Widmung geht an @sophieSHn :)
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Zayn
Unsanft riss mich mein laut klingelnder Wecker aus dem Schlaf und stöhnend drehte ich mich zu ihm um, um ihn mit einem leichten Schlag zum Schweigen zu bringen, ehe ich mich wieder auf meine weiche Matratze fallen ließ. Durch die nicht ganz geschlossenen Vorhänge fielen bereits erste Sonnenstrahlen in mein Schlafzimmer und brannten in meinen Augen, bis ich schließlich irgendwann beschloss aufzustehen.
Müde stolperte ich zu meinem Kleiderschrank, zog mir eine Jogginghose und ein T-Shirt heraus und griff, als ich mir die Sachen angezogen hatte, noch schnell nach meinem Handy, welches auf meinem Nachttisch lag.
Doch mein Handy war nicht das einzige, was darauf lag, denn es war unter einem Blatt Papier vergraben. Ich nahm das Blatt in meine Hände und betrachtete es lächelnd, während langsam Erinnerungen von letzter Nacht in mein Gedächtnis kamen. Meine Zeichnung, welche sich auf diesem Blatt befand, war weder besonders ordentlich noch weit voran geschritten, aber dennoch war die Schönheit der jungen Frau aus meinem Traum ohne Probleme zu erkennen.
Es war wie verhext, dass ich mich überhaupt nicht an sie erinnern konnte, ich wusste lediglich noch, dass ich von ihr geträumt hatte, während mir nicht mal mehr ihre Haarfarbe noch bekannt war.
Mein Blick huschte zu dem Papierkorb unter meinem Schreibtisch und wieder zurück zu der Zeichnung in meinen Händen, und ich war kurz davor sie zu zerknitterten um sie zu entsorgen, doch irgendwas in mir schrie förmlich danach dieses Blatt Papier zu behalten. Mein Gehirn arbeitete bereits auf Hochtouren und suchte Ideen, wie ich die Zeichnung verschönern und irgendwann auf eine Leinwand übertragen könnte, um diese anschließend zu verkaufen, doch ich wusste, dass dies nicht geschehen würde. Seit ein paar Jahren hatte ich immer wieder versucht meine Bilder zu verkaufen und von meiner Leidenschaft, dem Zeichen, zu leben, doch ich hatte es nie geschafft dadurch genügend Geld allein für die benötigten Einkäufe zu verdienen, weshalb ich mich schließlich mit meinem normalem Beruf -Werbegestalter- zufrieden geben musste.
Seufzend legte ich das Blatt auf meinen Nachttisch zurück und machte mich anschließend auf den Weg in die Küche um etwas zu frühstücken, wo mich auch schon Berge an hübsch dekorierten Köstlichkeiten und mein Mitbewohner Jackson, welcher gerade noch eine Käseplatte auf den Küchentisch stellte, erwarteten.
"Einen wunderschönen Morgen wünsche ich dir, Zayn.", flötete er gut gelaunt und raste an mir vorbei in den Wohnungsflur, nur um kurz danach mit der Blumenvase, die eigentlich auf unserer Komode im Eingangsbereich stand und deren Blüten bereis anfingen zu verwelken, wieder zu mir in die Küche zurückzukehren und diese auf den Tisch zu stellen.
"Was wird das hier?", fragte ich irritiert und setzte mich auf einen Stuhl, sodass ich auf Augenhöhe mit einer aufgeschlitzten Ananas war.
"Delilah kommt gleich.", teilte er mir gut gelaunt mit und fügte, als ich nichts erwiderte, noch hinzu:
"Wir haben heute unser Zweijähriges."
Für Außenstehende mochte es ein Rätsel sein, wie zwei so unterschiedliche Menschen wie Jackson und Delilah es bereits zwei Jahre lang miteinander ausgehalten hatten, da sie sich wegen jeder Kleinigkeit in die Haare kriegten, doch ich hingegen konnte über ihre Beziehung nur grinsend den Kopf schütteln, da schließlich auch nur ich als Mitbewohner Jacksons mitbekam, was die beiden machten, nachdem sie wutentbrannt in unsere Wohnung gestürmt waren und sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf geworfen hatten - nämlich übereinander herfallen als gäbe es kein Morgen mehr.
"Funktioniert der Geschirrspüler wieder?", fragte ich nach und gähnte herzhaft in meine Hand, während ich mich an den Vorfall vom Vortag erinnerte.

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The Girl On The Canvas
FanfictionWie von selbst fuhr der Bleistift in Zayns Hand über das Blatt Papier und zeichnete behutsam die ersten Umrisse, an die er sich noch aus seinem Traum erinnern konnte. Die Müdigkeit der Nacht, die ihn vor einem Moment noch geplagt hatte, war nun wie...