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Zayn

Ihre blauen Augen bohrten sich in meine, während eine leichte Brise ihre blonden Haarsträhnen verwehte, doch sie kümmerte sich nicht darum.

Die Sonnenstrahlen wärmten unsere Haut und vereinzelte Vögel zwitscherten um die Wette, doch meine Aufmerksamkeit lag einzig und allein auf ihr.

Ihre wohlgeformten Beine lagen überschlagen im Gras und knallroter Nagellack ließ ihre Fußnägel aufblitzen.

Ein zaghaftes Lächeln lag auf ihren Lippen, welches nur noch größer wurde, als ihr Blick auf meine Hand glitt, welche sich langsam ihrer näherte, bis unsere Finger sich leicht berührten.

Ihr Mund öffnete sich ein kleines Stückchen als würde sie etwas sagen wollen, doch anschließend schloss sie ihn wieder und anstatt etwas zu sagen umschloss ihre Hand auf einmal meine.

Blitze durchfuhren meine Haut dort wo sie mich berührte und obwohl mir auf einmal unnormal warm wurde, bildete sich eine Gänsehaut.

"Chloe."

Mein Kopf fuhr hoch und mit zusammen gekniffenen Augen musterte ich die junge Frau vor mir prüfend, nicht sicher, ob sie gerade wirklich gesprochen hatte oder nicht. "Was?"

Sie warf mir einen schmunzelnden Blick zu, machte aber keine Anstalten wieder etwas zu sagen.

Und doch hörte ich immer wieder ihre sanfte, helle Stimme in meinem Kopf, welche dieses scheinbar so unscheinbare, kurze Wort andauernd in meinen Gedanken wiederholte. Chloe.

Mit einem leisen, beinahe lautlosem Seuftzen stieß ich meine Augen offen und schaltete anschließend mit einem Schlag meinen lauten Wecker aus.

Voller Elan sprang ich aus meinem kuscheligem, warmen Bett und wunderte mich bereits, warum ich schon so wach war, doch dann trat diese eine Stimme wieder in mein Gedächtnis.

Chloe.

Ich musste sie weiterzeichnen, bevor meine Erinnerungen an sie wieder verschwinden würden.

Als ich meinen Bleistift schon lange wieder in meiner Hand hielt und damit zarte Striche auf das Blatt Papier zauberte, wurde mir erstmals bewusst, was die wunderschöne Frau mir mitgeteilt hatte.

Chloe.

Chloe.

Sie hieß Chloe!

Grinsend biss ich mir auf die Unterlippe, als ich den letzten Strich für heute zeichnete. Doch heute hatte ich kein Problem damit, dass meine Erinnerungen fort waren, denn viel wichtiger war die neue Erkenntnis, die ich mit geschwungener Schrift in die Ecke des Papiers gekrizelt hatte. Ihren Namen.

Ich mochte den Namen, was vielleicht auch ein wenig daran lag, dass ich seine Namensträgerin mochte, doch auch so fand ich, dass er schön klang.

Ich legte meinen Stift wieder beiseite und widmete mich schließlich meinem alltäglichem Morgenritual, um mich für den Tag vorzubereiten.

***

Allison Street. Mein Blick wanderte von dem selbstgeschriebenem Zettel von Miss Prentiss mit ihrer Adresse wieder zurück auf die nur wenig befahrene Straße vor mir, an wessen Rand tatsächlich ein Straßenschild mit genau diesem Straßennamen stand. Ich fuhr ein wenig weiter, bis ich mir schließlich sicher war wirklich vor dem Haus meiner Kollegin zu parken und stieg schließlich aus meinem Wagen aus.

Links und rechts von mir ragten große, eindrucksvolle und edel aussehende Häuser in den strahlenden Himmel und ich fühlte mich ein wenig fehl am Platz als Mitglied der nur durchschnittlichen Mittelschicht.

The Girl On The CanvasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt