kapitel 45

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Ich ziehe meinen weißen Wollpullover an und kämme meine Haare durch. Nachdem ich mich geschminkt habe, betrachte ich das fertige Ergebnis im Spiegel.

Als Seth mir versichert hat, dass unser Vater nicht mit uns Weihnachten feiert und ich Matty mitbringen dürfte, wollte ich seinen Lieblingsfeiertag mit ihm verbringen. So viele Feiertage konnte ich mit meinem Bruder nicht verbringen, da wäre es eine Schande, wenn ich heute nicht auftauchen  würde.

Es klingelt an der Tür. Das muss bestimmt Matty sein. Schnell schaue ich noch ein letztes Mal in den Spiegel. Da ich akzeptabel aussehe, kann ich los. Ich ziehe noch meine Jacke an und gehe runter, wo Matty auch schon auf mich wartet. Seine Kleidung pechschwarz wie immer.

Nach unserer langen Begrüßung steigen wir ins Auto und fahren los.

"Ich wollte morgen zu meinem Dad und Louis fahren und fragen, ob du mit möchtest. Es würde die zwei echt freuen.", lädt Matty mich ein.

Ohne lange zu überlegen antworte ich: "Klar." Es freut mich, dass Matty mir seinen kleinen Bruder, von dem er mir schon eine Menge erzählt hat und seinen Vater vorstellen möchte. Hätte mir früher jemand erzählt, dass es zwischen Matty und mir so ernst wird, hätte ich nur gelacht. "Aber ich kenne die zwei gar nicht, ich weiß nicht, was ich ihnen schenken soll.", gerate ich leicht in Panik.

Matty lacht leise auf. "Keine Sorge, die zwei erwarten nichts."

"Das wäre aber ein wenig unhöflich.. Hätte ich gewusst, dass..", beginne ich, doch Matty unterbricht mich. "Das war eine spontane Idee der beiden, die werden's schon verstehen."

Trotzdem ist da dieses unwohle Gefühl. Ich kann doch nicht mit leeren Händen bei ihnen auftauchen.. Ich werde morgen früh wohl backen müssen.
 

Nach kurzer Zeit sind wir da. Seth und Summer empfangen uns willkommend an ihrer Haustür. Der Flur und selbst das Wohnzimmer sind geschmückt. In der Ecke steht ein Weihnachtsbaum. Aus der Küche rieche ich ganz viel Essen. Vor allem Süßspeisen und Truthan.

Auf dem Sessel sitzt diese rothaarige Jess, die wir an meinem Geburtstag gesehen haben. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie sie versucht hat, Matty anzuflirten. Ich bin nicht wütend auf sie, sondern nur sauer. Zwar kenne ich sie kein Stück, aber die Sache, dass sie Matty so angemacht hat, gefällt mir immer noch nicht.

Ich zwinge mir ein Lächeln auf und begrüße sie. Sie mustert Matty und mich von Kopf bis Fuß, lächelt dann aber auch. "Hey." Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein falsches Lächeln ist.

Matty und ich setzen uns auf's Sofa. Seth und Summer betreten das Wohnzimmer und setzen sich auf das andere Sofa, das rechtwinkelig zu unserem steht.

Wir reden eine Weile über alles Mögliche. Jess hat immer wieder komische Anmerkungen gemacht, die ich ignoriert habe. Sie ist einfach nur unhöflich, aber heute ist Heiligabend, zumindest heute sollte ich sie nicht anmachen.

Seth und Summer verschwinden in die Küche, um den Tisch fertig zu decken. Ich habe denen meine Hilfe angeboten, doch sie wollten nicht.

"Also. Wie lange seid ihr zwei schon zusammen?", fragt Jess und lehnt sich ein wenig nach vorn.

"Zwei Monate. Wieso fragst du?", frage ich.

Jess hat ein Grinsen auf dem Gesicht und sieht Matty an, der ihren Blick nicht erwidert. "Hast du es ihr schon erzählt?"

Ich sehe Matty verwirrt an. "Was erzählt?" Ich weiß, dass Matty mir etwas verheimlicht. "Matty?", frage ich ängstlich und sauer zu gleich. "Was sollst du mir erzählt haben."

Jess lacht los. Ich sehe sie wütend an. "Süß. War dein kleiner Freund zu feige?"

Matty sieht mich ängstlich an.

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt