ich und wünschte mir, ich hätte das nicht gesagt. Ich will ein wenig Zeit mit Matty verbringen, keine Ahnung, wieso.

"Allein habe ich auch keinen Bock.", sagt er. "Also?" Er sieht mich abwartend an.

"Also gut.", lasse ich mich überreden. Ich denke, Matty hat Recht. Ein Wochenende woanders zu verbringen wird sicherlich nicht schaden. Auch, wenn wir uns definitiv in die Haare kriegen werden, werden wir hoffentlich auch einige unserer Probeme bewältigen.

"Dann mache ich mich eben schnell fertig.", sagt er und verschwindet im Bad.

Fertig angezogen gibt Matty mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen soll. Wir gehen aus dem Haus und steigen in das Auto.

"Können wir nochmal zum Wohnheim? Ich brauche definitiv neue Klamotten.", frage ich.

"Wenn du dich beeilst.", antwortet er und fährt auch schon los.

Kurze Zeit später sind wir auch schon da. Schnell ziehe ich mir ein schwarzes Kleid an, das bis zu den Knien geht, da mir eine Hose im Moment zu unbequem wäre. Da ich nicht weiß, wie lange wir weg sein werden, packe ich sicherheitshalber Kleidung zum Wechseln ein.

Als ich wieder zurück bin, läuft Diane Young von Vampire Weekend.

"Es gibt doch nichts besseres, als gute Musik während einer langen Autofahrt.", sagt Matty und setzt seine Sonnenbrille auf.

"Wohin gehen wir denn jetzt genau?", frage ich kurz nachdem er losgefahren ist.

"Ich kenn da so 'nen Platz, der ist zwei Stunden von hier entfernt. Wir mieten uns einfach ein Motel und übernachten da.", antwortet er. "In getrennten Betten, versteht sich.", stellt er klar.

"Gut.", sage ich. Ich muss zugeben, dass mir der Gedanke, mit Matty in einem Bett zu schlafen, wirklich gefällt. Aber das sollte ich mir aus dem Kopf schlagen, zumal er nichts für mich ist und sowas viel zu intim wäre, selbst wenn wir nicht miteinander schlafen würden.

Nach nur zwei Stunden sind wir auch schon da. Die ganze Fahrt über habe ich versucht, Matty nicht anzusehen, was mir ziemlich schwer gefallen ist, weil er sich einige Male mit der Hand durch die Locken gefahren ist, was extrem gut aussah. Verdammt, was stellt er nur mit mir an?

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt