kapitel 9

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"Wo ist Gemma?", fragt George, als ich einsteige.

"Sie möchte dort noch etwas sitzen bleiben.", antworte ich.

"Willst du solange auf sie warten?", fragt er.

"Ich weiß nicht, wie sie sonst zurück kommen soll.", zucke ich mit den Schultern. "Also nur, wenn das für dich kein Problem ist.", füge ich hinzu, um klarzustellen, dass er ruhig gehen kann, wenn er nicht mehr warten möchte. Schließlich ist Gemmas Problem nicht gleich sein Problem. Und meins ebenso wenig, aber ich möchte, dass es ihr gut geht. Außerdem hänge ich da irgendwie mit drin. Toll, Effy. Du bist gerade mal einen Tag in London und schon gibt es Probleme. Wie sollte es auch anders sein? Ich bin ein Chaos-Magnet.

"Ach quatsch. Ich bin lieber mit dir hier, als mit den anderen auf der Party. Es ist nicht gesund, jedes Wochenende so zu verbringen.", lächelt er.

"Verständlich. Ich habe gerade mal zwei Nächte auf diesen Partys verbracht und habe schon die Nase voll.", lache ich leise.

"Weswegen hat Matty dich denn gestern angeschrien?", fragt George, als er sich beruhigt hat.

Dieses Mal entscheide ich mich dafür, ihm davon zu erzählen. Es ist doch sowieso kein Geheimnis mehr, dass Matty und Amber miteinander geschlafen haben. "Ich habe ihn und Amber dabei erwischt, wie sie in Unterwäsche miteinander rumgemacht haben. Matty wollte nicht, dass ich Gemma etwas davon erzähle."

"Und wie hat sie es dann erfahren?"

"Von Matty. Gemma ist in unser Zimmer gekommen, als Matty sich für die Drohung bei mir entschuldigt hat.", antworte ich.

"Warte, was für eine Drohung?" George zieht die Augenbrauen zusammen.

"Es ist nichts Schlimmes, keine Sorge.", beruhige ich ihn.

"Matty weiß echt nicht, wie er sich zu verhalten hat, seitdem..", beginnt George und bricht dann ab.

"Seitdem was?", frage ich. Ich weiß, dass mich das nichts angeht, aber ich möchte genaueres über Matty wissen. Er ist wirklich komisch zu mir und ich möchte wissen, womit das zu tun hat.

"Seitdem seine Eltern sich vor zwei Jahren getrennt haben.", beendet George den Satz.

Ich verstehe nicht, warum Matty sich deswegen so verhalten sollte. Andererseits meinte er auch, er kenne Alex. Dabei habe ich Matty gestern zum ersten Mal in meinem Leben gesehen. Woher soll er dann wissen, wer ich bin?

"Oh.", sage ich nur.

Auf einmal vibriert mein Handy.. Eine Nachricht von Gemma erscheint auf meinem Display.

*Ihr könnt schon gehen, ich werde später laufen.*, schreibt sie.

Na toll. Es ist schon kurz vor eins und Gemma will ernsthaft alleine zurück laufen. Ich weiß nicht, ob ich nicht doch lieber auf sie warten soll, entscheide mich dann aber doch dagegen.

"Kannst du mich ins Wohnheim fahren?", frage ich George.

"Klar.", nickt er, als er den Wagen startet und losfährt.

Da keiner von uns etwas sagt, entscheide ich mich, schonmal meinen Schlüssel herauszukramen, damit die Stille nicht peinlich ist. Doch ich finde meinen Schlüssel nirgends. Ich suche jeden Zentimeter meiner Tasche gleich mehrmals ab, doch dieser verdammte Schlüssel will einfach nicht auftauchen. Oh nein. Mir fällt ein, dass ich mich darauf verlassen habe, dass Gemma ihren Schlüssel einpackt und wir sowieso gemeinsam zurück wollten. Die Nacht wird ja immer toller und toller.

"Mist.", fluche ich leise.

"Hast du was gesagt?", fragt George.

"Nein. Ich habe nur meinen Schlüssel vergessen. Jetzt weiß ich nicht, wie ich in unser Zimmer kommen soll.", antworte ich.

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt