kapitel 12

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Effys POV:

Ich liege auf dem Boden und habe meine Arme um meinen Bauch gelegt. Als Matty mir mit seinem Ellebogen in meinen Bauch gerammt hat, dachte ich ernsthaft, es würde etwas schreckliches passieren. Ich bin wieder aufs Zimmer gegangen, weil ich Gemma nicht alleine lassen wollte. Ich war mir sicher, dass Matty etwas anstellen würde. Und meine Befürchtung hat sich bestätigt und genau  deswegen liege ich auf dem Boden.

Mein Bauch tut so schrecklich weh, zwar nicht so sehr wie in dem Moment, als er mich mit seinem Ellebogen weggeschubst hat, aber trotzdem ist der Schmerz noch sehr stark.

"Das wollte ich nicht.", höre ich ihn flüstern. Ich sehe ihn nicht an, weil meine Schmerzen noch zu groß sind.

"Bist du völlig verrückt geworden?", fragt Gemma. "Verschwinde. Du verursachst nur Ärger.", brüllt sie.

"Tut mir leid.", murmelt Matty. Ich höre Schritte, die sich entfernen.

"Geht es dir gut?", fragt Gemma und hat sich über mich gebeugt. Sie sieht besorgt aus.

"Ja.", lüge ich. "Alles bestens."

Ich stütze mich an meinen Ellebogen ab und stehe auf. Dieser Tyler liegt immer noch auf dem Boden. An seinen Augen und seiner Unterlippe sprudelt das Blut förmlich heraus.

"Ist mit dir alles in Ordnung?", fragt Gemma und ist zu Tyler gewandt.

Er gibt komische Geräusche von sich und grinst auf einmal. "Alles bestens, Babe."

"Das ist nicht lustig. Und nenn mich nicht so.", meint Gemma ernst.

Ich lege mich in mein Bett und frage mich, was für einen Grund Matty gehabt haben könnte, um Tyler so brutal zusammen zu schlagen und ob es Absicht war, mir so weh zu tun. Er mag mich zwar nicht, aber würde er ernsthat einem Mädchen körperlich weh tun? Ich denke nicht. Er hat mich einfach nicht gesehen, auch wenn ich mehrmals seinen Namen gerufen habe und ihm befohlen habe, aufzuhören.

"Ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist.", sagt Gemma kopfschüttelnd, nachdem Tyler das Zimmer verlassen hat. "Er hat dir sicherlich nicht absichtlich weh getan."

"Nein, bestimmt nicht.", stimme ich ihr zu.

"Es ist einfach nur schrecklich, wie er sich verhält. Wie konnte ich mit so einem nur zusammen gewesen sein?"

"Gemma, du konntest all das nicht ahnen.", versuche ich sie zu beruhigen. "Ich habe dir das schonmal gesagt."

"Ja, aber..", beginnt sie.

"Kein aber. Du warst mit ihm zusammen und jetzt ist er Vergangenheit. Lass ihn hinter dir. Blick nach vorn. Morgen hast du ein Date mit einem gutaussehenden Typen, der nebenbei auch noch älter ist.", versuche ich sie aufzumuntern.

"Matty ist  auch älter.", sagt sie und verzieht ihr Gesicht.

"Hör auf, Jake mit Matty zu vergeichen.", sage ich. "Ansonsten wirst du nie jemand anderes in dein Leben lassen können."

"Ich werd's versuchen.", sagt sie. "Trotzdem brauche ich Tipps, wie ich mich bei einem Date zu verhalten habe."

"Ich denke, du solltest einfach nur das tun, was er auch tut. Geh nicht zu weit mit ihm. Ein Gute-Nacht-Kuss darf gerade noch drin sein.", sage ich grinsend. Wer hätte gedacht, dass ich Gemma Tipps zum Dating gebe, obwohl sie erstens viel hübscher ist als ich und eigentlich mehr Erfahrung darin haben sollte und ich zweitens selbst noch nie ein Date hatte.

"Das ist ja langweilig.", sagt sie und verzieht das Gesicht.

"Tja.", zucke ich mit den Schultern. "Da kann ich leider nichts gegen machen."

"Und wenn er mehr will als nur einen Gute-Nacht-Kuss?", fragt sie.

"Keine Ahnung, das ist deine Entscheidung. Ich mische mich jetzt bestimmt nicht in dein Sexleben ein.", antworte ich lachend.

"Danke.", nickt sie zufrieden.


"Tut dein Magen noch weh?", fragt sie nach einer Weile und deutet mit ihrem Finger auf meinen Bauch.

"Nein, es geht wieder.", antworte ich und meine es auch so. Der Schmerz hat nicht so lange angehalten. Viel eher schmerzt es, nicht genau zu wissen, ob Matty mir mit Absicht weh getan hat. "Was wollte denn dieser Tyler hier?", frage ich.

"Er wollte einfach nur reden. Er und ich kennen uns schon länger. Aber Matty hatte immer etwas gegen ihn, was ich überhaupt nicht verstehe. Tyler hat ihm nie etwas getan.", antwortet sie.

"Oh.", antworte ich. Zu mir hat er gesagt, dass Tyler immer versucht, ihn zu provozieren. Aber das möchte ich Gemma nicht sagen. Vielleicht weiß sie es ja schon und sie sieht es etwas lockerer.

"Wie auch immer. Ich möchte nicht mehr über Matty reden.", sagt sie. "Ich habe es satt."

"Alles klar.", nicke ich.

"Und danke, dass du Matty versucht hast, davon abzuhalten, Tyler umzubringen. Ihm bei sowas zuzusehen ist schrecklich.", sagt sie und schaut runter.

"Ich konnte dich nicht mit den zwei Jungs alleine lassen.", antworte ich.

"Danke.", bedankt sie sich erneut.

"Und? Freust du dich schon auf den Unterricht?", frage ich, um sie etwas abzulenken. Wenn es darum geht, ein neues Thema zu starten, bin ich eine extreme Niete. Genauso im Smalltalk. Von daher lerne ich nicht so viele neue Leute kennen. Die Menschen lerne ich immer auf dramatische Art und Weise kennen und wenn sie in meinem Leben sind, machen sie nur noch mehr Ärger.

"Ja, ich bin froh, wenn ich endlich ein wenig Ablenkung bekomme.", antwortet sie. "Ich hoffe, meine Proffessoren sind nett."

"Das hoffe ich auch.", stimme ich ihr zu.

"Bist du dir eigentlich sicher, dass du nicht mit zum Campen kommen willst?", fragt sie.

"Ich bin mir mehr als sicher.", antworte ich entschlossen.

"Okay.", nickt sie. "Ich hoffe, du kommst allein zurecht."

"Ja sicher. Ich bin ja schließlich kein Kleinkind mehr.", grinse ich. Und ich war die letzten zwei Jahre schon irgendwie auf mich allein gestellt.

Spätestens am Wochenende muss ich mich um einen Job kümmern, schließlich geht so langsam mein Geld aus. Dabei muss ich noch für dieses Zimmer, die kommenden Semester, Essen und Trinken und andere Kleinigkeiten bezahlen.




[ich wünsche euch allen einen schönen 1. juni. für die, die es nicht wissen: der tag war der grund, weshalb the 1975 auf ihren bandnamen gekommen sind. und es tut mir leid, dass dieses kapitel nicht so spektakulär ist. dafür versuche ich morgen oder so ein weiteres kapitel zu posten. xo]

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt