kapitel 52

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"John.", sage ich. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, als ich den zuckersüßen Jungen mit den langen braunen Haaren vor mir stehen sehe. Er war mein bester Freund in der Grundschule. Nach der Zeit haben wir uns voneinander immer mehr entfernt, was echt schade ist, aber wir hatten nie einen schlechten Draht zueinander.

"Was führt dich denn hierher?", fragt er. "Du hast dich  lange nicht mehr blicken lassen."

Er setzt sich auf den freien Platz neben mir.

"Ich studiere jetzt in London. Eigentlich wollte ich meine Mutter besuchen, aber es ist nicht so gelaufen wie erwünscht.", seufze ich.

"Was ist passiert?", fragt er.

"Nur der übliche Mist.", antworte ich schulterzuckend. "Ihr Freund und ich verstehen uns nicht sonderlich gut. Und da ich kein Bett mehr habe, weil er aus meinem Zimmer ein Fitnesszimmer gemacht hat, suche ich ein Motel."

"Ich hätte noch ein Schlafsofa zur Verfügung.", schlägt er vor. "Also nur wenn du willst. Du sollst nicht in so einem Drecksmotel schlafen. Bei mir gibt's sogar leckeres Essen." John hat sich wirklich kein Stück  verändert. Er ist immer noch wie ein Engel. Er sieht nicht nur so aus, er verhält sich auch wie einer.

"Danke.", sage ich und lächle. "Aber ich würde dir nur zur Last fallen. Außerdem bleibe ich hier nur ein paar Tage, also.."

"Ich bestehe darauf.", schneidet er mir das Wort ab und lächelt sein zuckersüßes Engelslächeln, das wirklich für jeden ansteckend ist.

Er steht auf und sagt: "Komm." Ich stehe ebenfalls auf. Als ich nach meinem Koffer greifen will, kommt mir John zuvor. "Ich mach das."

"Wow, du bist ja ein richtiger Gentleman.", sage ich.

"Ich will mich nur einschleimen, vielleicht krieg ich ja aus dir heraus, aus welchem Grund du nicht zurück nach London willst."

Ich lache, was John ebenfalls zum Lachen bringt. Er hat etwas, was sofort gute Laune verbeitet. Ich sag ja, er ist ein Engel.

"Ich habe mich von meinem Freund getrennt und brauche ein wenig Abstand. Okay nein, er hat sich von mir getrennt. Ach, das ist irgendwie komisch. Ich will dich auch nicht mit meinen Problemen belasten, schließlich lässt du mich bei dir für ein paar Tage wohnen.", antworte ich. Ich hab das Gefühl, ich kann John alles erzählen. Er ist der typische Zuhörer. Aber er verdient es, dass man ihm auch zuhört.

"Wie meinst du das?", fragt er.

"Ich habe in einer Nacht herausgefunden, dass er mir zwei ganz große Sachen verheimlicht.", antworte ich. "Als ich das eine erfahren hab, hat er sich von mir getrennt, damit er mir nicht zur Last fällt. Als ich das andere erfahren hab, wollte ich nicht mehr zu ihm zurück.", antworte ich. Es fällt mir schwer, ihm die Geschichte zu erzählen, da ich nicht daran denken möchte.

"Und jetzt gehst du ihm aus dem Weg.", schlussfolgert John.

"Ich gehe ihm nicht aus dem Weg.", widerspreche ich ihm.

"Doch, das tust du. Ich weiß zwar nicht, was passiert ist, aber ich weiß, dass das nicht besser wird, wenn du davor wegrennst."

"Ich brauche einfach nur Zeit für mich.", antworte ich.

Mattys POV:

Wo kann Eff nur sein? Sie geht weder an ihr Handy, noch antwortet sie auf meine Nachrichten. Selbst bei George geht sie nicht ran. Ich wollte sie nicht verscheuchen. Wenn jemand abhauen sollte, dann ich und nicht sie. Sie hat es verdient, sich ein gutes Leben aufzubauen.

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt