kapitel 39

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Ich kann meinen Augen nicht glauben. Ich hoffe einfach nur, dass das ein Traum ist oder Matty einen Zwillingsbruder hat, von dem ich nichts weiß. Meine Kehle ist zugeschnürt. Mir bleibt die Luft weg. Die Tränen sind auf dem Weg nach oben.

Wie kann Matty mir das nur antun? Wie kann Matty mit dieser Elena vom letzten Mal rummachen und sich noch nicht einmal bei mir melden? Ganz einfach, er empfindet nichts für mich. Die Geschichte, die er sich ausgedacht hat, von wegen er sei verliebt in mich.. Wie konnte ich ihm das nur abkaufen? Es war doch von Anfang an klar, dass Matty nichts von mir wollen würde. Doch jetzt ist es zu spät. Ich liebe ihn, aber er macht mit dieser perfekten Brünetten mit dem engen Kleid, die ihre Kurven betont, rum.

"Alles in Ordnung?", fragt Kelly.

Matty löst sich von Elena. Unsere Blicke treffen sich. Ich spüre ebenfalls Elenas Blick auf mir. Aber ich kann einfach nur Matty ansehen und den Kopf schütteln. Ich bin entsetzt, enttäuscht, sprachlos. Es fühlt sich so an, als hätte mir man mein Herz herausgerissen. Ich bin so naiv.

Mattys Blick fühlt sich ertappt. Das erkennt man an seinem Gesichtsausdruck. Ich kanns einfach nicht glauben.

Schnell stehe ich auf und renne nach draußen. Tränen befeuchten meine Wangen.

Wenn Liebe sich so schrecklich anfühlt, dann möchte ich das Gefühl für immer ausschalten.

Ich lasse mich in einer ruhigen Ecke nieder. Meine Beine sind einfach zu schwach. War es ein Fehler, hierher zu kommen? Oder doch gut, weil ich endlich Mattys wahres Gesicht gesehen hab? Eins steht fest, es hat mich auf jeden Fall enttäuscht.

"Effy.", höre ich Kellys Stimme rufen.

Ich bin zu schwach, um ihr zu antworten. Was stellt Matty nur mit mir an? Wann habe ich entschieden, mein Leben von jemandem abhängig zu machen?

"Hey, was ist denn los?", fragt sie sanft und bückt sich zu mir runter.

Ich wische meine Tränen weg und sehe sie an. "Nichts. Komm, lass uns reingehen."

So schwer es auch sein mag, ich werde es Matty heimzahlen. Er kommt nicht so leicht davon. Nicht so, wie er mich verletzt und hintergangen hat. Wenn ich jetzt Schwäche zeige, gewinnt er. Das kann ich nicht zulassen.

"Du kannst ruhig mit mir reden.", sagt Kelly mitfühlend und steht mit mir auf.

"Danke.", sage ich.

Wir gehen zur Toilette, damit ich mein Make Up auffrischen kann. Das Gute an wasserfester Wimperntusche: man muss sich keine Sorgen machen, nachdem man geweint hat.

Als ich zufrieden bin und auch Kelly sich aufgefrischt hat, gehen wir auf die Tanzfläche und werden von zwei Typen angetanzt.

Der Blonde und ich tanzen ganz emg beieinander. Seine Hände wandern zu meinen Hüften. Normalerweise würde ich mich unwohl fühlen, aber ich lasse mich einfach von dem Takt der Musik führen.

"Ich bin James.", schreit der Typ mir ins Ohr.

"Effy.", antworte ich.

"Schöner Name. Studierst du auch in London?"

"Ja.", antworte ich.

"Wir sollten in mein Wohnheim gehen, mein Mitbewohner ist übers Wochenende weg.", schlägt er vor.

"Ich kann nicht, ich bin mit meiner Freundin hier." Ich drehe mich um, um ihm Kelly zu zeigen, doch sie ist nirgends zu sehen. Verwirrt sehe ich James an.

"Sieht wohl so aus, als würden wir bei mir im Wohnheim eine kleine Party feiern.", grinst er.

Ich grinse ebenfalls, um mir nicht anmerken zu lassen, wie umangenehm die Situation für mich ist. Ich werde garantiert nicht mit ihm rummachen, ich kenne ihn kaum.

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt