kapitel 21

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"Shit.", sagt Matty. Die Reue sieht man ihm an. "Tut mir leid." Er lässt meinen Arm los und sieht mich nicht an.

Eine Entschuldigung macht das auch nicht wieder besser. Er hat die Worte ausgesprochen und sicherlich auch so gemeint.

"Weißt du Matty..", beginne ich, nachdem ich mich aufgerappelt habe. "Ich war gerade dabei, die schlechten Zeiten mit Alex zu vergessen. Und dann kommst du und behauptest sowas. Aber dass du jemanden verletzen kannst, weiß ich ja schon. Ich gehe mir jetzt ein neues Zimmer buchen, bevor wir uns hier noch gegenseitig umbringen."

"Bleib hier.", sagt er leise, als ich mich erneut auf den Weg machen will und nimmt meine Hand, um mich aufzuhalten.

"Dann nenn mir einen Grund.", sage ich und ziehe meine Hand aus seiner.

"Ich will, dass du hier bleibst.", antwortet er sanft. Sein Blick ist verletzt. Bei seinen Worten macht mein Herz einen Satz.

"Das kannst du nicht tun.", schüttle ich mit dem Kopf.

"Was?", fragt Matty neugierig.

"Du kannst nicht einfach irgendwas nettes sagen, damit ich das tue, was du willst, nur um mich dann wieder zu verletzen."

"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen.", sagt er leise.

Ich gebe nach, weil ich nicht anders kann. Insgeheim hatte ich gehofft, er würde mich aufhalten und sich bei mir entschuldigen.

"Okay.", zucke ich mit den Schultern, als sei nichts gewesen. Ich weiß, dass ich es bereuen werde.

Sichtlich überrascht darüber, sagt er: "Gut."

"Da wir uns jetzt hoffentlich besser verstehen.. wie wär's, wenn wir auf einen Rummelplatz gehen? Ich habe hier ganz in der Nähe einen gesehen.", schlage ich vor.

Matty zieht eine Augenbraue hoch. "Das soll doch ein Witz sein."

Ernst schüttle ich den Kopf. "Wir haben bis jetzt nichts gemacht, was Spaß macht."

"Also gut.", antwortet er. "Wenn du mich dahin führst."

Wir gehen aus unserem Zimmer. Matty nimmt meine Hand in seine, woraufhin ich kurz aufschrecke. Wenn es gehen würde, dann wäre mein Herz schon längst aus meinem Körper gesprungen. Als Matty gemerkt hat, dass ich kurz meine Hand wegziehen wollte, hält er sie nur noch fester fest. Seine Hand ist im Gegensatz zu meiner warm. Ich hatte schon immer kalte Hände, was mich bis heute wahnsinnig nervt.

"Du sollst mich doch dahin führen.", grinst Matty und deutet damit indirekt auf unser Händchenhalten hin.

Es ist echt unglaublich, was Matty mit mir anstellt. Neben Matty ist Alex der einzige, mit dem ich Händchen gehalten habe. Aber noch nie hatte ich bei ihm so ein Gefühl wie bei Matty. Nicht ein einziges Mal in den zwei Jahren.

Kurze Zeit später kommen wir an dem Rummelplatz an. Da schon die Sonne untergeht, ist fast keiner mehr da. Es hängen hier nur ein paar Jugendliche rum.

"Also gut. Wo willst du drauf?", fragt er.

"Vielleicht auf etwas, was nicht ganz so hoch ist.", sage ich, als ich die Achterbahn und das Riesenrad sehe.

"Wieso? Hast du etwa Höhenangst?"

Ich nicke leicht.

"Auf dem Riesenrad passiert dir schon nichts.", sagt er. "Ich gebe die Runde aus. Von mir aus kannst du auf meinem Schoß sitzen, wenn du so große Angst davor hast."

"Dann fall ich doch sofort hinunter."

"War nur ein Angebot.", sagt Matty und hebt schützend die Hände. Als er lacht, muss ich mitlachen.

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt