kapitel 23

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"Was ist das?", frage ich, obwohl es total offensichtlich ist.

"Fuck.", murmelt Matty. "Es ist nicht das, wonach es aussieht." Er kommt ein paar Schritte auf mich zu.

"Wonach sieht es denn für dich aus, Matty?" Meine Stimme ist laut. Ich bin enttäuscht von ihm, dass er ernsthaft Drogen mit hierher geschmuggelt hat.

"Hör zu, ich muss das Zeug verkaufen und loswerden.", versucht er mir zu erklären.

"Na gut. Mach was du willst. Aber solange du Drogen bei dir hast, werde ich mich definitiv nicht in deiner Nähe aufhalten.", meine ich ernst.

"Was soll das heißen?", fragt er verwirrt.

"Das heißt, ich werde mit dem Bus zurückfahren.", antworte ich.

"Das ist doch nicht dein ernst. Du schnüffelst an meinen Sachen herum und hebst dann deine Stimme? Wie willst du überhaupt mit dem Bus zurück kommen?"

"Ich bin kein Kind mehr, Matthew.", sage ich, sichtlich überrascht darüber, dass ich ihn mit seinem richtigen Vornamen angesprochen habe.

"Du denkst ernsthaft, du kommst ohne Probleme zurück?", fragt er herausfordernd.

"Jap.", antworte ich und packe meine Tasche. "Jedenfalls hätte ich weniger Probleme, wenn ich alleine zurück fahren würde, als wenn ich mit dir und diesen Drogen erwischt werde."

Als ich das Zimmer verlassen habe, rennt Matty mir hinterher, um mich aufzuhalten.

"Ich hab das nicht so gemeint.", sagt er, als er mich an meinem Handgelenk zu ihm dreht.

"Lass gut sein. Ich werde nicht mit dir zurück fahren, solange du Drogen mit dir schleppst. Und ich denke nicht, dass du vorhast, die Dinger loszuwerden."

"Hör zu, ich muss die Dinger loswerden. Ich habe keine andere Wahl."

"Man hat immer eine Wahl, Matty.", sage ich.

"Nein.", schüttelt er mit dem Kopf. "Nicht bei dieser Sache."

"Wenn du in Schwierigkeiten bist, dann sag es mir. Vielleicht kann ich dir ja irgendwie helfen. Oder George. Oder sonst wer."

Er fährt sich mit der Hand durch die Locken und holt tief Luft. "Das ist nicht so einfach, wie du denkst.", sagt er leise.

"Dann erklär's mir." Ich verschränke die Arme vor der Brust.

"Steig ins Auto. Ich erklär's dir, wenn wir was Essen. Du bist bestimmt schon hungrig.", sagt er und öffnet mir die Autotür.

Zögernd steige ich ein. Die Tasche verstaut Matty im Kofferraum. Was denkt er sich eigentlich dabei? Er ist mit mir in einem Auto und hat Drogen dabei. Und davon nicht gerade wenig. Wie verantwortungslos kann man sein? Von wem hat er die Drogen eigentlich? Hatte er sie schon, als wir hierher gefahren sind oder hat er sie von jemandem hier bekommen? Ich hoffe, ich kriege vernünftige Antworten von ihm.

Matty steigt ins Auto und fährt los. Auf der Fahrt sagt niemand was, was vielleicht auch besser ist. Ich habe ernsthaft gedacht, zwischen Matty und mir sei alles in Ordnung. Und das, was er vorhin mit mir gemacht hat, hat mir den ganzen Rest gegeben. Er hat mich so gut fühlen lassen. Aber es war doch klar, dass das alles nur Spaß für ihn war. Und so naiv, wie ich war, musste ich ihn an mich ranlassen.

"Wir sind da.", sagt er und hält den Wagen an.

Wortlos steige ich aus und sehe mich um. Er hat mich zu einem Café gebracht. Gemeinsam betreten wir es. Fast keiner ist hier. Ist in diesem Ort überhaupt mal was los?

alone together  ➳ matty healy / in bearbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt